Ebenfalls In Igls am Start war Costa Laurenz (Tus Eintracht Wiesbaden). Er saß mit Henrik Bosse und Georg Fleischhauer im Schlitten von Richard Oelsner. Der zeigte in beiden Durchgängen zwei solide Abfahrten, vermochte jedoch in der Bahn nicht die Zehntelsekunden gut zu machen, die durch schwächere Startzeiten verloren gegangen waren. Dennoch reichte es am Ende unter 24 Schlitten zum 4. Rang, wobei der 3. Podestplatz des italienischen Teams um Patrick Baumgartner um 21/100 Sekunden verfehlt wurde. Gewonnen wurde das Rennen vom deutschen Vierer mit Pilot Jonas Jannusch.
Spektakulärer Höhepunkt einer kurzen aber ausgesprochen erfolgreichen Teilnahme an den Europacup-Wettwerben
war der Gewinn der Junioren-Europameisterschaft, den Zimmer (Foto rechts) mit ihrer Anschieberin Anabel Galander
(Mitteldeutscher SC Magdeburg) auf der Veltins Eisarena in Winterberg eintütete.
Unter den Augen von HBSV Präsidentin Erica Fischbach, die der internationalen Jury angehörte, und Landestrainer
Tim Restle bestätigte die Wiesbadenerin ihre hervorragende Form und glänzte in beiden Durchgängen mit
Start Bestzeiten. Mithalten konnte da nur das deutsche Team Stephanie Schneider/ Tamara Seer
(Tus Eintracht Wiesbaden) und durch die fahrerische Reife von Schneider hatten diese Zwei am
Ende auch ganz knapp die Nase vorn. Für die Oberwiesenthalerin bedeutet dieser Erfolg ein schönes Ende ihrer
langen Karriere, da sie im Sauerland ihr letztes Rennen bestritt. Für Zimmer/Galander war der
zweite Platz aber gleichbedeutend mit dem Gewinn der Meisterschaft im Damenzweier. Natürlich wurde dieser
stolze Erfolg von den Mitgliedern des hessischen Verbandes gebührend gefeiert, hat sich mit Zimmer doch
ein zweites Talent im Frauenbob an der europäischen Spitze etabliert und die Trainingsarbeit von Restle
trägt weitere Früchte.
Jannusch Team übersteht schweren Sturz glimpflich
Glück im Unglück hatte hingegen Joshua Tasche im Team von Pilot Jonas Jannusch mit dem er sowie
Max Neumann und Christopher Koch einen katastrophalen Sturz überstand, bei dem alle
Beobachter den Atem anhielten. Beim Sturz im Zielbereich wurde ihr Sportgerät ziemlich
ramponiert, so dass für die Vier das Rennen beendet war. Zum Glück blieben
alle vor schwereren Verletzungen verschont und kamen mit Prellungen und Abschürfungen davon.
Gewinner des Europacup-Rennes und damit gleichzeitig Junioren-Europameister wurden die deutschen
Nachwuchsathleten Nico Semmler, Oliver Peschk, Rupert Schenk und Marvin Paul.
Foto: Dietmar Reker
Einen ersten ganz großen Erfolg in ihrer noch jungen Pilotinnenkarriere feierte Maureen Zimmer (TuS Eintracht Wiesbaden) beim Europacup in Innsbruck. Mit einer fast perfekten Vorstellung begeisterte sie das deutsche Betreuerteam und rechtfertigte ihren frühen Einsatz in den Europacup-Rennen. Erstmals ging sie mit Neele Schuten (TV Gladbeck) auf der Bremse in einen Wettbewerb und die beiden harmonisierten sehr gut. Besonders überraschend war, dass das Dou bereits durch Startbestzeiten in beiden Durchgängen einen ordentlichen Vorsprung herausschob und damit die Voraussetzungen für den deutlichen Sieg mit der jeweils schnellsten Laufzeit in beiden Abfahrten schufen. Am Ende lagen sie 43/100 Sekunden vor den erfahrenen Französinnen Margot Boch/Sandie Clair und auch Stephanie Schneider musste sich mit Claudia Schüssler (Mitteldeutscher SC Magdeburg) auf Platz 3 geschlagen geben. HBSV Präsidentin Erica Fischbach freute sich sehr über diesen unverhofften Erfolg von Zimmer im erst zweiten Europacup Start, der sie allerdings schon länger einiges zugetraut habe. Auch Landestrainer Tim Restle war sichtlich zufrieden und zeigt sich zuversichtlich, von seinem Schützling noch weitere gute Ergebnisse geliefert zu bekommen. Bei gleich hohem Engagement der Sportlerin glaubt er, dass Zimmer (auf dem Foto links) in der nächsten Saison konstant vorne mitmischen kann.
Foto: Erica Fischbach
Beim 7. Weltcup im Viererbob setzte sich einmal mehr Francesco Friedrich mit seinen Mannen durch und sicherte sich damit den Gesamtsieg der Weltcup-Saison im großen Schlitten. Bei weitem nicht so gut lief es bei den beiden anderen deutschen Teams. Johannes Lochner schaffte es mit Platz 4 nicht auf das Podest, obwohl er nach dem ersten Lauf aussichtsreich auf Rang 2 gefahren war. Es wurde noch vom sich in blendender Form präsentierenden Briten Brad Hall und äußerst überraschend vom Amerikaner Hunter Church abgefangen.
Nicht so recht in die Puschen kam Christoph Hafer, der Hammers, Michael Salzer und Tobias Schneider im Team dabei hatte. Nach eher mäßigen Startzeiten konnte sich die Mannschaft zwar noch um einen Platz auf Rang 10 unter 21 Schlitten verbessern, erfüllten aber damit nicht ihre eigenen Erwartungen und auch die von Bundestrainer Spies. Der hessische Landestrainer Tim Restle hält dem jungen Team allerdings zugute, dass die Leistungsdichte im Vierer ausgesprochen eng ist und sich hinter Friedrich 8 – 10 Mannschaften aus Kanada, den USA, Russland sowie dem Shooting star Hall aus Groß-Britannien ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern und Schwächen am Start sowie kleine Fahrfehler dazu führen, dass man nach hinten durchgereicht wird.
Starker Schneefall kennzeichnete die widrigen Wetterbedingungen des 7. Weltcup-Rennens der Damen in Winterberg. Am besten kamen die deutschen Teams mit diesen Umständen zurecht und feierten einen schönen Doppelerfolg. Wesentlichen Anteil daran hatte die Wiesbadenerin Kim Kalicki, die dieses Mal einen Einsatz mit Leonie Fiebig (BSC Winterberg) auf deren Heimbahn testete. Nach Rang 5 im ersten Durchgang lieferten sie eine imponierende Aufholjagd und schoben sich auf den 2. Platz. Kalicki war mit beiden Fahrten sehr zufrieden und auch die Startzeiten zeigten eine aufsteigende Tendenz. Bundestrainer René Spies war ebenfalls vor allem von der zweiten Abfahrt sehr beeindruckt. HBSV Präsidentin Erica Fischbach freute sich über den 5. Podestplatz der hessischen Athletin, die bisher im Zweierbob eine hervorragende Saison vorzuweisen habe. Gewonnen wurde das Rennen von Lokalmatadorin Laura Nolte, die mit ihrer Stamm-Anschieberin Deborah Levi (SC Potsdam) ihren vierten Weltcup-Sieg in dieser Saison feiern konnte.
Auf einen Start im Monobob verzichtete Kalicki aus gesundheitlichen Gründen. In diesem Wettbewerb hatte zum wiederholten Male die Amerikanerin Elana Meyers-Taylor die Nase vorn. Ein sehr starkes Rennen zeigte auch die Australierin Breeana Walker aus der Wiesbadener Trainingsgruppe und wurde vor Laura Nolte Zweite.
Alles andere als erfolgreich war die weite Reise der deutschen Bobsportathleten in die lettische Bob- und Rodelmetropole. Selbst der schier unschlagbare Francesco Friedrich musste im 6. Weltcuprennen der Zweierbobs mit Alexander Schüller auf Rang 12 erheblich Federn lassen, konnte jedoch mit einem sicheren Sieg im 7. Rennen die Machtverhältnisse geraderücken. Auch Johannes Lochner/Paul Krenz konnten beim Sieg des russischen Dous Rostislav Gaitiukevich/Mikhail Mordasov nicht überzeugen und wurden Sechste.
Für die 3 Starter aus der Wiesbadener Trainingsgruppe von Tim Restle verlief das Wochenende ebenfalls alles anderer als wunschgemäß. Issam Ammour, der jüngst mit Christoph Hafer in Altenberg einen hervorragenden 2. Platz belegt hatte, brachte dieses Mal nicht die PS in den Eiskanal und ein Startrückstand kann in der lettischen Bahn nicht mehr wett gemacht werden. Immerhin konnten sich die beiden im zweiten Lauf noch von Rang 12 unter die Top Ten verbessern, aber so recht zufrieden waren sie damit nicht.
Zahlreiche Stürze bei Damen
Im 6. Damen-Bobrennen der Saison verzichtete der BSD auf seine drei Top-Pilotinnen und schickte unter anderem Anschieberin Vanessa Mark (TuS Eintracht Wiesbaden) mit Anne Spreeuwers (BRC Thüringen) ins Rennen, die damit ihr Debüt als Weltcup-Pilotin feiern konnte. Leider stürzten die zwei an der gleichen Stelle in Kurve 13, die auch anderen Teams zum Verhängnis wurde. Gottlob blieben beide bei ihrem Rutsch ins Ziel unverletzt und fanden den Mut zum zweiten Durchgang erneut anzutreten. Dieses Mal lief es trotz starkem Schneefall erheblich besser, sodass beim Sieg der Amerikanerinnen Elana Meyers-Taylor/Lake Kwaza am Ende Rang 17 heraussprang. Bundestrainer Rene Spies hatte denn auch großen Respekt vor dem couragierten Auftritt der beiden, war aber letztendlich mit den Leistungen der deutschen Damen nicht zufrieden.
Eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebte die in Wiesbaden trainierende Australierin Breeana Walker. Im Monobob zauberte sie mit einer Startzeit von 5,62 einen neuen Rekord hin und raste in der Endabrechnung hinter der Kanadierin Christine de Bruin auf einen hervorragenden zweiten Platz. Deutsche Damen waren nicht am Rennen beteiligt.
Im Zweier hingegen stürzte sie mit ihrer Partnerin Kiara Reddingius an der gleichen Stelle wie Spreeuwers/Mark, erreichte aber trotz dieses Malheurs die Zielmessung. Nachdem die beiden ihren Schock überwunden hatten gingen sie mutig erneut an den Start, um doch wieder an der gleichen Stelle mit einem Sturz zu scheitern. Sie blieben allerdings mit dem letzten Rang noch in der Wertung.
Alles gepasst hat, im Gegensatz zu den Monowettbewerben, beim 5. Weltcup-Rennen der Zweier in dieser Saison, das wieder im anspruchsvollen Eiskanal von Altenberg durchgeführt wurde, für die Wiesbadenerin Kalicki. Daher waren bei ihr im Ziel des zweiten Laufes Freude und Erleichterung nicht zu übersehen. Mit einer überzeugenden Leistung konnte sie ihren ersten Weltcup-Sieg des Winters einfahren und kann so mit einem guten Gefühl die Weihnachtsferien genießen. Mit im Schlitten saß erstmals seit 3 Jahren Lisa Buckwitz, die als Pilotin im Europacup pausiert und bewies, dass sie als Anschieberin nichts verlernt hat. Mit zwei Top-Startzeiten und zweimal Laufbestzeit schafften es die beiden ganz oben aufs Treppchen. Kalicki führt ihr Super-Ergebnis einerseits auf die hervorragende Leistung von Buckwitz am Start, aber auch auf kleine Änderungen zur Optimierung ihres Materials zurück.
Ebenso groß war die Freude bei Mariama Jamanka, die mit Alexandra Burghardt nach dem zweiten Platz in Winterberg nun wieder den zweiten Rang belegte und das auf einer Bahn, die ihr schon immer Probleme bereitet hat. Rang drei ging an die Amerikanerinnen Kaillie Humphries/Sylvia Hoffman.
Aufwärtstrend im Monobob
Fest in nordamerikanischer Hand war der zweite Monobob-Wettbewerb in Altenberg, bei dem auch die drei deutschen Starterinnen nicht viel zu bestellen hatten. Obwohl bei Kim Kalicki ein leichter Aufwärtstrend zu verzeichnen ist reichte es für die 24 – jährige erneut nicht für eine Topplatzierung. Allerdings schaffte die Wiesbadenerin eine deutliche Verbesserung gegenüber ihrem Abschneiden vor 2 Wochen und erreichte mit Platz 5 ihre beste Platzierung im diesjährigen Monobob-Wettbewerb. Sie konnte von Rang 9 aus reichlich Boden gut machen, wobei sie allerdings auch davon profitierte, dass die vor ihr liegenden Konkurrentinnen aus Russland, Kanada, Rumänien und auch Mariama Jamanka ihren Schlitten mehr schlecht als recht die Bahn hinunterbekamen. Umgekehrt verlief es bei Jamanka, die 2 Plätze verlor und sich letztendlich auf dem 7. Rang wiederfand.
Beste deutsche Pilotin war Laura Nolte, die mit 0,43 Sekunden Rückstand allerdings auch schon deutlich das Treppchen verfehlte, wobei sie nach dem ersten Lauf Rang 3 belegt hatte. Obwohl eine Topplatzierung fehlte war Bundestrainer Rene Spies mit der sehr geschlossenen Leistung des Damenteams zufrieden.
Gewonnen wurde der Wettbewerb von der Kanadierin Christine De Bruin, die ihre Landsfrau Cynthia Appiah und Kaillie Humphries (USA) hinter sich ließ.
„Nach diesem guten Saisonverlauf, vor allem mit den Topplätzen im Zweier, geht es nun für einige Tage nach Hause zum notwendigen Regenerieren“ kommentiert HBSV Präsidentin Erica Fischbach, „wir blicken mit einigem Optimismus in die kommenden Rennen, nach denen die endgültige Entscheidung für die Teilnahme an der Olympiade in Peking fällt.“
Foto: Viesturs Lacis
Auf Anhieb einen Platz auf dem Treppchen sicherte sich Issam Ammour (TuS Eintracht Wiesbaden) im Zweierbob-Wettbewerb bei seinem ersten Weltcup-Einsatz in diesem Winter. Im Schlitten von Christoph Hafer erkämpfte er einen hervorragenden zweiten Platz hinter dem in diesem Jahr schier unschlagbaren Francesco Friedrich mit Anschieber Thorsten Margis, der auf seiner Heimbahn in Altenberg die Konkurrenz erneut klar distanzierte.
Hafer sucht noch immer die Idealbesetzung auf der Anschieberposition, machte im SachsenEnergie Eiskanal nun einen Versuch mit Ammour (links auf dem Foto) und bewies damit ein glückliches Händchen. Am Start konnten sie sich im zweiten Lauf noch verbessern und in der Bahn zeigte Hafer zwei Topleistungen und wurde zu Recht von Bundestrainer Rene Spies an diesem Tag als bester Pilot des Feldes eingestuft. Nun hofft Assam, das er von erneuten Verletzungen verschont bleibt und bei den nächsten Rennen weitere Chancen für einen Start bekommt. Landestrainer Tim Restle freute sich sehr über diesen tollen Einstieg von Issam Ammour, „der einfach mal dran war“.
Nach einer großartigen Aufholjagd wurden die Kanadier Justin Kripps/Cam Stones Dritte. Verletzungsbedingt reichte es für Johannes Lochner, der Probleme mit dem Oberschenkel hat, mit Paul Krenz in der Endabrechnung für einen 10. Platz.
Im Vierer auf Platz 9
Im Viererrennen gab es das mittlerweile gewohnte Bild an der Spitze. Francesco Friedrich beendete das Kalenderjahr 2021 ungeschlagen und weist damit eine schier unglaubliche Siegesserie vor. Der 31-jährige war mit Thorsten Margis, Martin Großkopp und Alexander Schüller erneut auf einem anderen Niveau und sowohl bei den Start- als auch den Laufzeiten für seine Konkurrenten eine Nummer zu groß.
Nicht ganz zufrieden war Christoph Hafer, der mit Lukas Koller, Issam Ammour und Philipp Wobeto eine komplett neue Crew im Schlitten hatte. Die Feinabstimmung beim Einstieg passte noch nicht hundertprozentig und auch in der Bahn wurden einige Zehntelsekunden liegen gelassen, was auch an der falschen Kufenwahl lag. Dennoch schaffte es das Team, sich im zweiten Lauf zu steigern, sodass ein 9. Platz heraussprang. Damit waren sie zweitbestes deutsches Team, da Johannes Lochner mit seiner Crew einen rabenschwarzen Tag erwischte und sich nicht für den zweiten Lauf qualifizieren konnte.
Komplettiert wurde das Podest von dem kanadischen Team von Justin Kripps auf Platz 2 und dem Vierer von Pilot Rostislav Gaitiukevich (Russland).
Foto: Viesturs Lacis
Gelohnt hat sich für Joshua Tasche (rechts auf dem Foto) die weite Reise von Wiesbaden ins Baltikum nach Lettland. Mit seinem Piloten Jonas Jannusch überraschte er Trainer und Betreuer der deutschen Mannschaft auf der für ihn unbekannten Bahn. Trotz eher mäßigen Startzeiten legte Jannusch einen furiosen ersten Lauf hin und belegte mit ganz knappem Vorsprung mit Tagesbestzeit völlig unerwartet den ersten Platz. Auch im zweiten Lauf zeigte das junge Team eine gute Leistung fiel allerdings auf den 3.Rang zurück. Mit Einstellung dieser Bestzeit zogen die erfahrenen Richard Oelsner/Georg Fleischhauer an den beiden vorbei und gewannen das Rennen. Auch die Letten Emils Cipulis/ Arnis Bebriss zeigten auf ihrer Heimbahn im zweiten Lauf ihr ganzes Können und gaben Jannusch/Tasche mit knapp 4/100 Sekunden das Nachsehen. Der hessische Landestrainer Tim Restle, vor Ort dabei, würdigte mit anerkennenden Worten die hervorragende Leistung, zumal er abgesehen von den Startzeiten keine gravierenden Fehler ausmachen konnte und sicherlich auch eine gewisse Nervosität eine Rolle spielte.
Foto: Tim Restle
Im Winterberger Sudelwetter mit Regen, Schnee und Nebel gingen im Hochsauerland die Rennen des 4. Weltcups dieser Saison über die Bühne.
Bei hervorragenden Eisbedingungen kämpften bei den Damen im Zweierbob 21 Teams aus 12 Nationen um Sieg und Platz. Das Maß aller Dinge waren aber dieses Mal die deutschen Dous, die alle Plätze auf dem Siegerpodest besetzten.
Kim Kalicki hatte Leonie Fiebig (BSC Winterberg) als Anschieberin im Schlitten und fand sich nach dem 1. Lauf auf Rang 5 wieder, lag aber mit nur 7/100 Sekunden Rückstand auf die Dritten Kaillie Humphries/Hoffman (USA) in Schlagdistanz.
Mit einem mega-starken 2. Lauf kämpfte sie sich auf Rang 3 vor, profitierte aber auch ein bisschen davon, dass die vor ihr liegenden Amerikanerinnen und Kanadierinnen im zweiten Lauf patzten. Am Start fehlt noch immer ein Quäntchen Power, kommentierte HBSV Präsidentin Erica Fischbach. Auf ihrer Hausbahn nicht zu schlagen war Laura Nolte, die mit Deborah Levi (SC Potsdam) bereits im ersten Lauf mit einer bravourösen Leistung den Sieg sicherte. Ein kleines Comeback feierte Mariama Jamanka mit Alexandra Burghardt, die mit Laufbestzeit in der zweiten Abfahrt und dem Silber-Platz ihr bestes Ergebnis der diesjährigen Saison erzielten.
Sehr zufrieden war auch die Australierin Breeana Walker, die mit Kiara Reddingius mit einem überraschend starken zweiten Lauf hinter den Topteams aus Deutschland, USA und Kanada den 7. Platz belegte.
Im Monobob war Kalicki wie in den seitherigen Rennen weit von einem Podestplatz entfernt. Nach dem ersten Lauf lag sie auf Rang 8, konnte sich in der zweiten Abfahrt nicht mehr verbessern und lag 96/100 Sekunden hinter der Gewinnerin Elana Meyers Taylor (USA) zurück. Lauro Nolte verfehlte das Treppchen nur knapp und wurde Vierte, während sich Mariama Jamanka mit Rang 7 erstmals in dieser Saison vor Kalicki platzieren konnte.
Überraschend lag zur Halbzeit Breeana Walker aus Australien knapp in Führung. Meyers Taylor fing sie jedoch noch ab und verwies sie auf den zweiten Platz, wobei die Amerikanerin allerdings Bahnrekord fahren musste. Ein Ergebnis jedoch, mit dem die in Wiesbaden trainierende Walker sehr zufrieden war.
Hammers im Hafer Bob auf Rang 8
Mit einem soliden ersten Lauf reihte sich Christoph Hafer mit seinen Anschiebern Christian Hammers, Michael Salzer und Lukas Frytz auf dem 6 Platz ein, wobei die Lücke zu einem Ergebnis unter den ersten 5 schon beträchtlich war. Obwohl die Vier der zweiten Abfahrt noch eine Schippe drauflegten und ihre Fahrtzeit verbesserten, wurden sie von 2 Teams aus Russland und der Schweiz abgefangen und fielen auf den 8. Platz zurück. Nun geht’s an eine gründliche Analyse, wo die fehlenden Hundertstel verloren worden waren.
Auch in Winterberg führte kein Weg an dem Team von Francesco Friedrich vorbei, der vor der britischen Mannschaft um Brad Hall, der eine großartige Saison fährt, und dem Vierer von Benjamin Maier (Österreich) gewann. Der derzeitige Weltcup-Zweite Johannes Lochner musste mit einem etwas enttäuschenden 5. Platz vorliebnehmen.
Foto: Viesturs/Lacis
Trotz gehörigen Lampenfiebers meisterte Maureen Zimmer konzentriert und bravourös ihren ersten Einsatz im Europacup der Zweierbobs auf der Winterberger Bahn. Unter den aufmerksamen Augen von HBSV Präsidentin und Jury-Mitglied Erica Fischbach zeigte sie eine couragierte Leistung und belegte mit ihrer Anschieberin Neele Schuten einen mehr als zufriedenstellenden 4. Platz. Schließlich musste sie sich nur den erfahrenen Bobathletinnen Stephanie Schneider, die mit Theresa Leitz das Rennen gewann, Margot Boch/Carla Senechal aus Frankreich und Lisa Buckwitz geschlagen geben. Dabei schafften es die beiden im zweiten Lauf, gemeinsam mit Buckwitz/Neunecker, Tagesbestzeit am Start zu schieben. Landestrainer Tim Restle, ebenfalls im Hochsauerland vor Ort, war daher auch sehr zufrieden mit dem Europacup-Einstieg seines Schützlings und hofft nun auf weitere gute Ergebnisse. „Sicherlich wird es auch den einen oder anderen Rückschlag geben“ meinte er,“ aber Maureen hat das Zeug dazu, im deutschen Kader eine gute Rolle zu spielen.“
Ebenfalls in Winterberg am Start waren Laurenz Costa und Joshua Tasche aus Wiesbaden. Costa war mit Henrik Bosse und Georg Fleischhauer im Team von Richard Oelsner unterwegs, der dieses Mal aufgrund schwacher Startzeiten nicht an die guten Leistungen der ersten Rennen anknüpfen konnte, aber hinter 2 russischen Duos immerhin noch Rang 3 belegen konnte. Tasche saß im Schlitten von Nachwuchspilot Jonas Jannusch und erreichte mit Benedikt Hertel und Marcel Kornhardt mit zwei soliden Abfahrten unter 15 Bobs den 5. Rang.
Für die in der Wiesbadener Trainingsgruppe eingebundene Australierin Breeana Walker lagen in Winterberg Freud und Leid eng zusammen. Nachdem sie den Monobob-Wettbewerb noch souverän mit deutlichem Vorsprung vor Buckwitz und Boch gewonnen hatte, reichte es im Zweierbob mit Stefanie Preiska nur zu einem enttäuschenden 10. Rang, wobei sie sich im ersten Lauf mit einem Sturz im Labyrinth kurz vor der Zielkurve ihre durchaus vorhandenen Chancen auf eine bessere Platzierung ruinierte.
Foto: Erica Fischbach