Zum Abschluss der Saison nahm das Doppel Seibert/Meister (KSV Reichelsheim) am Fuße des Patscherkofels am größten internationalen Rennen außerhalb der Jugendweltcup Serie teil. 173 Teilnehmer, verteilt auf 5 Altersklassen, konnten noch mal ihr Können auf der Innsbrucker Olympiabahn zeigen.
In nur 6 Trainingsläufen musste sich das Reichelsheimer Doppel auf diesen Eiskanal einstellen. Zwar waren beide schon als Einzelfahrer vor Ort, aber gemeinsam war die Bahn Neuland für die Beiden. Bereits nach den Trainingsläufen war festzustellen, dass alle 5 teilnehmenden Doppel so ziemlich auf einem Niveau unterwegs waren und es dann beim Rennen eine enge Kiste werden würde wie es Rodelwart Stefan Meister (Reichelsheim) einschätzte.
Nach Lauf 1 wurde dies dann auch durch die Laufzeiten bestätigt, die ersten 3 Doppel trennten gerade einmal 3/10 sec. Seibert/Meister lagen hierbei auf Platz 3 hinter den sächsischen Dauerrivalen Dietrich/Müller und dem Doppel Vavercak/Zmij aus der Slowakei. Hinter den Odenwäldern, mit bereits einer halben Sekunde Rückstand, reihten sich das österreichische Paar Schmid/Gatt, 7. der Jugend Olympiade, und das bayerische Doppel Zern /Jänicke ein.
In umgekehrter Reihenfolge der Platzierung wurde dann der 2. Lauf ausgefahren. Zwar konnten die beide Doppel, die hinter Seibert/Meister lagen, ihre Zeiten aus dem 1. Lauf verbessern, doch die beiden Odenwälder machten mit einer persönlichen Startbestzeit deutlich, dass sie den Platz auf dem Siegerpodest nicht abgeben wollen. Ein kleiner Fahrfehler vor der letzten Zwischenzeit machte zwar eine persönliche Bestzeit zunichte, doch der Vorsprung aus Lauf 1 reichte aus, um vor den beiden abschließenden Schlitten in Führung zu gehen.
Als nächstes waren dann die beiden Slowaken, 6. der Jugend Olympiade, an der Reihe. Mit Startbestzeit und auch in Führung liegend bei den Zwischenzeiten sollten sie sich eigentlich vor dem Odenwälder Doppel einreihen können, doch riskierten die Beiden im Schlussteil der Bahn zu viel und kamen quer durchs Ziel. Dies kostete so viel Zeit, dass sie sogar noch hinter die Österreicher zurückfielen.
Zum Abschluss waren die führenden Dietrich/Müller am Start, fuhren ohne große Probleme souverän ihren Lauf in Ziel und konnten sich über Platz 1 freuen. Der 2. Rang ging damit in den Odenwald, wobei Seibert/Meister mit den Betreuern um Jugendwart Markus Seibert einen hervorragenden Abschluss der Saison feiern konnten.
Jetzt heißt es erst Mal sich von dem anstrengenden Winter zu erholen, bevor dann ab April wieder die Vorbereitung auf die neue Saison beginnt. Denn, wie heißt es so schön beim Rodeln, im Sommer werden die Sieger des kommenden Winters gemacht.
Eine kleine Überraschung gab es bei der 36. Auflage des Europapokals der Senioren im Zweier-Bob in Igls durch die Renngemeinschaft Martin Fischer/ Volker Deneke (BC Fürth/BRC Michelstadt). Die beiden hatten in der Vergangenheit etwas im Schatten der anderen Teams gestanden, zeigten sich aber dieses Mal in guter Form und schnitten mit Platz 11 in der Gesamtwertung als bestes hessisches und zweitbestes deutsches Team ab. Im ersten Lauf rangierten sie noch auf Rang 9, fielen aber dann noch etwas zurück. Ein Missgeschick, das unerklärlicherweise fast allen Mannschaften aus dem Odenwald unterlief, die im zweiten Lauf zum Teil deutlich schwächer waren. Auf Rang 12 unter 21 Mannschaften fanden sich daher im Endklassement Peter Hinz/Thorsten Dauth wieder, die noch mit guten Startzeiten aufhorchen ließen. Hingegen verbesserten sich im zweiten Lauf Thomas Lang/Rainer Liebau (BRC Michelstadt) noch auf den 15. Platz und ließen damit den ehemaligen Europa-Meister und Weltcupstarter Matthias Benesch hinter sich. Uwe Hurych (BC Fürth) trat erstmals mit Mike Sehr auf der Bremse an und diese neue Kombination schlug sich mit Platz 17 recht achtbar. Mit zwei gleich guten Abfahrten schaffte es der Michelstädter Senior Jürgen Pfrommer mit Martin Reuck (BRC Michelstadt) unter den Augen von HBSV Vize-Präsident Bernd Hasenzahl auf den 19. Platz. Auch in der Alterswertung verpassten die Hessen dieses Mal knapp das Podium. Fischer/Deneke belegten als bestes deutsches Team Rang 5 vor Hinz/Dauth, Lang/Liebau wurden 8, Hurych/Sehr 10 und Pfrommer/Reuck wurden zwölfte. Wie stark die Konkurrenz mittlerweile geworden ist zeigte sich durch den Sieg von Wolfgang Stampfer/Jürgen Mayer, die noch vor kurzem als bestes österreichisches Team am Weltcup teilgenommen haben und durch die Dominanz der Schweizer Mannschaften, die materialmäßig hervorragend ausgestattet sind. Daher sind die hessischen Bobfahrer vom Abschneiden auch nicht enttäuscht, obwohl die Spitzenplätze der vergangenen Jahre nicht erreicht werden konnten.
Die erst vor wenigen Wochen in den Rodelsport eingestiegene Anica Lorenz (KSV Reichelsheim) überraschte bei ihrer zweiten Teilnahme an einem Rennen Trainer und Betreuer. Nach Meinung von Stefan Meister (Sportwart Rodeln beim HBSV) hat sie damit ihr Talent bewiesen und außerdem gezeigt, dass sie ihr unbefriedigendes Abschneiden bei der deutschen Meisterschaft ohne Motivationsverlust überwunden hat. „Natürlich werden wir diesen Erfolg nicht überbewerten, denn eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ meinte er, „aber sie hat das Zeug dazu in die Fußstapfen von Marie Köhler zu treten.“ Bei den westdeutschen Meisterschaften der Jugend C auf der quasi hessischen „ Heimbahn“ in Winterberg hatte Lorenz mit der besten Startzeit im ersten Lauf den Grundstein für den Sieg gelegt und sich gleich an die Spitze gesetzt. Ihren Vorsprung konnte sie dann nervenstark im zweiten Lauf noch erheblich ausbauen und gewann mit 0,402 Sekunden deutlich vor der Lokalmatadorin Amanda Nosal. Den 3. Rang erreichte Melina Cielaszyk vom BRC Hallenberg. Nach diesem erfreulichen Saisonabschluss für den Rodelneuling hoffen nun die Betreuer um Jugendwart Markus Seibert dass sich diese Entwicklung im Sommertraining fortsetzt und in der nächsten Saison wieder eine Odenwälderin in ihrer Altersklasse vorne mitmischen kann.
Auf den dritten Platz sind die beiden Nachwuchsrodler Calvin Meister und Hendrik Seibert (beide KSV Reichelsheim) zum Ende dieser Saison fixiert. Bei der letzten nationalen Entscheidung in diesem Winter starteten die beiden bei der Deutschen Meisterschaft Junioren B im Doppel und schafften erneut den begehrten Platz auf dem Siegerpodium. Allerdings hielt sich die Freude über diese Platzierung angesichts geringer Konkurrenz in Grenzen, zumal ein besserer Platz nach den Trainingsleistungen durchaus im Bereich der Möglichkeiten lag. Nicht zu schlagen war am Königssee erneut das Doppel Heinze/Illmann, aber mit den anderen Gegnern lag man auf Augenhöhe.
Aber leider machte bereits im 1. Lauf eine schlechte Einfahrt in die Gerade alle Hoffnungen auf eine bessere Platzierung zu Nichte. Da auch das Doppel Dietrich/Müller keinen perfekten 1. Lauf hatte, war dies aus Sicht von Sportwart Stefan Meister besonders ärgerlich.
Im 2. Lauf wollten die Beiden dann noch mal zeigen, dass sie die Bahn eigentlich im Griff haben, doch wiederum klappte die Einfahrt zur Geraden nicht perfekt und die Endzeit war daher weit von dem entfernt, was normalerweise von den Zweien zu erwarten ist und in keiner Weise dem wahren Leistungsvermögen entspricht.
Nach einer sehr anstrengenden, aber auch recht erfolgreichen Saison für die Beiden steht jetzt noch die World Jugend Challenge in Innsbruck/Igls auf dem Programm. Hierfür gilt es nach Meinung von Jugendwart Markus Seibert nochmals alle Kräfte zu mobilisieren und eine hervorragende Saison mit einem guten Abschluss zu krönen. Leicht wird es allerdings nicht werden, denn in Österreich wird man erneut auf starke internationale Konkurrenz stoßen. (Foto: Stefan Meister)
Nachdem mit Marie Köhler (KSV Reichelsheim) ein Aushängeschild des Rodelnachwuchses ins Boblager abgewandert ist gilt es nun für Trainer und Betreuer möglichst schnell auch wieder ein Mädchen an die deutsche Spitze heranzuführen. Mit Anica Lorenz haben die Odenwälder dabei ein heißes Eisen im Feuer. Bei ihrer ersten Deutschen Meisterschaft am Königssee musste sie erwartungsgemäß aber erst einmal Lehrgeld zahlen. Mit Platz 17 von 30 Teilnehmern war daher bei ihr die Enttäuschung groß.
Nach den Trainingsläufen war durchaus eine Platzierung unter den ersten 8 zu erwarten, doch konnte sie diese Hoffnungen im Rennen nicht ganz erfüllen. Im ersten Lauf lag sie nach den ersten Zwischenzeiten noch auf Platz 3, doch nach dem Kreisel und der berüchtigten Echowand 8 schlichen sich einige kleine Fahrfehler ein, sodass im Ziel nur der 14. Rang heraussprang.
Als 2. Starterin in Lauf 2, es wurde von Platz 15 bis Platz 1 des ersten Laufes gestartet, griff sie noch mal an, um zumindest eine Top 10 Platzierung zu erzielen. Doch bereits der schwierige Kreisel passte überhaupt nicht und sie konnte mit viel Geschick gerade noch einen Sturz vermeiden. Durch diesen Geschwindigkeitsverlust kam dann am Ende nur die 19. Laufzeit heraus, was in der Endabrechnung den 17. Platz bedeutete.
Trotzdem waren Trainer und Betreuer mit ihrer Leistung über die gesamte Woche zufrieden. Sie hatte gerade einmal 2 Trainingslehrgänge auf dieser schwierigen Bahn absolvieren können. „ Es ist halt doch ein Unterschied zwischen Training und Wettkampf“ sagte Betreuer Stefan Meister (Reichelsheim), „ gerade bei den Anfängern spielt die Nervosität eine sehr große Rolle und selbst kleinste Fehler werden gnadenlos bestraft.“
Landestrainerin Carolin Theelke ist sich ebenfalls sicher, dass man an Lorenz noch viel Freude haben wird und sie nach dem Abgang von Marie Köhler mit ihrem Talent schnell die Lücke bei den Mädels wieder auffüllen kann.
Beim abschließenden Mannschaftswettbewerb startete Lorenz dann mit der gemischten Mannschaft Hessen /Nordrhein-Westfalen, wobei das Team jeweils 2 Jungs und 2 Mädels umfasst und am Ende deren 4 Zeiten addiert werden. Hier konnte die Renngemeinschaft bei 8 startenden Mannschaften den 5. Platz erreichen.
Ein dickes Sonderlob gab es von Theelke für Doppelfahrer Calvin Meister, denn er unterstützte sie im Training und Rennen tatkräftig beim Korrigieren der Sportler sowie bei der Schlittenpräparierung.
Im Altenberger Eiskanal fand in dieser Saison einer der letzten Wettbewerbe für die jungen Rodler aus Reichelsheim statt. Beim deutschen Cup der Junioren B liebäugelten Hendrik Seibert/Calvin Meister und ihre Betreuer bei Abwesenheit der Jugend Olympiade Teilnehmer Orlamünder/Gubitz schon insgeheim mit dem 2. Platz in diesem Wettkampf. Bei nur 3 Teilnehmern ging das Doppel Heinze/Illmann (ESV Lok Zwickau) als kaum zu schlagender Favorit in das Rennen und die beiden bestätigten ihre Vormachtstellung mit zweimal Laufbestzeit.
Dass es um den 2. Platz ein Kopf an Kopf Rennen mit Dietrich/Müller (Zwickau/WSV Thüringen) geben würde, zeigten schon die Ergebnisse der Trainingsläufe. So sah es dann auch im Rennen aus, denn nach dem 1. Lauf lag das Odenwälder Doppel mit 1/10 Sekunde Vorsprung auf Platz 2. Im zweiten Lauf legte dann das ostdeutsche Renngemeinschaftsdoppel mit einem soliden Lauf kräftig vor und die Reichelsheimer hätten schon persönliche Bestzeit fahren müssen um den 2. Platz zu verteidigen.
Schon nach dem Start lagen Seibert/Meister 1/10 Sekunde im Rückstand, aber bis zur vorletzten Kurve verloren sie keine weitere Zeit auf das Konkurrenzdoppel und jeder ging davon aus, dass die Entscheidung um Platz 2 und 3 im 1000tel Bereich liegen wird.
Doch dann kam alles ganz anders als gedacht- Ohne einen Fahrfehler zu erkennen, lag das Reichelsheimer Doppel kurzfristig auf der Seite. Mit einer akrobatischen Glanzleistung konnten die beiden ihren Schlitten zwar wieder aufrichten und die Ziellinie überqueren, aber dieses Malheur kostete so viel Zeit, dass sie keine Chance mehr auf den erhofften 2. Platz hatten.
Trotzdem waren Trainer und Betreuer mit den Leistungen zufrieden. „ Wenn man bedenkt, dass die anderen Doppel im Schnitt alle 1 - 2 Jahre älter und auf ihrer Heimbahn gefahren sind, haben die beiden ihre Sache richtig gut gemacht“ lobte der hessische Rodelwart Stefan Meister. Für die nun noch anstehende deutsche Meisterschaft rechnen die Odenwälder mit einer ähnlich spannenden Entscheidung.
Seibert startete darüber hinaus noch im Einzel bei der Jugend A. Nach dem ersten Lauf lag er noch auf einem guten 6. Platz unter 16 Teilnehmern und man war zuversichtlich, dass er diese Platzierung halten könnte. Doch ein Sturz im zweiten Lauf machte die Hoffnungen schnell zunichte. Nach Einschätzung von Jugendbetreuer Markus Seibert merkte man halt doch, dass in dieser Saison das Hauptaugenmerk im Training auf das Doppel gerichtet worden und nach einer langen erfolgreichen Saison war wohl auch ein bisschen die Luft raus war.
Zum Abschluss des Europa - Cup Wettbewerbes zeigte Kim Kalicki (BRC Michelstadt), dass sie zu Recht schon nach kürzester Zeit in den deutschen C/D Kader aufgenommen und für die Teilnahme an hochkarätigen Wettkämpfen nominiert wurde. Auf der sehr anspruchsvollen Bahn in St. Moritz (Schweiz) startete sie mit Maureen Zimmer als eines von 4 deutschen Teams. Kalicki hatte ihre gute Form aus der Junioren-Weltmeisterschaft konserviert und fand sich auf der für sie neuen und ungewöhnlichen Naturbahn gut zurecht. Allerdings ging sie etwas verhalten ans Werk, um ihr verletzungsgefährdetes Knie nicht zu sehr zu beanspruchen. Diese Zurückhaltung zeigte sich auch beim Start zum ersten Lauf, den sie auf Platz 14. beendete. Was an diesem Tag möglich gewesen wäre, bewies sie dann bei erhöhtem Risiko in der letzten Abfahrt. Völlig unerwartet lieferte sie die viertbeste Zeit im 2. Lauf und konnte sich somit noch auf den 10. Rang verbessern. Diese Platzierung sicherte ihr bei ihrer ersten Saison im Europa-Cup den 6. Platz in der Endabrechnung, obwohl sie nicht an allen Rennen teilnehmen konnte. Nicht zu schlagen war in der Schweiz das amerikanische Team Elana Meyers Taylor/Terra Evans, das außer Konkurrenz vor 2 russischen Damenteams gewann. Erneut überraschte Sabrina Duljevic mit ihrer Anschieberin Julia Schiller alle Experten um Europa-Cup Cheftrainer Matthias Höpfner, denn mit Platz 5. schnitten sie als bestes deutsches Team ab. Anna Köhler (Reichelsheim) war dieses Mal mit Anschieberin Vanessa Mark am Start und belegte Platz 12 unter 19 gestarteten Konkurrenten.
Auch der Männerwettbewerb fand mit hessischer Beteiligung statt, denn Laurenz Costa Tonga, der ebenfalls zum Landesstützpunkt Wiesbaden gehört, erlebte sein Debüt im Europa-Cup. Er kommt aus der Leichtathletik, hat nach dreijähriger Pause erst vor kurzem mit dem Bobsport begonnen und einen erfolgversprechenden Eindruck hinterlassen. Trotz geringer Erfahrung im Eiskanal vertraute Bennet Buchmüller (Winterberg) dem Neuling und wurde nicht enttäuscht. Beide harmonierten am Start noch nicht perfekt, aber dank der guten fahrerischen Leistung von Buchmüller belegten sie unter 36 gestarteten Teams einen hervorragenden 7. Platz. Dieses tolle Ergebnis ist umso beachtlicher als auch einige Weltcups-Teilnehmer wie der Gewinner Beat Hefti (Schweiz) am Start waren. Für den Winterberger bedeutete dies in der Europa-Cup Endabrechnung einen guten 11. Platz bei 56 gemeldeten Teams.
Viel Zufriedenheit strahlte daher Landestrainer Tim Restle (Wiesbaden) aus, denn er konnte für sein Team eine recht erfolgreiche Saison bilanzieren. °Mit einem solchen Durchstarten unserer jungen Mannschaft habe ich beim besten Willen nicht gerechnet“ meinte er, „ nun gilt es, im Sommertraining den Grundstein für die nächsten Fortschritte zu legen und vor allem verletzungsfrei zu bleiben:“ HBSV Präsidentin Erica Fischbach ist zuversichtlich, dass die sich nun herumsprechenden Erfolge für weiteres Interesse am hessischen Bob – und Rodelsport sorgen werden.
Sehr zufriedene Gesichter gab es beim Reichelsheimer Rodelnachwuchs am Ende des Jugend A – Weltcups in Oberhof. Hendrik Seibert und Calvin Meister behaupteten sich unter den 12 Teams besser als in Altenberg und überraschten in der Endabrechnung mit dem 8. Platz. In dem ausgeglichenen Starterfeld konnten sie sich mit einem starken zweiten Lauf noch um einen Platz verbessern und erfüllten damit die Erwartungen von BSD Nachwuchstrainer Steffen Wöller voll und ganz. Nach seiner Meinung hätten die beiden das kleine Stimmungstief wegen des Abschneidens in Altenberg gut weggesteckt und zurück in die Erfolgsspur gefunden. Wie eng die Leistungsdichte bei diesem Wettbewerb aussieht zeigt sich nicht zuletzt daran, dass es nur zwei Teams gelang, das Ergebnis der Vorwoche zu wiederholen. Daher beurteilte HBSV Rodelwart Stefan Meister das Resultat mit Zufriedenheit: „Die beiden haben beim zweiten internationalen Auftreten bewiesen, dass sie sich nicht zu verstecken brauchen und auch mit den erfahreneren älteren Teams mithalten können. Nach der kurzen Zeit des gemeinsamen Trainierens fehlt es natürlich noch etwas an der Feinabstimmung, was sich zum Beispiel an den Startzeiten erkennen lässt. Da beide athletisch und gewichtsmäßig noch zulegen können besteht sicherlich weiter Luft nach oben.“ Seine Aufgabe und die von Jugendwart Markus Seibert wird es nun sein, die angefachte Begeisterung und Motivation der beiden hoch zu halten, damit sie in den anstehenden Rennen die bisherigen Leistungen bestätigen und in den Sommermonaten ihr Trainingspensum wie seither erfüllen. Klaus-Dieter Neumann, Mitglied des HBSV Präsidiums, war mit einem kleinen Fanclub nach Oberhof gefahren und zeigte sich ebenfalls von der guten Leistung des Odenwälder Rodelnachwuchses sehr angetan und ist zuversichtlich, dass Seibert und Meister auch in Zukunft mit respektablen Ergebnissen aufwarten werden.
"Wir haben ja gewusst, welch ein großes Talent in Kim Kalicki steckt" kommentierte HBSV Präsidentin Erica Fischbach das Resultat der Junioren-Weltmeisterschaft, „aber dass sie in ihrer ersten „richtigen „ Saison im Zweierbob derartig gut abschneiden würde habe ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet.“ Die erst 18-jährige Newcomerin aus Wiesbaden war unter den Augen von Fischbach und des HBSV Vize-Präsidenten Bernd Hasenzahl auf der Bahn in Winterberg auf den 2. Platz gerast und hatte sich mit ihrer Anschieberin Ann Christin Strack (beide BRC Michelstadt) zur Vize-Weltmeisterin gekürt. Bereits im Training hatte sich abgezeichnet, dass Kalicki unter den besten 6 Teams zu erwarten ist, aber im Rennen hat sie diese Hoffnungen noch deutlich übertroffen. Hinter den in diesem Winter kaum zu schlagenden Stephanie Schneider/Lisa Marie Buckwitz (Oberbärenburg/Potsdam) legten die beiden Hessinnen mit Top-Startzeiten die Basis für den späteren Erfolg. Nach dem ersten Lauf lagen die neuen Weltmeisterinnen durchaus noch in Schlagweite, legten aber dann eine furiose zweite Abfahrt hin und gewannen den Wettbewerb mit 54/100 Sekunden Vorsprung. Das hervorragende Abschneiden der deutschen Mannschaft wurde von den überraschend stark in den Blickpunkt fahrenden Sabrina Dujevic/Lisa-Sophie Gericke (Oberbärenburg/Mitteldeutscher SC) komplettiert, die unter 11 Teams den dritten Podestplatz belegten. Darüber hinaus wurde im Spurbob Anna Köhler (Reichelsheim) eingesetzt, die die nationale Qualifikation zu Starts im Europacup und der Junioren-Weltmeisterschaft nur knapp verpasste. Landesstützpunkttrainer Tim Restle und der hessische Bobwart Hans-Jürgen Schwinn hoffen nun, dass das Team um Kalicki auch in den restlichen Rennen der zu Ende gehenden Saison die gute Form behält.
Viel an Erfahrungen gewonnen haben die Reichelsheimer Nachwuchsrodler Calvin Meister und Hendrik Seibert bei ihrem ersten Start im Jugend A-Weltcup. Nach ihrem starken Auftreten bei den Qualifizierungsrennen des deutschen Verbandes waren sie doch mit einiger Zuversicht ins Erzgebirge nach Altenberg gefahren. „Auf Weltcup-Ebene hängen die Trauben allerdings nochmal ein ganzes Stück höher als im nationalen Bereich“ kommentierte Rodeltrainer Stefan Meister das Abschneiden der beiden, „ die Leistungsdichte an der Spitze ist schon brutal hoch. Trotzdem waren die beiden mit dem 10. Platz unter 11 Teilnehmern nicht zufrieden, obwohl sie zu den jüngsten Teams gehörten. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass sie erst wenige Monate zusammen auf dem Schlitten sitzen.“
Relativ unbeschwert hatten seine Schützlinge während der Trainingsabfahrten recht gute Leistungen gezeigt und brauchten sich vor der internationalen Konkurrenz nicht zu verstecken. Im Wettbewerb selbst war aber doch eine gewisse Nervosität spürbar, die letztendlich bei beiden Fahrten zu einem leichten Fehlern in der gleichen Kurve führten. Damit waren gegen die starken Gegner nichts mehr zu holen, zumal das Odenwälder Doppel auch gewichtsmäßig deutlich im Nachteil war. Von den Startzeiten her wäre eine bessere Platzierung bei diesem Rennen möglich gewesen, das vom deutschen Doppel Heinze/Illmann gewonnen wurde. Da die beiden nun besser wissen, wo sie sich international einzuordnen haben und ihre seitherige Leistung dadurch keineswegs geschmälert wird, werden sie ohne Druck und unbeschwert am nächsten Freitag in Oberhof an den Start gehen können, meinte Jugendwart Markus Seibert und dort ihre Zugehörigkeit zur deutschen Spitze erneut beweisen.
Beim Europa-Cup Rennen in Österreich auf der Olympia-Bobbahn in Innsbruck bewies Kim Kalicki erneut ihr großes Talent und bestätigte ihr gutes Abschneiden vom Rennen am Königssee. Dieses Mal ging sie mit Ann-Christin Strack (beide Wiesbaden) als Anschieberin in den Wettbewerb und ließ mit der drittbesten Startzeit aufhorchen. Im relativ unbekannten Eiskanal verlor sie jedoch bis ins Ziel etwas den Schwung, legte jedoch damit den Grundstein für den überzeugenden 9. Platz im Endklassement mit nur 2/100 Sekunden Rückstand auf zwei Bobs aus Übersee. Wie hochwertig dieses Ergebnis einzuschätzen ist zeigt sich nach Meinung von Trainer Tim Restle nicht zuletzt auch daran, dass immerhin 18 Teams am Start waren, unter denen sich starke Mannshaften aus den USA und Kanada befanden. So wurde das Rennen auch von den Amerikanerinnen Elana Meyers-Taylor/Kehri Jones vor dem deutschen Spitzenteam Stefanie Schneider/Lisa Marie Buckwitz und Aleksandra Rodionova/Yulia Shokshueva (Russland), Siegerinnen beim Europa-Cup in Sigulda, gewonnen.
Ebenfalls im Einsatz war Issam Ammour (BRC Michelstadt) als Anschieber im Zweier-Bob von Bennet Buchmüller (Winterberg). Bei diesem Rennen war ein Mammutstarterfeld von sage und schreibe 43 Schlitten am Start, unter denen sich zahlreiche Teams aus nichteuropäischen Nationen befanden. Obwohl die beiden nur sehr selten in dieser Kombination gefahren waren harmonierten sie recht gut und schlugen sich achtbar. Letztendendlich belegten sie einen zufriedenstellenden 14. Platz, wobei die vor ihnen liegenden Mannschaften durchaus in Schlagweite waren. Souveräne Sieger wurden erneut Lochner/Bluhm die in dieser Saison wohl von niemanden den Sieg streitig machen lassen.
Außergewöhnlich groß war auch das Starterfeld bei den Vierer-Bobs, bei den 30 Teams, unter ihnen auch eine brasilianische Mannschaft, antraten. Buchmüller fuhr mit seinen Anschiebern Niklas Scherer, Markus Reichle und Issam Ammour ein sehr starkes Rennen und schaffte es überraschender Weise noch vor dem deutschen Team von Christoph Hafer auf den 10. Platz. Besonders erfreulich war für die Vier, dass sich der Rückstand zu den vor ihnen liegenden Mannschaften in engen Grenzen hielt.