4 Odenwälder Bobteams nahmen bei idealen Wetter - und Bahnbedingungen am diesjährige Europa-Cup der Senioren im Zweier-Bob in Igls teil. Dabei stellte sich allerdings schnell heraus, dass die Konkurrenz aus Österreich, Schweiz, Deutschland und Groß-Britannien erheblich aufgerüstet hat und somit die Trauben sehr hoch hängen würden. Zunehmend drängen jüngere Piloten in den Wettbewerb, die noch vor wenigen Monaten im Weltcup an den Start gegangen waren. Darüber hinaus verfügen die anderen Teams zum großen Teil über hervorragendes, modernstes Schlittenmaterial, sodass auch die fahrerischen Fertigkeiten eines Peter Hinz nicht mehr ausreichen, um ganz vorne mitzumischen. Für die Teams aus dem Odenwald stand daher der olympische Gedanke im Vordergrund und die Begeisterung für dieses traditionsreiche Rennen. Etwas überraschend erreichte Martin Fischer mit seinem Anschieber Peer Jöchel die beste Platzierung für die Bobsportler aus Michelstadt und Fürth. In seiner Altersklasse verfehlte er nur knapp einen Platz auf dem Siegerpodest und fuhr eines seiner besten Ergebnisse in Innsbruck heraus. Die Michelstädter Thomas Lang und Rainer Liebau blieben im Rahmen ihrer Möglichkeiten und waren mit Rang 6 in ihrer Altersklasse mehr als zufrieden zumal die Beiden eindrucksvolle Startzeiten vorweisen konnten. Nicht an die tollen Erfolge der Vergangenheit anknüpfen konnte der BRC-ler Peter Hinz, der auf einen älteren Schlitten (Opel-Bob aus den 90-iger Jahren) zurückgreifen musste und damit schon beim Start ins Hintertreffen geriet. Darüber hinaus war sein etatmäßiger Anschieber Thorsten Dauth nicht dabei. Mit Johann Jäger auf der Bremse schlug er sich dennoch ganz beachtlich und konnte noch einen 9. Platz in der gleichen Altersklasse herausfahren. Auch der älteste Michelstädter Jürgen Pfrommer bewies, dass er von seinem Können noch nichts verlernt hat und belegte mit seinem Anschieber Martin Reuck in der Altersklasse 2 einen erfreulich guten 13 Platz, wobei er mit einer überzeugenden Leistung in der 2. Abfahrt erst in den letzten Kurven des Eiskanals eine bessere Platzierung vergab. Gewonnen wurde das Rennen vom ehemaligen deutschen Weltklassepiloten Matthias Grünewald mit Bremser Lars Behrendt vor den Lokal-Matadoren, den vielfachen österreichischen Meistern und Weltcupstartern Wolfgang Stampfer/Jürgen Mayer und dem Team Ivo Ruegg (Weltcup-Gewinner 2010) /Stefan Bamert aus der Schweiz.

 

Foto: Team Martin Fischer/Peer Jöchel 

Bei den bayerischen Meisterschaften im Rennrodeln auf der Bob- und Rodelbahn am Königssee war auch der Reichelsheimer Calvin Meister, der sich derzeit im Sportinternat Berchtesgaden befindet,  am Start.  Auf Grund der ungünstigen Witterungsverhältnisse wurde das Rennen nach nur einem Lauf beendet und dies wurde dem jungen Odenwälder zum Verhängnis. Mit der eigentlich begehrten Startnummer 1 war er zum Spurschlitten für die nachfolgenden Starter  geworden und die Hoffnungen auf einen Platz auf dem Treppchen zerschlugen sich schnell. Trotz der zweitbesten Startzeit reichte es dem A-Jugendlichen am Ende „nur“  für  den 4. Platz. Meister konnte damit seine guten Leistungen vom Vortag bei  optimalen Trainings- und Bahnbedingungen, als er einmal Laufbestzeit und einmal Platz 2 erzielte,  nicht im Rennen umsetzen, fand aber dennoch Lob und Anerkennung bei seinem bayerischen Landestrainer.  Nach Meinung von Verbandstrainerin Katja Haupt sollte sein derzeitiges Leistungsvermögen mit einem bisschen Glück ausreichen, um sich bei den deutschen Meisterschaften und dem Deutschen Cup für den nationalen D/C –Kader zu qualifizieren.

Neuling Jasmin Friese(KSV Reichelsheim) erreichte bei starker Konkurrenz bei ihrer ersten Teilnahme am Internationalen Rennsteigpokal in Oberhof unter 28 Teilnehmerinnen einen recht zufrieden stellenden 14. Rang. Ziel bei ihrem ersten Start in Thüringen war, die anspruchsvolle Bahn sicher in den Griff zu bekommen. Nachdem die B-Jugendliche im Dezember ihre neue Starthöhe erreichte galt es nun an Feinheiten wie Fahrlage und Fahrspur zu arbeiten. Ihr in der Qualifikation erreichter 19. Rang war im Rennen identisch mit ihrer Startnummer im 1. Lauf. Friese steigerte sich nochmals und schaffte es unter die Top 15. Im zweiten Lauf bestätigte sie ihre gute Leistung und wurde mit dem 14. Rang belohnt. Angesichts der erst kurzen Rennkarriere und der erfahrenen Konkurrenz  war  Sportwart Stefan Meister (Reichelsheim) mit dem Auftreten seines Schützlings sehr  zufrieden und hofft, dass Friese bei den nun folgenden  Meisterschaften ähnlich gut abschneidet

 

Angenehm überraschte das hessische Nachwuchsteam Kim Kalicki/Katharina Quint bei seiner ersten großen Herausforderung. Nach nur knapp 20 Abfahrten im Eiskanal trauten die Betreuern und Trainer den beiden zu, bei den deutschen Meisterschaften in Winterberg an den Start zu gehen und wurden nicht enttäuscht. Kalicki ging als die bis dato jüngste Starter im deutschen Damen-Bobsport ins Rennen und belegte mit ihrer Anschieberin  in der Endabrechnung  den 9. Platz, wobei sich die Zeitabstände zu den führenden  Teams in annehmbaren Grenzen hielten. Diese Leistung ist umso bemerkenswerter, da Kalicki erst vor kurzem die Starthöhe sicher erreicht hat und kurz vor dem Rennen wegen Gewichtsproblemen noch den Schlitten wechseln musste. Trotz dieses Handicaps brachte sie zwei sehr solide Abfahrten ins Ziel und verdiente sich ein Sonderlob des deutschen Bob-Cheftrainers  Christoph Langen.

 

Bestätigt wurde ihr Leistungsvermögen mittlerweile auch beim zentralen Anschubtest der deutschen Bobnationalmannschaft in Oberhof. Nur ein Wimpernschlag, nämlich 2/100-stel Sekunden, fehlten ihr zur Erfüllung der Schubnorm für die Weltmeisterschaften und den Weltcup. In 5,32 Sekunden unterbot sie damit allerdings nicht nur souverän die Qualifikationsnorm für den Europacup sondern wurde nur von Olympiasiegerin und WM-Favoritin Anja Schneiderheinze geschlagen und ließ unter anderem die Olympiasiebte Christin Senkel hinter sich.  

 

Sehr zur Freude von Betreuer Tim Restle qualifizierte sich das Team mit diesen starken Leistungen im Anschubtest für die Selektion zu Beginn der nächsten Saison, bei der die Tickets für den Welt- und Europacup ausgefahren werden.  Außerdem besteht beim nächsten zentralen Leistungstest in Oberhof im August für Kalicki auch nochmal die Chance die Weltcup-Norm zu überbieten und sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

 

Dass sich die Odenwälder Rodeltalente auf einem guten Weg befinden bewiesen sie in den zurück liegenden Wochen bei den nationalen Qualifikationsrennen des D/C Kaders des deutschen Verbandes (BSD). Die Rennen wurden in Oberhof, Altenberg sowie jetzt am Königssee ausgetragen und durch einen Athletiktest ergänzt. Dabei erfüllten Marie Köhler, Calvin Meister und Hendrik Seibert (alle KSV Reichelsheim) durchaus die in sie gesetzten Erwartungen, allerdings gingen die insgeheim gehegten Hoffnungen nicht ganz in Erfüllung meinte der hessische Sportwart  Stefan Meister. Nach den seitherigen guten Leistungen bestand für Köhler die Chance, einen der begehrten drei  Plätze im Weltcupteam zu erreichen. Den Athletiktest hatte sie als Drittbeste absolviert und bei den Rennen in Oberhof und Altenberg den 4. bzw. 3 Platz eingefahren. Damit lag sie vor dem entscheidenden Rennen am Königssee nur 10 Punkte hinter ihrer schärfsten Konkurrentin um den 3. Startplatz im Jugend-Weltcup. Nach dem 1. Lauf noch vorne liegend  sanken die Hoffnungen durch einen Sturz in der 2. Abfahrt. Obwohl sich Köhler im entscheidenden 3. Lauf nochmals deutlich steigerte reichte es nicht mehr, da ihre Gegnerin auf ihrer Hausbahn eine optimale Fuhre in Ziel brachte. 7/100 sec lag die Reichelsheimer am Ende zurück und bleibt damit ganz knapp geschlagen auf dem undankbaren 4. Platz. Nachdem die erste Enttäuschung überwunden war zeigten sich Trainerin Katja Haupt und Meister sehr zufrieden mit der Leistung Köhlers.
Calvin Meister brachte in den Ausscheidungen eine recht solide Leistung und belegte bei starker Konkurrenz in der Endabrechnung einen guten 8. Platz. Mit ein wenig Glück wäre ebenfalls eine bessere Platzierung möglich gewesen, aber auch hier waren Trainer und Betreuer zufrieden, da ein eindeutiger Aufwärtstrend zu verzeichnen war.
Doppelfahrer Hendrik Seibert konnte auf Grund einer Verletzung nur am Athletiktest und dem Rennen in Oberhof teilnehmen. Beim Test erzielte er mit seinem Partner einen hervorragenden 3. Rang und belegte beim Rennen einen zufriedenstellenden 5. Platz.
Nun gilt es nach den Worten von Jugendwart Markus Seibert den Schwung und die aufsteigende  Tendenz in die anstehenden Meisterschaften mitzunehmen.  Alle 3 Aktiven haben guten Chancen, sich unter den ersten 10 ihres Jahrganges zu platzieren und sind zu einer positiven Überraschung durchaus fähig.
Bild:   Marie Köhler in Altenberg

 

 

Dass er nichts von seinem rodlerischen Können eingebüßt hat bewies der Reichelsheimer Bernd Sattler bei den Senioren-Meisterschaften auf der Rodelbahn im thüringischen Oberhof. Bei idealen Wetter – und Bahnbedingungen fand er mit großer Routine und fahrerischem Können die richtige Spur und belegte in der Endabrechnung einen hervorragenden 3. Platz. Dieses Ergebnis ist umso überraschender, denn schließlich waren in seiner Leistungsklasse C  13 Sportler am Start. Nicht zu schlagen war an diesem Tag Michael Schlenstein (SV Ilmtal-Manebach), der auf seiner Hausbahn ein überragendes Rennen fuhr. Den zweiten Platz belegte Jens Friedrich (ESV Lok Chemnitz). Dahinter reihte sich schon Sattler auf dem Treppchen ein, der mit konstant guten Startzeiten und sicheren Abfahrten  den Grundstein für sein gutes Abschneiden legte. Dabei schaffte er es sogar, den Lokalmatadoren Marco Mauersberger mit einem starken zweiten Lauf noch vom dritten Platz zu verdrängen. Sattler ist mit diesem Erfolg mehr als zufrieden, denn in dem anspruchsvollen Eiskanal  hatte er im Training einige Probleme, bekam jedoch die Bahn rechtzeitig in den Griff und belohnte sein Engagement mit dem Bronze-Platz.

 

 

 

Bild: Bernd Sattler (links) mit dem neuen deutschen Meister Andi Langenhan

 

Bei fast idealen Witterungsbedingungen veranstaltete der Bob- und Rodelclub Michelstadt auf der Winterberger Bob- und Rodelbahn seine Internationale Meisterschaft von Hessen und Westfalen im Zweierbob. Integriert in diesen Wettbewerb war die Deutsche Senioren-Meisterschaft für Zweierteams. Bedingt durch den umfangreichen Rennkalender im Welt- und Europacup, der mittlerweile fast alle international konkurrenzfähigen deutschen Teams fordert, war der Teilnehmerkreis recht überschaubar. Daher machte auch der 1. Vorsitzende des BRC Michelstadt, Bernd Hasenzahl, aus seiner Enttäuschung über das schwache Meldeergebnis keinen Hehl. Er und seine Helfer freuten sich aber dennoch, einigen sehr jungen Teams nach einem Lehrgang die Chance zu bieten,  Wettkampferfahrungen zu sammeln und das Gelernte unter sportlichen Herausforderungen zu zeigen. Dass die Veranstaltung durchaus einen hohen Stellenwert besitzt, zeigte auch die Anwesenheit von Wolfgang Hoppe, der als leitender Trainer für den deutschen Nachwuchs verantwortlich ist und die anwesenden Teams aufmerksam beobachtete. Rennleiterin Erica Fischbach, sonst in Sachen internationaler FIBT-Veranstaltungen unterwegs, hatte dann auch keine Mühe, das Rennen reibungslos abzuwickeln. Dominiert wurde es von den Hausherren aus Winterberg, die mit Bennet Buchmüller/Yannic Apel auch den Sieger stellten. Zweite wurden Florian Wagner/Michael Schüssler von der Renngemeinschaft Oberhof/Erfurt vor  Pablo Nolte/Niklas Schärer vom BSC Winterberg. Das Michelstädter Team Thomas Lang/Rainer Liebau erkämpften sich einen 5. Rang. Buchmüller/Apel  erhielten auch den Wanderpokal für die zeitschnellste Abfahrt.  Den parallel ausgefahrenen Damencup sicherte sich Anna Köhler aus Reichelsheim, die mit ihrer Anschieberin Annika Drazek für den BSC Winterberg an den Start ging. Zweite wurden Josephine Müller/Laura Wiese, ebenfalls aus Winterberg. Für die deutsche Senioren-Meisterschaft hatte mit Lang/Liebau nur eine Mannschaft gemeldet, sodass die beiden den im Vorjahr errungenen Wanderpokal kampflos verteidigen konnten. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge freute sich Lang darüber hinaus über den Pokal für den ältesten Teilnehmer. Als aus Michelstädter Sicht besonders erfreulich erwies sich die Tatsache, dass das neugebildete Damenteam Kim Kalicki/Katharina Quint erstmals vom Bobstart fahren konnte, mit einer sicheren Fuhre die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllte und der Verein zuversichtlich in die weitere  Saison sehen kann.

 

 

 

Bobfahrer nehmen Fahrt auf

 

Einhelliges Lob  für die gute Organisation der Meisterschaften im Januar bescheren nun dem Bob – und Rodelclub Michelstadt die weitere Durchführung einer deutschen Meisterschaft. Zum 5. Mal werden die deutschen Senioren-Meisterschaften im Zweierbob stattfinden, die am 13. Dezember erneut auf der Winterberger Bob- und Rodelbahn ausgetragen werden.  Dieser Wettbewerb wird in 2 Läufen entschieden und ist in 3 Altersklassen eingeteilt, um auch älteren Aktiven eine Chance zu bieten. Als Mindestalter gelten für beide Teammitglieder 35 Jahre, wobei die jüngste Altersklasse die Piloten und Bremser bis 44 Jahre umfasst:  Die zweite Startergruppe gilt für die 45 - bis 54–jährigen und die letzte Gruppe für alle Älteren. Bisher wurden diese Rennen von den hessischen Sportlern dominiert und daher hofft  der HBSV auch dieses Mal auf ein gutes Abschneiden der Odenwälder Teams, muss jedoch aufgrund beruflicher Belastungen mit Ausfällen rechnen. Für die Rennleitung wird wohl wieder Erica Fischbach, HBSV Präsidentin und Mitglied der FIBT-Jury, zuständig sein, die auf ein gut eingespieltes Team zurückgreifen kann.

 

Parallel zu dieser deutschen Meisterschaft richtet der hessische Verband wie schon seit vielen Jahren  die  „ Internationale Meisterschaft von Hessen und Westfalen „ aus, in der vor allem Nachwuchsteams eine Chance geboten wird, Rennerfahrung zu sammeln. Dieser Wettbewerb findet am gleichen Wochenende statt und wird ebenfalls in zwei Abfahrten entschieden. Hier werden die Odenwälder Vereine versuchen, ihren Nachwuchs in Szene zu setzen und hoffen auf deren erfolgreichen Einstieg. Besonders gespannt ist man auf das Abschneiden des neu gebildeten Damenteams, das in seinen ersten Rennwinter startet. Trotz des frühen Termins, zu dem der eine oder andere Pilot noch nicht sicher die Starthöhe erreicht hat, hoffen die Organisatoren  auf eine gute Beteiligung.   Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es beim 1. Vorsitzenden des BRC, Bernd Hasenzahl, telefonisch unter 06061/71771. 

 

Mit ihrem seitherigen Auftreten bei den ersten Leistungsvergleichen sorgten die beiden Nachwuchsfahrerinnen Kim Kalicki und Katharina Quint (beide Wiesbaden) für hohe Aufmerksamkeit im deutschen Bobsport.  Die beiden Youngsters aus der hessischen Landeshauptstadt gehen für den BRC Michelstadt an den Start und überraschten mit ausgezeichneten Ergebnissen beim zentralen Leistungstest in Oberhof. Der  erst 17–jährigen Kalicki, die ihre erste Meriten bei den Leichtathleten als deutsche Vize-Meisterin im Blockmehrkampf erworben hat, fehlten  im Anschubtest der  Pilotinnen nur 18/100 Sekunden auf die Olympiasiegerin von 2006, Anja Schneiderheinze (Erfurt), und damit ließ sie so starke Athletinnen wie Sandra Kroll (Königsee), Bronzemedaillengewinnerin der Junioren-Weltmeisterschaft 2014, hinter sich. Mit diesem Traumstart verschaffte sich Kalicki Respekt im deutschen Boblager und weckte das Interesse von Bundestrainer Rene Spies (Winterberg). Kalicki und ihre Anschieberin Quint haben sich gemeinsam ein hohes Ziel gesetzt und hoffen dabei auf die tatkräftige Unterstützung ihres Trainerteams. Dazu gehört neben Spies auch Heimtrainer Tim Restle von Eintracht Wiesbaden, der unter anderem  für Athletik sowie die Koordination verantwortlich ist, und Christopher Braun, Landesverbandstrainer des Nordrhein-Westfälischen Verbandes, der für die Betreuung vor Ort am Winterberger Eiskanal zuständig ist.  Erica Fischbach, Präsidentin des HBSV,  hat das Duo ebenfalls  unter ihre Fittiche genommen und wird ihre Kontakte als Pionierin im Damen-Bobsport und als FIBT–Jurymitglied in die Waagschale werfen, um die ehrgeizigen Pläne der beiden jungen Damen zu unterstützen.

 

Angesichts der großen Erfolge, die die deutschen Rennrodler nicht nur bei den Olympischen Spielen in Sotchi erzielt haben, sondern darüber hinaus seit Jahrzehnten zu den zuverlässigen Sammler von Titel bei Welt- und Europameisterschaften gehören wollten die Wintersportabteilung des TSV Gras-Ellenbach und die Rodelabteiling des KSV Reichelsheim auch im Odenwald Interesse an dieser rasanten Sportart wecken. Daher wurde von den beiden Vereinen im Rahmen eines gemeinsamen Aktionstages den Kindern und Jugendlichen der Region die große Chance geboten, diesen spannenden und anspruchsvollen Sport näher kennen zu lernen. Bei diesem „Schnupperrodel“ sollten die Interessenten einen Einblick in die Technik, das Beherrschen der Geschwindigkeit, dem Training, aber auch dem Spaß, der mit dem Rodeln verbunden ist,  vermittelt bekommen.
An sechs Schlitten waren die Kufen gegen Rollen getauscht, damit das Rodeln auch weitab von Eiskanälen auf asphaltierten Wegen möglich ist. So können die Rodler der beiden Vereine auch ohne Schnee an ihrer Technik feilen und potenzielle Neuzugänge anwerben.
Zunächst trafen sich die teilnehmenden Kinder in Reichelsheim  und wurden von Markus Seibert, Abteilungsleiter der Rodel des KSV Reichelsheim, begrüßt und über den Ablauf des Nachmittags informiert. Im Anschluss erläuterte der Sportwart des Hessischen Bob – und Schlittensportverbandes, Patric Werner, die verschiedene Rodel-Techniken. Die Nachwuchsrodler Jasmin Friese und Hendrik Seibert, zeigten daraufhin den Kindern, wie ihre Ausrüstung bei einem Wettkampf aussieht und gaben ebenso wie der Jugendwart des HBSV, Stefan Meister, Tipps, wie es mit dem Rodeln am besten klappt. Bevor die Teilnehmer aber selbst loslegen durften, wurden sie mit Helmen, Schonern und einem Schlitten ausgestattet. Und schon die ersten Versuche begeisterten die Kinder. Obwohl sich zwei Kinder einen Schlitten teilen mussten ließ der Andrang nicht nach.
Da das Schnupperrodeln für  TSV und KSV auch Sichtung und Talentsuche ist wurde auch der eminent wichtige Start geübt.  Schon wenige Zehntelsekunden entscheiden über Sieg oder Niederlage. Daher begab sich die Gruppe nach Gras-Ellenbach zur dortigen Startanlage. Hierbei zeigte sich schnell die große Kluft zwischen Anfängern und geübten Rodler. So brauchte Hendrik Seibert etwa zweieinhalb Sekunden für die 15 Meter und damit deutlich weniger als die Neulinge.
Nach den Übungen gab es für alle Teilnehmer des Schnupperrodeln-Kurses noch einen kräftigen Imbiss, bevor sich Stefan Ningel, Leiter der Wintersportabteilung des TSV Gras-Ellenbach von den Kindern verabschiedete und sie zu weiteren Rodel-Veranstaltungen einlud. Beide Vereine sind zuversichtlich, mit diesen Veranstaltung gute Werbung für den Rodelsport betrieben zu haben und sich die Nachwuchsgruppe um einige Mitglieder erweitern wird. 

Von konstruktiven Diskussionsbeiträgen und mit zuversichtlichen Perspektiven auf die sportlichen Aktivitäten gekennzeichnet ging die Jahreshauptversammlung des hessischen Bob- und Schlittensportverbandes über die Bühne. Unter der Leitung von Präsidenten Erica Fischbach (Wiesbaden) wurden bei der Aussprache zu den Berichten auch mitunter kritische Töne laut, die allerdings sehr sachlich und zielführend waren, sodass Fischbach am Ende der Versammlung ein mehr als zufriedenes Resümee ziehen konnte. Ihr Bericht als Präsidentin sowie der des Vizepräsidenten Bernd Hasenzahl (Michelstadt) waren geprägt von zahlreichen Aktivitäten der beiden, die in vielerlei Gesprächen mit den unterschiedlichsten Institutionen wie LSBH, Landesregierung, BSD  und Kooperationspartnern  erfreuliche Ergebnisse für die sportliche und finanzielle Situation des Verbandes erbrachten.

Während sich die Kooperation mit dem nordrhein-westfälischen Verband im Jugendbereich der Rodler weiterhin sehr positiv bemerkbar macht und erneut gute Leistungen auf nationaler Ebene erzielt worden sind, sieht es im Boblager weniger rosig aus. Allerdings hofft Bobwart Hans-Jürgen Schwinn (Reichelsheim) zuversichtlich, dass auch hier bald wieder bessere Zeiten anbrechen werden. Immerhin reichte es für das Team Lang/Liebau (BRC Michelstadt) für die deutsche Meisterschaft bei den Senioren im Zweierbob. Auch das Abschneiden der Mannschaften Hinz/Dauth (BC Fürth), Lang/Liebau und Hurych/ Tegtmeyer (RG Odenwald) beim Europacup der Senioren in Innsbruck war mit vorderen Plätzen sehr erfreulich. Auf einer allerdings schwach besetzten deutschen Meisterschaft schaffte es Dr. Uli Becker-Wiedemann mit seinem Partner Thomas Oelling (Oberhof) auf einem 12. Platz. Bei den stark besetzten bayerischen Meisterschaften belegte er mit Alexander Pistner einen respektablen 11. Rang.

Ehrung Bernd Hasenzahl

Beim Rodelnachwuchs hat es Marie Köhler (TSV Gras-Ellenbach) mit mehreren Siegen und vorderen Platzierungen in den deutschen C/D-Kader bei der B-Jugend geschafft und ihre männlichen und weiblichen Teamkollegen sind  ebenfalls auf dem Weg in die vorderen Ränge bei nationalen Veranstaltungen. Hierzu gehören insbesondere Neuling Hendrik Seibert und Calvin Meister. Anna Köhler (TSV Gras-Ellenbach), in der Vergangenheit einzige Skeletoni im hessischen Verband, hat nun ihr Metier gewechselt und sich in der vergangenen Saison im Bob versucht.  Unverändert ist die Situation bei den Schlittenhunde-Sportlern, die erneut unter schlechten Witterungsbedingungen sowie finanziellen und umweltpolitischen Belastungen zu leiden hatten.

Auch der Kassenbericht des Schatzmeisters Klaus-Dieter Neumann (Michelstadt) war zufriedenstellend, wies er doch nach wie vor eine stabile Finanzlage aus. Dennoch sei auch zukünftig auf sparsame Haushaltsführung und mehr Ausgabendisziplin zu achten. Diese Einschätzung wurde auch von den Kassenprüfern Winfried Lösch und Bernd Sattler  geteilt, die dem Schatzmeister eine einwandfreie Kassenführung testierten und daher der Versammlung die Entlastung des Vorstandes vorschlugen. Auf Antrag von Lösch wurde dieser Vorschlag auch einstimmig angenommen. Ferner wurde für die ausgeschiedene Angelique Hartmann  als Schriftführerin Petra Dietrich ins Präsidium aufgenommen. Sie hatte bereits früher dieses Amt zu aller Zufriedenheit ausgeübt. Bestätigt wurde Stefan Meister (Reichelsheim) als Jugendwart, der in der Jahreshauptversammlung der Verbandsjugend erneut in dieses Amt gewählt worden war. Meister wird des Weiteren Werner bei administrativen Aufgaben im Rodellager unterstützen.

Ehrung Winfried Lösch

Der vorgelegte Haushaltsentwurf  wurde ohne Aussprache abgehandelt. Außerdem wurde über die sportlichen Perspektiven in den einzelnen Sparten des hessischen Verbandes diskutiert und bereits feststehende Termine besprochen.

Abschließend oblag es Präsidentin Erica Fischbach, das langjährige Vorstandsmitglied Bernd Hasenzahl mit der  Ehrennadel des  HBSV in Silber  zu ehren und ihm für sein Engagement den wohlverdienten Dank auszusprechen. Darüber hinaus wurde Winfried Lösch, der in verschiedensten Funktionen dem hessischen Präsidium angehört und heute noch aktiver Mitstreiter im HBSV ist, zum Ehrenmitglied ernannt, darüber hinaus erhielt er die Ehrennadel des BSD in Bronze und damit wurde sein langjähriges Wirken eindrucksvoll gewürdigt.

 Anspruchsvoll waren die Anforderungen des Athletiktests, dem sich der Rodelnachwuchs des hessischen Verbandes gemeinsam mit seinen nordrhein-westfälischen Trainingsfreunden in Winterberg unterzog. Trainerin  Katja Haupt wollte damit einerseits einen ersten Eindruck von der Leistungsfähigkeit der jungen Sportler nach dem Sommertraining erhalten, andrerseits aber auch Fakten ermitteln, um eine objektive Eingliederung der Jungen und Mädchen in ihren Leistungskader zu ermöglichen. Aus den Tests ergab sich darüber hinaus ein mess- und vergleichbares Ergebnis,  das wie in einem echten Wettbewerb in einer Rangfolge mit Siegertreppchen und Urkunden dargestellt wurde. Allerdings stand dieser Gedanke nicht im Vordergrund, denn in erster Linie sollten die Teilnehmer bei aller Bedeutung trotzdem Spaß an dieser Leistungsstandermittlung haben. 

 „ Offensichtlich hat sich niemand auf die faule Haut gelegt, sondern weit ab von den Eiskanälen fleißig an Kondition und Kraft gefeilt“ meinte Stefan Meister, Jugendwart des hessischen Verbandes, bei der Abschlussbesprechung, „wenn unsere Jugendlichen weiterhin so viel Fleiß und Ehrgeiz wie im Training auch in das Renngeschehen einbringen erwartet uns eine tolle Saison. Auch die Neulinge hätten sich gut geschlagen und machen es den Betreuern nun nicht leicht, die Kader einzuteilen. Sehr großen Anteil an dem Leistungsvermögen hat Lothar Pfeifer,  Athletiktrainer des Verbandes. Er findet einen guten Draht zu den Jungen und Mädchen, motiviert sie hervorragend  auch wenn`s mal nicht gleich klappt und bereitet in Absprache mit Meister die D-Kader Sportler optimal vor. Wie groß Pfeifers Einfluss ist zeigt sich auch daran, dass selbst die 3 Internatsportler aus Winterberg und Berchtesgaden jede Gelegenheit am Wochenende oder während der Ferien nutzen, um bei ihm zu trainieren. 

 Erfreulich sei für die Betreuer in erster Linie, dass die Beteiligung hoch gewesen sei und damit der Wettbewerb um die Kaderplätze zunehmen wird. Gemeinsam mit dem hessischen Landestrainer Rodeln, Patric Werner, wird Meister nun die Ergebnisse auswerten und danach die weitere Saisonplanung für die Nachwuchsathleten vornehmen. Da dieser Test aber nur erste Ansatzpunkte für die körperliche Fitness widerspiegelt und nichts über die Leistungsfähigkeit in der Bahn aussagt hat jeder Rodler die Möglichkeit, sich im Laufe der kommenden Saison zu verbessern und in eine andere Fördergruppe zu kommen. Haupt, Meister und Werner sind nach diesen ersten Eindrücken jedenfalls zuversichtlich, dass die hessischen Sportler recht gute Voraussetzungen mitbringen, die im Vorjahr erzielten Ergebnisse zu bestätigen und zu verbessern.

Auf dem Bild die Trainingsgruppe aus Hessen und Nordrhein-Westfalen ( Foto Stefan Meister)