“Dass wir nun mit Kim Kalicki und Christian Hammers sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern Weltcupstarter haben ist schon sehr beeindruckend“ beurteilt Landestrainer Tim Restle die Situation vor der Weltcupsaison „aber in der aktuellen Kaderplanung des deutschen Verbandes darüber hinaus so gut vertreten zu sein erfüllt uns schon mit etwas Stolz.“ Da können wir bei der Vorbereitung im Sommer nicht allzu viel falsch gemacht haben fügte er mit einem zufriedenen Lächeln außerdem an.
Bei den Frauen gehört neben Kalicki auch Vanessa Mark, die dem Team von Jamanka angehört, dem Olympiakader an und besitzt gute Chancen in dem einen oder anderen Weltcuprennen zum Einsatz zu kommen.
Bei den Männern hat es auch Malte Schwenzfeier in den Olympiakader geschafft und wird die hessischen Farben neben Hammers vertreten. Bei ihm wird nun darauf ankommen, sich durch gute Trainingsleistungen für eines der drei deutschen Teams zu empfehlen. Darüber hinaus zählt Issam Ammour zum Perspektivkader und beim Ergänzungskader findet sich der Name von Costa Laurenz wieder, die beide damit gute Chancen haben zumindest im Europa-Cup eingesetzt zu werden.
Neben diesen 6 Sportlerinnen und Sportlern sieht HBSV-Präsidentin Erica Fischbach auch im Nachwuchsbereich mit Maureen Zimmer, Joshua Tasche und Adam Ammour drei Talente, die in absehbarer Zeit den Sprung in den Bundeskader schaffen können, wobei allerdings diese Saison noch zu früh kommt.

 

„Dass unsere Aktiven recht gut in Form sind haben wir ja gewusst“ freute sich HBSV Präsidentin Erica Fischbach schmunzelnd, „dass sie sich aber so gut schlagen ist nun doch eine ganz tolle Kiste. Bei einem Blick in die Kaderlisten komme ich aus dem Strahlen fast nicht mehr raus.“
Bei den Nominierungsrennen auf der neuen Olympiabahn in Peking, bei denen bei den Damen über die Starts im Weltcup entschieden wurde, musste Kim Kalicki (Tus Eintracht Wiesbaden) nur Mariama Jamanka, der Olympiasiegerin von 2018, den Vortritt lassen. Mit Ann-Christin Strack (BC Stuttgart Solitude) lag sie nach 4 Läufen 0,31 Sekunden zurück und distanzierte damit ihre andere Konkurrentin Stephanie Schneider (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) deutlich. Nach Meinung von Bundestrainer Rene Spieß war die nervenaufreibende Selektion eine reine Kopfsache, bei der sich letztendlich die Erfahrung von Jamanka durchsetzte. Jamanka und Kalicki werden nun mit der gesetzten Laura Nolte (BSC Winterberg) in der kommenden Weltcup-Saison antreten.
Bei den Männern war die Konstellation insofern etwas anders als sowohl Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) als auch Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) bereits gesetzt waren. In Peking bestätigte das Team um Christoph Hafer, dem auch Christian Hammers (Tus Eintracht Wiesbaden) angehört, seine Stärke vom Qualifizierungswettbewerb in Winterberg und ließ die Mannschaft von Richard Oelsner hinter sich. Somit wird Hafer sowohl im Vierer als auch im Zweier die ersten drei Weltcups bestreiten.

 

Was sich schon beim Zentralen Leistungstest vor wenigen Tagen abgezeichnet hatte wurde nun bei den Deutschen Anschubmeisterschaften in Oberhof eindrucksvoll bestätigt. Auf Eis zeigten sowohl Adam Ammour als Pilot als auch Anschieber Joshua Tasche, dass sie weitere Fortschritte gemacht haben und sich auf einem erfolgversprechenden Weg befinden. „Sicherlich wird es irgendwann die einen oder anderen Rückschläge gebe, aber beide haben gezeigt, dass sie genug Talent sowie Einsatzbereitschaft mitbringen und trotz der starken Konkurrenz gute Chancen haben mal in den deutschen Kader aufzusteigen“ kommentierte HBSV Präsidentin Erica Fischbach das Ergebnis, „mit diesem Erfolg bei dieser Meisterschaft, die gleichzeitig als ZLT fungiert, haben sie ihre vorderen Plätze in der Rangliste gefestigt.“
Nach seinem Sieg beim ZLT ließ sich Ammour sowohl bei Zweier als auch im Vierer nicht die Courage abkaufen und siegte in beiden Disziplinen. Damit verbaute er allerdings Tasche im Vierer trotz einer guten Teamleistung den Weg an die Spitze. Der war jedoch mit seinem zweiten Platz sehr zufrieden, da er erst wenige Monate bei den Bobfahrern mittrainiert und seine Leistungen vom ersten ZLT bestätigte. Tasche gehört dem Nachwuchsteam von Jonas Jannusch (BRC Thüringen) an.
Landestrainer Tim Restle freute sich sehr, dass er an seinem Stützpunkt Rhein-Main so potenzielle Leistungsträger betreuen kann und wird seine Schützlinge weiter behutsam aufbauen.

Auf dem Bild von links: Till Greiner, Erik Leypold, Adam Ammour und Hans Arthur Markgraf Foto: Issam Ammour

 

 

„Der Weg zur Olympiade ist zwar noch lang aber mit ihren Siegen in der ersten Qualifikation haben Christoph Hafer und seine Mannen eine wichtige Hürde bravourös genommen“ freute sich HBSV Präsidentin Erica Fischbach nach dem ersten Wettbewerb in Winterberg um den letzten noch freien Starterplatz bei den deutschen Männern. Da die Teams Friedrich und Lochner gesetzt sind rangeln die Mannschaften um Hafer und Richard Oelsner um ihre Normierung für Peking.

Hafer startet zwar für den BC Bad Feilnbach gehört aber zu der Trainingsgruppe des hessischen Landestrainers Tim Restle. Sowohl beim Zweier als auch im Vierer setzte er sich eindrucksvoll in Szene und konnte sich in jeweils vier Läufen gegen seinen Konkurrenten deutlich durchsetzen. Anschieber in dem erfolgreichen Vierer war auch Christian Hammers (TuS Eintracht Wiesbaden), der einen wichtigen Anteil daran hat, dass das Team vier Mal Startbestzeit schieben konnte. Bundestrainer Rene Spieß war von der starken Leistung der Hafner-Crew sehr angetan, denn er sprach davon, dass sie sich damit die Starts in den ersten drei Wettbewerben des diesjährigen Weltcups mehr als verdient haben. Noch wichtiger ist allerdings der Umstand, dass sich Hafer damit bei den jetzt folgenden ersten Trainingsläufen auf der Bahn in Peking wichtige Abfahrten gesichert hat. Denn er erhält 70 % der möglichen Trainingsläufe und kann dadurch enorm wichtige Erfahrungen auf der für alle neuen Bahn sammeln.

Allerdings ist das Team Oelsner noch nicht ganz abzuschreiben. Auch diese Mannschaft fährt mit nach Peking und sichert sich durch einen dreißigprozentigen Anteil an den Trainingsläufen durchaus noch eine Chance. Dies ist besonders für den Wiesbadener Costa Laurenz aus Oelsners Vierermannschaft erfreulich, da er damit beim Kampf um die Olympiatickets noch im Rennen bleibt.

Ebenfalls in Peking dabei sind Pilotin Kim Kalicki und Vanessa Mark. Beide treten gegeneinander an, da Mark als Anschieberin im Team von Olympiasiegerin Mariama Jamanka startet. Dazu gesellt sich noch Stephanie Schneider, sodass es einen Dreikampf um die beiden vakanten Plätze im Damen Bob geht.  „Wir haben immer noch 4 Eisen im Feuer“ kommentiert Restle diese Konstellation, „ich hoffe sehr, dass alle verletzungsfrei bleiben, ihre Bestleistung bei den Trainingsläufen abrufen können und natürlich auch das nötige Glück haben.

Team Hafer Foto: Tim Restle


Ein durchwachsener Start in die Olympiasaison gelang den hessischen Bobsportlern beim Zentralen Leistungstest in Oberhof, der in diesem Jahr als erster Teil der Qualifikation für die Olympischen Winterspiele in Peking fungierte. Vor dem sportlichen Test im Einzelanschub war wie im Vorjahr ein negativer Corona-Test vorzuweisen, um überhaupt starten zu können.
Bei dem Wettbewerb sorgten zwei Nachwuchspiloten aus der Trainingsgruppe von Tim Restle für Furore, die allerdings für einen Start in Peking aufgrund der starken deutschen Bob Elite wohl noch nicht in Frage kommen, kommentierte HBSV Präsidentin Erica Fischbach das Ergebnis.


Bei den Pilotinnen lieferten sich Maureen Zimmer (Wiesbaden) und Lisa Buchwitz (SC Potsdam) einen Kopf-an-Kopf-Zweikampf und belegten zeitgleich beim 95 kg Anschubgerät den ersten Platz. Beim 160 kg Monobob war die Potsdamerin allerdings einen Tick schneller. Bundestrainer Rene Spieß beurteilte die Leistung der beiden als hervorragend, da sie ein Zehntel vor den Weltcup-Starterinnen Stephanie Schneider (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) und Laura Nolte (BSC Winterberg) lagen.


Noch besser lief es für Nachwuchspilot Adam Ammour (Wiesbaden), der mit 4,04 Sek. einen neuen Startbahnrekord mit dem 95 kg Anschubgeräte hinzauberte und vor Yuri Hanssen (Winterberg) und Maximilian Illmann (BSC Sachsen Oberbärenburg) gewann.


Die hessischen Olympiakandidaten kehrten eher mit gemischten Gefühlen aus Oberhof zurück. Einerseits gab Issam Ammour knapp geschlagen auf Platz 2 auf der Seitenposition und Platz 4 auf der Bremserposition eine starke Olympiabewerbung ab, muss aber eine schwere Verletzung seines Piloten Hans-Peter Hannighofer verdauen, für den die Saison beendet ist. Seine Chance wahrte Christian Hammers nach Platz 9 auf der Seitenposition für einen Platz im Schlitten von Christoph Hafer. Weniger erfolgreich verlief der Leistungstest für die beiden anderen Olympiaanwärter aus der Wiesbadener Gruppe. Vanessa Mark zeigte nach großen gesundheitlichen Problemen in der Vorbereitung mit Platz 9 eine starke Leistung, wird sich aber im Saisonverlauf steigern müssen. Gleiches gilt für Malte Schwenzfeier der nach einjähriger Verletzungspause sein Comeback feierte aber noch nicht wieder an seine alten Leistungen anknüpfen konnte.


Weiterer erfreulicher Aspekt war andrerseits das Abschneiden von Anschieber Joshua Tasche (Wiesbaden) der im Nachwuchsbereich beim Seitenanschub mit Rang 3 ein sehr gutes Debüt ablieferte.
„Der Leistungstest lief für unsere Olympiakandidaten nicht zufriedenstellend, wir hatten uns eigentlich mehr erhofft. Die gute Nachricht ist aber, dass alle noch im Rennen sind“, bilanzierte Landestrainer Tim Restle die Leistungen seiner Schützlinge. Allerdings stehen die nächsten Herausforderungen vor der Tür, sodass keine Zeit zum Durchschnaufen bleibt.

 

 


Nach Erledigung der Formalien wie Beschlussfähigkeit und Ermittlung der Stimmverhältnisse wurde die Jahreshauptversammlung des HBSV von einem ausgesprochenen positiven Bericht der Präsidentin Erica Fischbach geprägt.

„Wir blicken mit berechtigtem Stolz auf eine Saison zurück, die als die erfolgreichste in der Bobsparte des hessischen Verbandes bezeichnet werden kann und in der unsere Erwartungen mehr als erfüllt worden sind. Wir haben das Kunststück fertiggebracht, die schon hervorragenden Ergebnisse des Vorjahres nochmals zu übertreffen und das Ansehen unseres Verbandes weiter auszubauen “ resümierte sie. Ihr Bericht als Präsidentin umfasste ihre eigenen umfangreichen Aktivitäten, die von zahlreichen Gesprächen mit potenziellen Sponsoren und Geldgebern wie dem Hessischen Ministerium des Inneren und für Sport, lsb h sowie BSD gekennzeichnet waren. Auf Grund der sportlichen Erfolge sei der HBSV mittlerweile auch für den deutschen Verband ein Partner auf Augenhöhe. Vielversprechend entwickle sich die frisch unterzeichnete Kooperation mit dem Hessischen Leichtathletikverband, mit der noch einiges an Potenzial zu heben sei. Ihren Bericht verband sie mit einem großen Lob und Dank an alle Förderer und Unterstützer.

 

Bobsportler auf Kurs
Ein besonderer Dank galt darüber hinaus Landestrainer Tim Restle, der für die hessischen Sportler und Sportlerinnen in mühsamer Kleinarbeit individuelle Trainingspläne erstellt hatte. Damit wurden athletische Defizite vermieden und der Grundstein für die sehr erfolgreiche Saison gelegt. Dass Restles Engagement hessenweit mit hoher Wertschätzung zur Kenntnis genommen wurde, zeige sich in seiner Wahl zum Hessischen Trainer des Jahres 2020. Eine Ehre, über die sich auch Kim Kalicki freuen konnte, denn sie wurde als Wintersportlerin und deshalb durchaus überraschend zur Sportlerin des Jahres gekürt.

Die Aufzählung der hessischen Erfolge der Saison 2020/21 mit zahlreichen vorderen Plätzen auf nationaler und internationaler Ebene nahm einen breiten Raum ein. Mit einer Ausnahme haben alle hessischen Frauen und Männer den Nationalkaderstatus erreicht und werden daher mit großer Wahrscheinlichkeit auch im kommenden Winter international starten.

Die Trainingsgruppe am Stützpunkt Rhein-Main hat sich um Athleten erweitert, die zwar für bayerische Vereine starten, aber am hervorragenden Athletiktraining von Restle partizipieren wollen. Außerdem fanden weitere Nachwuchstalente aus anderen Sportarten den Weg zu ihm.

Fischbachs Ausblick auf die anstehende Saison richtete sich vor allem auf die Olympischen Spiele in Peking. Hier liegen sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern mehrere Sportler aussichtsreich im Rennen, um eins der begehrten Olympiatickets zu erhalten. „Allerdings ist der Weg dorthin mit einigen hohen Hürden versehen, sodass neben Verletzungsfreiheit auch eine Topform bei den Qualifizierungsrennen äußerst wichtig sind“ meinte die Präsidentin abschließend, „ein bisschen Daumen drücken kann also nichts schaden.“



Nachwuchssuche bei den Rodlern
Nicht ganz so rosig gestaltet sich die Situation bei den Rodlern: Dem Bericht des Rodelsportwartes Stefan Meister war zu entnehmen, dass es auch im abgelaufenen Jahr nicht möglich war, Nachwuchs an die hohen Herausforderungen des deutschen Rodelsports heranzuführen. Ein Hoffnungsschimmer zeichnet sich dadurch ab, dass der langjährige Spitzenrodler Calvin Meister seinen Trainerschein fast in der Tasche hat und somit wieder gezielter junge Athleten gesichtet und aufgebaut werden können. „Allerdings hat der hessische Rodelsport mit Marie Köhler ein Aushängeschild, da sie durchaus in der Lage ist, bei den Frauen im Doppel international vorne mitzumischen“ kommentierte Meister. Dafür fehlt nach seinen Aussagen noch das letzte Quäntchen Trainingspower und ein bisschen Glück bei den Qualifizierungsrennen gehört natürlich ebenso dazu.

 

Optimistische Schlittenhundesportler
Der Bericht von Enrico Krumm für die Schlittenhundesportler fiel recht kurz aus, da Epidemie bedingt keine Veranstaltungen durchgeführt werden konnten. Dennoch blicke man optimistisch in der Hoffnung nach vorn, die traditionellen Rennen im Vogelsberg, Westerwald und Rheinland-Pfalz wieder durchführen zu können. Dies auch angesichts der Tatsache, dass sich trotz aller Widerwärtigkeiten der Mitgliederbestand auf hohem Niveau eingependelt habe.

 

Stabile Finanzlage
Der Kassenbericht des Schatzmeisters Klaus-Dieter Neumann war zufriedenstellend, wies er doch trotz gestiegener Kosten nach wie vor eine tragfähige Finanzlage aus. Dennoch sei auch zukünftig auf sparsame Haushaltsführung und hohe Ausgabendisziplin zu achten. Diese Einschätzung wurde von den Kassenprüfern Jürgen Göttmann und Melanie Lauser geteilt, die dem Schatzmeister eine einwandfreie Kassenführung testierten und daher der Versammlung die Entlastung des Vorstandes vorschlugen. Der entsprechende Antrag von Göttmann wurde einstimmig angenommen.

Der vorgelegte Haushaltsentwurf wurde nach kurzer Aussprache ebenfalls einstimmig genehmigt, da gegenüber dem Vorjahr keine wesentlichen Veränderungen erforderlich waren.

 

Zur 80 ordentlichen Jahreshauptversammlung des hessischen Bob- und Schlittensportverbandes am Donnerstag, dem 5. August 2021 um 18.30 Uhr im Hotel-Restaurant „Michelstädter Hof“, Rudolf-Marburg-Straße 41 in Michelstadt, werden alle Vereine und Vereinsabteilungen des Verbandes herzlich eingeladen.


Nach Begrüßung und Feststellung der Stimmverhältnisse sowie der Beschlussfähigkeit erfolgt der Bericht der Präsidentin Erica Fischbach. Danach wird Schatzmeister Klaus – Dieter Neumann den Kassenbericht mit Rechnungslegung vortragen. Den Berichten der Sportwarte Bob, Rodel und Schlittenhunde sowie des Jugendwartes folgt nach der Aussprache der Bericht der Kassenprüfer. Hierbei ist außerdem die Entlastung des Vorstandes vorgesehen. Anschließend wird der Haushaltsvorschlag 2021/2022 eingebracht und zur Abstimmung gestellt. Bevor dann unter einem weiteren Tagesordnungspunkt Anfragen und Mitteilungen erfolgen, wird der Lehrgang- und Wettkampfterminkalender der kommenden Wintersaisonbekannt bekannt gegeben so weit bis dahin Termine festgelegt sind.


Der Vorstand des HBSV würde sich freuen, wenn an dieser Versammlung viele Vereine, Aktive, Freunde und Gönner des Verbandes teilnehmen würden. Hingewiesen wird auf das Einhalten allgemein bekannten Hygienevorschriften aufgrund der Corona-Pandemie, worauf jeder Teilnehmer selbst zu achten hat.

 

Hessenweit herum gesprochen haben sich die Erfolge der Bob- und Rodelsportler und – sportlerinnen wie nun bei der Wahl der hessischen „Sportler des Jahres“ bestätigt wurde. Dabei ging der LSBH dieses Mal Corona bedingt neue Wege und arbeitete erstmals mit dem Hessischen Rundfunk zusammen. An einer Online-Befragung über eine Hessenschau Plattform konnten sich alle Sportinteressierte beteiligen und ihr Votum angeben. Parallel dazu wurden traditionsgemäß die Leiter und Leiterinnen der Sportressorts von hessischen Medien um Stimmabgabe gebeten, wobei beide Voten zu gleichen Teilen in das Ergebnis einflossen. Insgesamt standen 18 Vorschläge in den Kategorien Sportlerin, Sportler, Newcomer, Behindertensport, Trainer und Mannschaft zur Auswahl. Vom HBSV waren mit Kim Kalicki, Malte Schwenzfeier und Tim Restle gleich 3 Kandidaten im Rennen. In ihren Bereichen siegten schließlich sowohl Kalicki als auch Restle und erhielten damit die Bestätigung, dass ihre hervorragenden Leistungen auf nationaler und internationaler Ebene gehörig Beachtung und Anerkennung gefunden haben. Überraschenderweise dominierten auch in den Kategorien Mannschaft und männliche Sportler Athleten aus dem Wintersportbereich, obwohl Hessen nun wahrhaftig keine schneereiche Region ist.


Kalicki hat sich mit einem Stimmenanteil von 40,3 % deutlich gegen ihre Mittbewerberinnen von der Leichtathletik und dem Fußball durchgesetzt. Entscheidend für diesen schönen Erfolg waren ihr Juniorenweltmeistertitel sowie die Vize-Weltmeisterschaft bei den Frauen. Außerdem belegte sie zweite und dritte Plätze im Weltcup sowie den 2. Platz bei der letzten Europa-Meisterschaft.

Tim Restle, Landes- und Athletikstützpunkttrainer in Wiesbaden, hat eine hervorragende, bundesweit sehr anerkannte, Aufbauarbeit geleistet und in kürzester Zeit dafür gesorgt, dass mehrere Bobsportler und –sportlerinnen in den deutschen Kader aufgestiegen sind. Derzeit betreut er 8 Kaderathleten des BSD und hat noch weitere Eisen im Feuer, deren Potenzial noch nicht ausgereizt. Außerdem hat sich die Australierin Breena Walker seiner Trainingsgruppe angeschlossen, die die aktuelle Weltcup-Saison mit Rang 2 im Monobob erfolgreich abgeschlossen hat.


Verbunden mit den Wahlsiegen ist ein Preisgeld von jeweils 1.000 Euro für die beiden, das von der Spielbank Wiesbaden zur Verfügung gestellt wird. Voraussichtlich im ersten Halbjahr 2021 findet wahrscheinlich auch noch eine besondere Ehrungsveranstaltung statt.
HBSV Präsidentin Erica Fischbach freut sich sehr über diese Auszeichnung ihrer Sportlerin und vor allem über die Anerkennung der erfolgreichen Arbeit von Restle.
Fotos: Erica Fischbach


Stützpunktraining zahlt sich aus
Die seit einiger Zeit in Wiesbaden bei Landestrainer Tim Restle mittrainierende Australierin Breeana Walker hat zum Saisonende noch einmal ihre Zugehörigkeit zur Weltspitze eindrucksvoll bestätigt. Beim letzten Rennen im Monobob auf europäischem Boden im Eiskanal am Königssee fuhr sie erneut auf einen Podestplatz. Hinter den Schweizerinnen Martina Fontanive und Melanie Hasler, die sich zeitgleich Rang 1 teilten, belegte sie den 3. Platz. Auch wenn bei diesem Rennen nicht mehr alle starken Pilotinnen vertreten waren, freute sich Walker und mit ihr ihre Wiesbadener Trainingsgruppe über dieses Ergebnis. Denn dieser Erfolg bedeutet, dass sie hinter der Amerikanerin Nicole Vogt gemeinsam mit der Brasilianerin Marina Silva Tuono zweite im Gesamtweltcup geworden ist. Die drei sind bei diesem Wettbewerb noch nicht aufeinandergetroffen, denn in Nord-Amerika wurde Corona bedingt eine eigene Rennserie durchgeführt und dort sammelte Vogt mit 4 Siegen halt mehr Punkte.

 

 

Nachdem sich weit und breit herumgesprochen hat, dass durch Tim Restle im Landesstützpunkt Wiesbaden gute Aufbau- und Trainingsarbeit geleistet wird schließen sich zunehmend auch jüngere Sportler diesem Kreis an. Während seither die Mehrzahl für einen Einsatz als Anschieber trainiert haben sich nun neben Kim Kalicki zwei Nachwuchskräfte für eine Pilotenlaufbahn entschieden und testen ihr Leistungsvermögen. Da der Wiesbadener Stützpunkt noch nicht über genügend wettbewerbsfähiges Material verfügt wurden eine Kooperation mit dem BRC Thüringen geschlossen, was gleichzeitig auch einen besseren Zugang zur Bob- und Rodelbahn Oberhof ermöglicht.
Bei den deutschen Junioren-Meisterschaften in Winterberg bestand nun erstmals die Gelegenheit, das bisher Gelernte in einem Wettbewerb umzusetzen. Als besondere Herausforderung war dabei zu beachten, dass auch Piloten und Pilotinnen am Start waren, die bereits über längere Erfahrungen verfügen und teilweise schon im Europa-Cup zum Einsatz kamen. Bei den Juniorinnen siegte daher nicht unerwartet Lisa Marie Buckwitz (SC Potsdam) mit ihrer Anschieberin Theresa Leitz (BC Unterhaching). Nicht ganz zu einem Platz auf dem Siegertreppchen hat es für die Wiesbadenerin Maureen Zimmer gereicht, die mit Luise Lauter (BSC Winterberg) ins Rennen ging. Beim Start waren die beiden ganz gut dabei und verbesserten sich im Gesamtergebnis noch vom 6 auf den 4 Rang.
Auch bei den Junioren hatte mit Maximilian Illmann (BSC Ober-Bärenburg) ein erfahrener Pilot die Nase vorn, bei dem Felix Dahms (Mitteldeutscher Sportclub) auf der Bremse saß. Erwartungsgemäß hatten Adam Ammour (Wiesbaden) und Erik Leypold (BRC Thüringen) bei ihrem ersten Rennen nichts mit dem Sieg zu tun, erfüllten aber mit Platz 5 die in sie gesetzten Hoffnungen. HBSV Präsidentin Erica war daher ganz angetan von den Leistungen der Neulinge und ist zuversichtlich, dass da erfolgversprechende Talente heranwachsen. Aus ihrer Sicht ist es wichtig, dass angesichts der starken Konkurrenz im deutschen Bobsport der Nachwuchs ohne Druck behutsam und sorgfältig aufgebaut wird.

Auf dem Gewinnerpodium bei der WM in Altenberg ergab sich das gleiche Bild wie beim Zweierbob der Frauen am vorherigen Wochenende: Nur wer genauer hinsieht kann erkennen, dass sich bei den deutschen Vertreterinnen ein anderes Gesicht hinter den Schutzmasken verbirgt. Nicht auf dem Treppchen vertreten ist Kim Kalicki aus Wiesbaden, die im Monobob noch nicht an ihr fahrerisches Können Im Zweier anschließen kann. Ihre Konkurrentinnen kamen mit den Anforderungen des SachsenEnergie Eiskanals besser zurecht, sodass die 23 – jährige trotz einer starken Leistung den Wettbewerb auf Rang 6 beendete. Es fehlte am Start etwas die Power und einige Fahrfehler ließen nicht mehr zu. Kalicki war dennoch zufrieden, denn besser als Platz 6 hatte sie in dieser Saison im Monobob noch nicht abgeschlossen.
Hart bedrängt von den deutschen Nachwuchsdamen ließ sich Kaillie Humphries (USA), die „Grande Dame“ des Frauen -Bobsport, die Butter -noch- nicht vom Brot nehmen. Sie hatte die saubersten Fahrten vorzuweisen und erkämpfte sich souverän ihren zweiten Titel bei den diesjährigen Weltmeisterschaften. Silber sicherte sich Stephanie Schneider, die nach den ersten beiden Läufen noch in Führung gelegen hatte und mit ihrer Medaille sehr glücklich war. Zum zweiten Mal in Altenberg landete Laura Nolte auf dem Bronze-Platz. Die 22 – jährige fiel im letzten Lauf noch von 2 auf 3 zurück, war aber nicht allzu enttäuscht. Zufrieden war auch Mariama Jamanka auf Platz 4, hatte sie sich doch als Ziel einen Platz unter den ersten sechs vorgenommen. Die am Wiesbadener Landesstützpunkt trainierende Australierin Breeana Walker musste noch einem Sturz verletzungsbedingt aufgeben.

Francesco Friedrich – wer sonst?

Mit vier Mal Lauf- und Startbestzeit erwies sich Friedrich zum wiederholten Male als Maß aller Dinge und krönte seine unglaublich erfolgreiche Saison mit dem Sieg im Vierer. Diese Doppel-Weltmeisterschaft 2021 bescherte ihm seinen 11. Weltmeistertitel. Mit im Schlitten saßen Thorsten Margis, Candy Bauer und Alexander Schüller, die auf ihrer Heimbahn nichts ankokeln und die Konkurrenten mit erheblichen Rückständen hinter sich ließen. Silber ging etwas überraschend an die Österreicher Benjamin Maier, Danut Moldovan, Markus Sammer und Kristian Huber. Hier machte sich möglicherweise bemerkbar, dass Friedrich mit dem jungen Österreicher eng befreundet ist und ihn fördert und sponsort. Für Johannes Lochner und seine Mannschaft Florian Bauer, Christopher Weber und Christian Rasp blieb somit Bronze.
Bei seinem ersten Vierer-Start bei einer WM schlug sich Christoph Hafer mit einem 6. Platz recht gut. Vor allem beim Start hat er mit Kevin Korona, Christian Hammers (Wiesbaden) und Philipp Wobeto noch große Reserven und wird in den kommenden Monaten sein Augenmerk auf eine Verbesserung richten.
Eigentlich müssten wir unseren Aktiven nach dieser überragenden Saison einen rauschenden Empfang geben meinte augenzwinkernd HBSV Präsidentin Erica Fischbach, aber leider ist dies unter den derzeitigen Umständen ja nicht möglich. Man sei im hessischen Verband sehr stolz auf die Erfolge in den nun zu Ende gehenden Wettbewerben und freue sich, dass die tolle Arbeit von Stützpunkttrainer Tim Restle so reich Früchte getragen hat.

 

Voll und ganz zufrieden und kein bisschen traurig zeigte sich die Wiesbadenerin Kim Kalicki (im Bild links) nach ihrem erneuten Silber-Platz bei der Weltmeisterschaft in Altenberg. An gleicher Stelle hatte sie im Vorjahr überraschend den zweiten Platz belegt und musste sich 2021 wiederum nur der Überlegenheit der Amerikanerin Kaillie Humphries beugen. Die allerdings zeigte viel Respekt vor Kalickis Leistung und betonte, dass ihr dieser erneute Titelgewinn nicht leichtgefallen sei.

 


Foto: Viesturs Lacis

 

Bei teils starkem Schneefall war die 23-jährige BSD-Pilotin nach dem 3. Lauf bis auf 29/100 Sekunden an die führenden Humphries/Lolo Jones herangerückt, bevor die neue und alte Weltmeisterin ihre ganze Routine und Nervenstärke ausspielte. Nach einem insgesamt sehr überzeugenden Auftreten   sicherten sich Kalicki/Ann-Christin Strack Silber, betrachten dies keineswegs als Verlust von Gold und akzeptierten neidlos die Stärke der Gewinnerin. Laura Nolte und Deborah Levi, die mit viermal Startbestzeit aufhorchen ließen, sicherten sich Bronze und komplettierten damit den deutschen Erfolg. Eine tolle Aufholjagd boten Stephanie Schneider/Leonie Fiebig, die sich von Rang 8 noch auf Platz 4 verbessern konnten. Nicht optimal lief es allerdings für Olympiasiegerin Mariama Jamanka, die mit Vanessa Mark aus Wiesbaden doch mit deutlichem Rückstand auf die Medaillenränge die WM auf Rang 6 beendete. Alles in allem zufrieden war Bundestrainer René Spies, für den Humphries noch auf einem anderen Niveau fährt, der von den jungen Deutschen allerdings schon kräftig Dampf gemacht worden war.   

 

Hafer/Hammers erfüllen Erwartungen

 

Im Zweierbob der Männer wurde der derzeit schier unschlagbare Francesco Friedrich seiner turmhohen Favoritenrolle gerecht. Mit viermal Start- und Laufbestzeit im SachsenEnergie-Eiskanal ließ der Titelverteidiger mit seinem Anschieber Alexander Schüller der Konkurrenz keine Chance und deklassierte sie förmlich mit einem Vorsprung von über 2 Sekunden auf die zweiten. Einmal mehr mussten sich Johannes Lochner/Eric Franke geschlagen geben, freuten sich aber dennoch über den erneuten Vize-Meistertitel. Ganz besonders spannend machten es Hans-Peter Hannighofer/Christian Röder (BRC Thüringen) im Kampf um die Bronze-Medaille. Zeitgleich mit den Schweizern Michael Vogt/Sandro Michel gingen die Junioren-Weltmeister 2021 in den entscheidenden vierten Lauf und schafften es sensationell, den Schweizern noch einiges an Zeit abzunehmen und machten somit den deutschen Dreifach-Triumpf perfekt. Nichts mit der Medaillenvergabe zu tun hatten Christoph Hafer/Christian Hammers, die mit Rang 7 dennoch die Erwartungen erfüllten. Es wurmt den Wiesbadener Hammers schon etwas, dass es am Start nicht optimal lief, während die Fahrten im großen Ganzen sehr passabel verliefen. Nach Meinung von Landestrainer Tim Restle haben die beiden aber ihr derzeitiges Leistungsvermögen abgerufen, so dass er insgesamt mit einem sehr erfolgreichen WM-Wochenende der hessischen Bobsportler und - sportlerinnen zufrieden ist.