Nachdem mit Marie Köhler (KSV Reichelsheim) ein  Aushängeschild des Rodelnachwuchses ins Boblager abgewandert ist gilt es nun für Trainer und Betreuer  möglichst schnell auch wieder ein Mädchen an die deutsche Spitze heranzuführen. Mit Anica Lorenz haben die Odenwälder dabei ein  heißes Eisen im Feuer. Bei ihrer ersten Deutschen Meisterschaft am Königssee musste sie erwartungsgemäß aber erst einmal Lehrgeld zahlen. Mit Platz 17 von 30 Teilnehmern war daher bei ihr die Enttäuschung groß.
Nach den Trainingsläufen war durchaus eine Platzierung unter den ersten 8 zu erwarten, doch konnte sie diese Hoffnungen im Rennen nicht ganz erfüllen. Im ersten Lauf lag sie nach den ersten Zwischenzeiten noch auf Platz 3, doch nach dem Kreisel und der berüchtigten Echowand 8 schlichen sich einige kleine Fahrfehler ein, sodass im Ziel nur der 14. Rang heraussprang.
Als 2. Starterin in Lauf 2, es wurde von Platz 15 bis Platz 1 des ersten Laufes gestartet, griff sie noch mal an, um zumindest eine Top 10 Platzierung zu erzielen. Doch bereits der schwierige Kreisel passte überhaupt nicht und sie konnte mit viel Geschick gerade noch einen Sturz vermeiden. Durch diesen Geschwindigkeitsverlust kam dann am Ende nur die 19. Laufzeit heraus, was in der Endabrechnung den 17. Platz bedeutete.
Trotzdem waren Trainer und Betreuer mit ihrer Leistung über die gesamte Woche zufrieden. Sie hatte gerade einmal 2 Trainingslehrgänge auf dieser schwierigen Bahn absolvieren können. „ Es ist halt doch ein Unterschied zwischen Training und Wettkampf“  sagte Betreuer Stefan Meister (Reichelsheim), „ gerade bei den Anfängern spielt die Nervosität eine sehr große Rolle und selbst kleinste Fehler werden gnadenlos bestraft.“
Landestrainerin Carolin  Theelke ist sich ebenfalls sicher, dass man an Lorenz noch viel Freude haben wird und sie nach dem Abgang von Marie Köhler mit ihrem Talent schnell die Lücke bei den Mädels wieder auffüllen kann.
Beim abschließenden Mannschaftswettbewerb startete Lorenz dann mit der gemischten Mannschaft Hessen /Nordrhein-Westfalen, wobei das Team jeweils 2 Jungs und 2 Mädels umfasst und am Ende deren 4 Zeiten addiert werden. Hier konnte die Renngemeinschaft bei 8 startenden Mannschaften den 5. Platz erreichen.
Ein dickes Sonderlob gab es von Theelke für  Doppelfahrer Calvin Meister, denn er unterstützte sie im Training und Rennen tatkräftig beim Korrigieren der Sportler sowie bei der Schlittenpräparierung.

Im Altenberger Eiskanal fand in dieser Saison einer der letzten Wettbewerbe für die jungen Rodler aus Reichelsheim statt.  Beim deutschen Cup der Junioren B liebäugelten Hendrik Seibert/Calvin Meister und ihre Betreuer bei  Abwesenheit der Jugend  Olympiade Teilnehmer Orlamünder/Gubitz  schon insgeheim mit dem 2. Platz in diesem Wettkampf. Bei nur 3 Teilnehmern ging das Doppel Heinze/Illmann (ESV Lok Zwickau) als kaum zu schlagender Favorit in das Rennen und die beiden  bestätigten ihre Vormachtstellung mit zweimal Laufbestzeit. 
Dass es um den 2. Platz ein Kopf an Kopf Rennen mit Dietrich/Müller (Zwickau/WSV Thüringen) geben würde, zeigten schon die Ergebnisse der Trainingsläufe. So sah es dann auch im Rennen aus, denn nach dem 1. Lauf lag das Odenwälder Doppel mit 1/10 Sekunde Vorsprung auf Platz 2. Im zweiten Lauf legte dann das ostdeutsche Renngemeinschaftsdoppel mit einem soliden Lauf kräftig vor und die Reichelsheimer hätten schon persönliche Bestzeit fahren müssen um den 2. Platz zu verteidigen.
Schon nach dem Start lagen Seibert/Meister 1/10 Sekunde im Rückstand, aber bis zur vorletzten Kurve verloren sie keine weitere Zeit auf das Konkurrenzdoppel und jeder ging davon aus, dass die Entscheidung um Platz 2 und 3 im 1000tel Bereich liegen wird.
Doch dann kam alles ganz anders als gedacht- Ohne einen Fahrfehler zu erkennen, lag das Reichelsheimer Doppel kurzfristig auf der Seite. Mit einer akrobatischen Glanzleistung konnten die beiden ihren Schlitten zwar wieder aufrichten und die Ziellinie überqueren, aber dieses Malheur kostete  so viel Zeit, dass sie keine Chance mehr auf den erhofften 2. Platz hatten.
Trotzdem waren Trainer und Betreuer mit den Leistungen zufrieden. „ Wenn man bedenkt, dass die anderen Doppel im Schnitt alle 1 - 2 Jahre älter und auf ihrer Heimbahn gefahren sind, haben die beiden ihre Sache richtig gut gemacht“ lobte der hessische Rodelwart Stefan Meister. Für die nun noch anstehende deutsche Meisterschaft rechnen die Odenwälder mit einer ähnlich spannenden Entscheidung.
Seibert startete darüber hinaus noch im  Einzel bei der Jugend A. Nach dem ersten Lauf lag er noch auf einem guten 6. Platz unter 16 Teilnehmern und man war zuversichtlich, dass er diese Platzierung halten könnte. Doch ein Sturz im zweiten Lauf machte die Hoffnungen schnell zunichte. Nach Einschätzung von Jugendbetreuer Markus Seibert merkte man halt doch, dass in dieser Saison das Hauptaugenmerk im Training auf das Doppel gerichtet worden und nach einer langen erfolgreichen Saison war wohl auch ein bisschen die Luft raus war.

 

Zum Abschluss des Europa - Cup Wettbewerbes zeigte Kim Kalicki  (BRC Michelstadt), dass sie zu Recht schon nach kürzester Zeit in den deutschen C/D Kader aufgenommen und für die Teilnahme an hochkarätigen Wettkämpfen nominiert wurde. Auf der sehr anspruchsvollen Bahn in St. Moritz (Schweiz) startete sie mit Maureen Zimmer als eines von 4 deutschen Teams. Kalicki hatte ihre gute Form aus der Junioren-Weltmeisterschaft konserviert und fand sich auf der für sie neuen und ungewöhnlichen Naturbahn gut zurecht. Allerdings ging sie etwas verhalten ans Werk, um ihr verletzungsgefährdetes Knie nicht zu sehr zu beanspruchen. Diese Zurückhaltung zeigte sich auch beim Start zum ersten Lauf, den sie auf Platz 14. beendete. Was an diesem Tag möglich gewesen wäre, bewies sie dann bei erhöhtem Risiko in der letzten Abfahrt. Völlig unerwartet lieferte sie die viertbeste Zeit im 2. Lauf und konnte sich somit noch auf den 10. Rang verbessern.  Diese Platzierung sicherte ihr bei ihrer ersten Saison im Europa-Cup den 6. Platz in der Endabrechnung, obwohl sie nicht an allen Rennen teilnehmen konnte. Nicht zu schlagen war in der Schweiz das amerikanische Team Elana Meyers Taylor/Terra Evans, das außer Konkurrenz vor 2 russischen Damenteams gewann. Erneut überraschte Sabrina Duljevic mit ihrer Anschieberin Julia Schiller alle Experten um Europa-Cup Cheftrainer Matthias Höpfner, denn mit Platz 5. schnitten sie als bestes deutsches Team ab.  Anna Köhler (Reichelsheim) war dieses Mal mit Anschieberin Vanessa Mark am Start und belegte Platz 12 unter 19 gestarteten Konkurrenten.
Auch der Männerwettbewerb fand mit hessischer Beteiligung statt, denn Laurenz Costa Tonga, der ebenfalls zum Landesstützpunkt Wiesbaden gehört, erlebte sein Debüt im Europa-Cup. Er kommt aus der Leichtathletik, hat nach dreijähriger Pause erst vor kurzem mit dem Bobsport begonnen und einen erfolgversprechenden Eindruck hinterlassen. Trotz geringer Erfahrung im Eiskanal vertraute Bennet Buchmüller (Winterberg) dem Neuling und wurde nicht enttäuscht. Beide harmonierten am Start noch nicht perfekt, aber dank der guten fahrerischen Leistung von Buchmüller belegten sie unter 36 gestarteten Teams einen hervorragenden 7. Platz. Dieses tolle Ergebnis ist umso beachtlicher als auch einige Weltcups-Teilnehmer wie der Gewinner Beat Hefti (Schweiz) am Start waren. Für den Winterberger bedeutete dies in der Europa-Cup Endabrechnung einen guten 11. Platz bei 56 gemeldeten Teams.
Viel Zufriedenheit strahlte daher Landestrainer Tim Restle (Wiesbaden) aus, denn er konnte für sein Team eine recht erfolgreiche Saison bilanzieren. °Mit einem solchen Durchstarten unserer jungen Mannschaft habe ich beim besten Willen nicht gerechnet“ meinte er, „ nun gilt es, im Sommertraining den Grundstein für die nächsten Fortschritte zu legen und vor allem verletzungsfrei zu bleiben:“  HBSV Präsidentin Erica Fischbach ist zuversichtlich, dass die sich nun herumsprechenden Erfolge für weiteres Interesse am hessischen Bob – und Rodelsport sorgen werden.

 

 

Sehr zufriedene Gesichter gab es beim Reichelsheimer Rodelnachwuchs am Ende des Jugend A – Weltcups in Oberhof. Hendrik Seibert und Calvin Meister behaupteten sich unter den 12 Teams  besser als in Altenberg und überraschten in der Endabrechnung mit dem  8. Platz. In dem ausgeglichenen Starterfeld konnten sie sich mit einem starken zweiten Lauf noch um einen Platz verbessern und erfüllten damit die Erwartungen von BSD Nachwuchstrainer Steffen Wöller voll und ganz. Nach seiner Meinung hätten die beiden das kleine Stimmungstief wegen des Abschneidens in Altenberg gut weggesteckt und zurück in die Erfolgsspur gefunden. Wie eng die Leistungsdichte bei diesem Wettbewerb aussieht zeigt sich nicht zuletzt daran, dass es nur zwei Teams gelang, das Ergebnis der Vorwoche zu wiederholen. Daher beurteilte HBSV Rodelwart Stefan Meister das Resultat mit Zufriedenheit: „Die beiden haben beim zweiten internationalen Auftreten bewiesen, dass sie sich nicht zu verstecken brauchen und auch mit den erfahreneren älteren Teams mithalten können. Nach der kurzen Zeit des gemeinsamen Trainierens fehlt es natürlich noch etwas an der Feinabstimmung, was sich zum Beispiel an den Startzeiten erkennen lässt. Da beide athletisch und gewichtsmäßig noch zulegen können besteht sicherlich weiter Luft nach oben.“ Seine Aufgabe und die von Jugendwart Markus Seibert wird es nun sein, die angefachte Begeisterung und Motivation der beiden hoch zu halten, damit sie in den anstehenden Rennen die bisherigen Leistungen bestätigen und in den Sommermonaten ihr Trainingspensum wie seither erfüllen. Klaus-Dieter Neumann, Mitglied des HBSV Präsidiums, war mit einem kleinen Fanclub nach Oberhof gefahren und zeigte sich ebenfalls von der guten Leistung des Odenwälder Rodelnachwuchses sehr angetan und ist zuversichtlich, dass Seibert und Meister auch in Zukunft mit respektablen Ergebnissen aufwarten werden.

 

 

 

"Wir haben ja gewusst, welch ein großes Talent in Kim Kalicki steckt" kommentierte HBSV Präsidentin Erica Fischbach das Resultat der Junioren-Weltmeisterschaft, „aber dass sie in ihrer ersten „richtigen „ Saison im Zweierbob derartig gut abschneiden würde habe ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet.“ Die erst 18-jährige Newcomerin aus Wiesbaden war unter den Augen von Fischbach und des HBSV Vize-Präsidenten Bernd Hasenzahl auf der Bahn in Winterberg auf den 2. Platz gerast und hatte sich mit ihrer Anschieberin Ann Christin Strack (beide BRC Michelstadt) zur Vize-Weltmeisterin gekürt. Bereits im Training hatte sich abgezeichnet, dass Kalicki unter den besten 6 Teams zu erwarten ist, aber im Rennen hat sie diese Hoffnungen noch deutlich übertroffen. Hinter den in diesem Winter kaum zu schlagenden Stephanie Schneider/Lisa Marie Buckwitz (Oberbärenburg/Potsdam) legten die beiden Hessinnen mit Top-Startzeiten die Basis für den späteren Erfolg. Nach dem ersten Lauf lagen die neuen Weltmeisterinnen durchaus noch in Schlagweite, legten aber dann eine furiose zweite Abfahrt hin und gewannen den Wettbewerb mit 54/100 Sekunden Vorsprung. Das hervorragende Abschneiden der deutschen Mannschaft wurde von den überraschend stark in den Blickpunkt fahrenden Sabrina Dujevic/Lisa-Sophie Gericke (Oberbärenburg/Mitteldeutscher SC) komplettiert, die unter 11 Teams den dritten Podestplatz belegten.  Darüber hinaus wurde im Spurbob Anna Köhler (Reichelsheim) eingesetzt, die die nationale Qualifikation zu Starts im Europacup und der Junioren-Weltmeisterschaft nur knapp verpasste. Landesstützpunkttrainer Tim Restle und der hessische  Bobwart Hans-Jürgen Schwinn hoffen nun, dass das Team um Kalicki auch in den restlichen Rennen der zu Ende gehenden Saison die gute Form behält.

 

Viel an Erfahrungen gewonnen haben die Reichelsheimer Nachwuchsrodler Calvin Meister und Hendrik Seibert bei ihrem ersten Start im Jugend A-Weltcup. Nach ihrem starken Auftreten bei den Qualifizierungsrennen des deutschen Verbandes waren sie doch mit einiger Zuversicht ins Erzgebirge nach Altenberg gefahren. „Auf Weltcup-Ebene hängen die Trauben allerdings nochmal ein ganzes Stück höher als im nationalen Bereich“ kommentierte Rodeltrainer Stefan Meister das Abschneiden der beiden, „ die Leistungsdichte an der Spitze ist schon brutal hoch. Trotzdem waren die beiden mit dem 10. Platz unter 11 Teilnehmern nicht zufrieden, obwohl sie zu den jüngsten Teams gehörten. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass sie erst wenige Monate zusammen auf dem Schlitten sitzen.“ 

 

Relativ unbeschwert hatten seine Schützlinge während der Trainingsabfahrten recht gute Leistungen gezeigt und brauchten sich vor der internationalen Konkurrenz nicht zu verstecken. Im Wettbewerb selbst war aber doch eine gewisse Nervosität spürbar, die letztendlich bei beiden Fahrten zu einem leichten Fehlern in der gleichen Kurve führten. Damit waren gegen die starken Gegner nichts mehr zu holen, zumal das Odenwälder Doppel auch gewichtsmäßig deutlich im Nachteil war. Von den Startzeiten her wäre eine bessere Platzierung bei diesem Rennen möglich gewesen, das vom deutschen Doppel Heinze/Illmann gewonnen wurde. Da die beiden nun besser wissen, wo sie sich international einzuordnen haben und ihre seitherige Leistung dadurch keineswegs geschmälert wird, werden sie ohne Druck und unbeschwert am nächsten Freitag in Oberhof an den Start gehen können, meinte Jugendwart Markus Seibert und dort ihre Zugehörigkeit zur deutschen Spitze  erneut beweisen.  

 

Beim Europa-Cup Rennen in Österreich auf der Olympia-Bobbahn in Innsbruck bewies Kim Kalicki erneut ihr großes Talent und bestätigte ihr gutes Abschneiden vom Rennen am Königssee. Dieses Mal ging sie mit Ann-Christin Strack (beide Wiesbaden) als Anschieberin in den Wettbewerb und ließ mit der drittbesten Startzeit aufhorchen. Im relativ unbekannten Eiskanal verlor sie jedoch bis ins Ziel etwas den Schwung, legte jedoch damit den Grundstein für den überzeugenden 9. Platz im Endklassement mit nur 2/100 Sekunden Rückstand auf zwei Bobs aus Übersee. Wie hochwertig dieses Ergebnis einzuschätzen ist zeigt sich nach Meinung von Trainer Tim Restle nicht zuletzt auch daran, dass immerhin 18 Teams am Start waren, unter denen sich starke Mannshaften aus den USA und Kanada befanden. So wurde das Rennen auch von den Amerikanerinnen Elana Meyers-Taylor/Kehri Jones vor dem deutschen Spitzenteam Stefanie Schneider/Lisa Marie Buckwitz und Aleksandra Rodionova/Yulia Shokshueva (Russland), Siegerinnen beim Europa-Cup in Sigulda, gewonnen.

Ebenfalls im Einsatz war Issam Ammour (BRC Michelstadt) als Anschieber im Zweier-Bob von Bennet Buchmüller (Winterberg). Bei diesem Rennen war ein Mammutstarterfeld von sage und schreibe 43 Schlitten am Start, unter denen sich zahlreiche Teams aus nichteuropäischen Nationen befanden. Obwohl die beiden nur sehr selten in dieser Kombination gefahren waren harmonierten sie recht gut und schlugen sich achtbar. Letztendendlich belegten sie einen zufriedenstellenden 14. Platz, wobei die vor ihnen liegenden Mannschaften durchaus in Schlagweite waren. Souveräne Sieger wurden erneut Lochner/Bluhm die in dieser Saison wohl von niemanden den Sieg streitig machen lassen. 

Außergewöhnlich groß war auch das Starterfeld bei den Vierer-Bobs, bei den 30 Teams, unter ihnen auch eine brasilianische Mannschaft, antraten. Buchmüller fuhr mit seinen Anschiebern Niklas Scherer, Markus Reichle und Issam Ammour ein sehr starkes Rennen und schaffte es überraschender Weise noch vor dem deutschen Team von Christoph Hafer auf den 10. Platz. Besonders erfreulich war für die Vier, dass sich der Rückstand zu den vor ihnen liegenden Mannschaften in engen Grenzen hielt. 

 

Dass sich der hessische Rodelnachwuchs auf einem guten Weg befindet zeigte sich nun wieder bei den bayerischen Jugend-Meisterschaften der Junioren B im Rennrodeln. Dabei nahmen auf der Bob- und Rodelbahn am Königssee auch Hendrik Seibert (rechts im Bild) und Calvin Meister (beide KSV Reichelsheim) teil. Für die beiden ging es vor allem darum, für die anstehenden Wettkämpfe im Jugend- Welt-Cup und die deutsche Meisterschaft, die im Februar auf der gleichen Bahn stattfindet, Erfahrungen zu sammeln und die erst vor kurzem begründete Doppelgemeinschaft zu festigen. Die beiden legten auch zwei guten Abfahrten hin und bewiesen erneut ihr großes Leistungspotential. Jugendtrainer Stefan Meister (Reichelsheim) will allerdings diesen Gewinn der bayerischen Meisterschaft nicht überbewerten, der auch auf Grund fehlender ernsthafter Konkurrenz zu Stande kam. Dennoch zeigte er sich erfreut darüber, dass die beiden auf der für sie im Doppel relativ wenig bekannten Bahn gut zu recht kamen und mit respektablen Zeiten die gestellten Zielvorgaben weitgehend erreichten. Auch Jugendwart Markus Seibert (Reichelsheim) schaut nach diesem guten Abschneiden den kommenden Weltcup –Starts am 15. Januar in Altenberg und am 22. Januar in Oberhof zuversichtlich entgegen.

Bei ihrem zweiten Einsatz im Europa-Cup zeigten die hessischen  Bobsportler gute Leistungen und rechtfertigten das Vertrauen, das der Trainerstab des deutschen Verbandes in sie gesetzt hat. Obwohl Kim Kalicki (Wiesbaden) nach ihrer krankheitsbedingten Pause noch nicht auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit ist überzeugte sie am Königssee und schnitt mit ihrer Anschieberin Maureen Zimmer (BRC Michelstadt) als zweitbestes deutsches Team besser als erwartet ab. Nachdem am Start noch etwas die Kraft und Spritzigkeit fehlte brachte Kalicki zwei gleichmäßig schnelle Fahrten ins Ziel und lag damit in der Endabrechnung nur 71/1oo Sekunden hinter den siegreichen Stephanie Schneider/Lisa Marie Buckwitz (Oberbärenburg/Potsdam). Immerhin waren 16 Schlitten am Rennen beteiligt und daher war der hessische Landestrainer Tim Reste mit dem Abschneiden seiner Schützlinge sehr zufrieden.
Zu seinem zweiten Einsatz kam Issam Ammour (BRC Michelstadt) im Vierer – Bob von Bennet Buchmüller (Winterberg), der im  4. Lauf im Europa-Cup auf der gleichen Bahn in einem großen Feld von 22 Schlitten einen respektablen 9. Platz herausfuhr. Ammour hatte sich als Anschieber durch gute Zeiten bei den Starttrainings ausgezeichnet und es daher zur Recht in das Team geschafft, mit dem ihn eine Trainingsgemeinschaft verbindet. Dieses Rennen wurde von deutschen Teams dominiert, die die ersten drei Plätze belegten, wobei Routinier Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitüde) wieder allen davon fuhr.

Erstmals nach dem gesundheitlich bedingten Rücktritt von Kristin Steinert vor 3 Jahren startete wieder eine Sportlerin  des hessischen Verbandes in einem Weltcup. Diese hervorragende Leistung gelang  der  21-jährigen Ann-Christin Strack  (Gießen), die  beim Weltcup-Rennen in Winterberg  als Anschieberin mit Pilotin  Sandra Kroll  (WSV Königssee) als zweiter deutscher Bob  an den Start ging. Strack gehört der Talentschmiede von Stützpunkttrainer Tim Restle  an und hat ihre ersten sportlichen Meriten in der  Leichtathletik erkämpft. Sie ließ bereits bei den ersten Leistungstests  des deutschen Verbandes aufhorchen und weckte besonders bei den Startwettbewerben das Interesse von Bundestrainer Christoph Langen. Das Nachwuchsteam des deutschen Verbandes belegte beim Debüt für Strack einen guten  7. Platz  und verdarb sich eine bessere Platzierung durch einen Fahrfehler gegen Ende des zweiten Laufes. Bei diesem Rennen dominierten die  Bobs aus Übersee,  während das beste deutsche Team Schneiderheinze/Nolte Rang 4 belegte.
Weitere internationale Einsätze führten die hessischen Bobdamen zum Europacup nach Altenberg. Um den behutsamen Aufbau von Kim Kalicki fort zusetzen wurde die Wiesbadenerin mit ihren neuen Anschieberin Alicia Schilling als Spurbob eingesetzt, da die Bahn im Erzgebirge als sehr anspruchsvoll und schwierig  gilt.
Ihre Feuertaufe bestand in Altenberg hingegen Maureen Zimmer (Frankfurt), „shooting star,“ des hessischen Verbande,  die erst im Sommer mit dem Bobsport begonnen hat.   Auch sie entwickelte sich als  frühere Leichtathletin unter  den Fittichen von Restle rasant  und hat auf Anhieb den Sprung in den deutschen Kader geschafft.   Nun absolvierte sie ihren ersten Einsatz als Anschieberin von  Anna Köhler  (Reichelsheim), die für den BSC Winterberg startet und erfüllte die in sie gesetzten Erwartungen. Das hessische Team belegte nach 2 sicheren Fahrten den 5. Platz und damit waren Sportlerinnen und Trainerstab zufrieden.
 Darüber hinaus qualifizierte sich das Team Kalicki/ Strack auf seiner Hausbahn in Winterberg hinter Stephanie Schneider/Lisa Marie Buckwitz (Oberbärenburg) beim verbandsinternen Ausscheidungsrennen  für die Junioren Weltmeisterschaft im Januar auf der gleichen Bahn. Außerdem stehen Starts bei den Europacup-Rennen in Igls, Königssee und  St. Moritz auf dem Terminkalander.
HBSV Präsidentin Erica Fischbach und  Restle (beide Wiesbaden) freuen sich über diese Fortschritte der jungen Athletinnen und sind zuversichtlich, dass in dieser Saison noch einiges von ihnen zu hören  sein wird.

 

Mit einem Riesen-Erfolg kehrte der hessische  Rodelnachwuchs vom letzten Nominierungsrennen in Berchtesgaden zurück. Das neu gebildete  Doppel  Hendrik Seibert/Calvin Meister rechtfertigte die in sie gesetzten Hoffnungen ihrer Betreuer und qualifizierte sich für einen Start in den Weltcup-Rennen der Jugend A. Damit hat die noch recht junge Rodelabteilung des KSV Reichelsheim bewiesen, dass sie mit ihren Talenten auch abseits der Rodelhochburgen bei entsprechender Förderung und ehrgeizigem Training vorne mitmischen können. Die beiden Jungs fahren erst wenige Wochen zusammen und daher ist es nach Meinung des HBSV-Jugendsportwartes Markus Seibert umso erfreulicher, dass die beiden ihre hochgesteckten Ziele erreicht haben. Zwar lief es am Königssee nicht ganz so gut wie in den vorherigen Tests, aber der dritte Platz hinter dem kaum zu schlagenden Doppel aus Thüringen und den Lokalmatadoren aus Bayern reichte aus, um in der Rangliste unangefochten den 2. Platz zu behaupten. „Wir sind sehr stolz auf die beiden“, meinte Seibert „ die unsere Erwartungen voll und ganz erfüllt haben. Nun stehen im Dezember noch Lehrgänge an, bevor im Januar in Altenberg und Oberhof  Weltcup-Rennen auf dem Programm stehen. Hier wird neben fahrerischem Können auch die Nervenstärke eine große Rolle spielen.“

 

In den Freudenbecher des Teams fiel allerdings ein kleiner Wermutstropfen, da es das dritte Kadermitglied des hessischen Verbandes nicht zu den erhofften Starts im Weltcup geschafft hat. Marie Köhler (Jugend A) zeigte in der gesamten Testphase gute Leistungen, wurde jedoch im letzten Rennen wie befürchtet von der Berchtesgadenerin Anna Berreiter noch abgefangen. Der 6. Platz unter 14 Konkurrentinnen brachte am Ende zu wenig Zählbares und einen knappen Rückstand von 25 Punkten auf Rang 1. „ Damit belegt sie in der Endabrechnung einen tollen zweiten Platz“, kommentierte Rodelsportwart Stefan Meister (HBSV) das gute Abschneiden „aber leider reicht dies aufgrund unglücklicher Umstände in diesem Jahr nicht für den insgeheim erhofften Weltcup-Startplatz.“