Foto: Visturs Lacis

 „Einfach nur superglücklich“ ist die Wiesbadenerin Kim Kalicki (Foto links) nach ihrem ersten Weltcuptriumph, den sie mit ihrer Anschieberin Ann-Christin Strack in der Eisarena am Königsee feiern konnte. Nachdem sie in den seitherigen Wettbewerben dieser Saison immer auf dem Treppchen stand schaffte sie mit einem grandiosen zweiten Lauf erstmals den Sprung auf Platz 1. Nach der ersten Abfahrt lag sie in Lauerstellung auf Rang 3 hinter Stephanie Schneider/Tamara Seel (BC Bad Feilnbach) und den Amerikanerinnen Elana Meyers Taylor/Sylvia Hoffman. Während Kalicki die lange Gerade nahezu perfekt hinunter raste bandelte Schneider mehrfach, verlor so die entscheidenden Sekundenbruchteile und fiel auf Platz 2 zurück. Damit war dennoch ein Doppelsieg der deutschen Damen vor dem US-Team perfekt. „Wohl selten habe ich die Schlussphase eines Rennens so aufgeregt verfolgt wie diesen Weltcup“ freute sich HBSV Präsidentin Erica Fischbach über den Sieg der 23 – jährigen, „nach den vielen vorderen Plätzen hat es endlich auch im Weltcup für ganz oben gereicht. Eine erneute Bestätigung der guten Arbeit, die im Stützpunkt von Tim Restle geleistet wird und Ansporn für die nächsten Wochen und Monate.“ Nicht ganz zufrieden waren Mariama Jamanka (BRC Thüringen) /Vanessa Mark (TuS Wiesbaden), die sich mehr als Platz 6 vorgenommen hatten. Aber schon nach dem ersten Lauf, in dem sie keine optimale Linie fanden, fielen sie auf den 8 Platz zurück. Immerhin gelang es ihnen sich im zweiten Lauf mit der zweitbesten Laufzeit noch um 2 Plätze zu verbessern und am Ende zeitgleich mit dem US-Dou Kaillie Humphries/Lauren Gibbs den Platz zu teilen.
Mit dem neuen Monobob können sich die deutschen Damen allerdings noch immer nicht so recht anfreunden. Am besten schlug sich erneut Stephanie Schneider, die hinter den beiden Amerikanerinnen Kaillie Humphries und Elana Meyers Taylor trotz eines groben Fehlers den dritten Platz auf dem Treppchen eroberte. Nach guten Leistungen im Training leistete sich auch Kim Kalicki im zweiten Lauf einen dicken Patzer und wurde von Rang 6 auf den 10. Platz durchgereicht. Noch schlechter erging es Mariama Jamanka, die sich im Endresultat auf Platz 14 wiederfand.
Bei den Männern im Zweierbob dominierte auch auf der Hausbahn von Johannes Lochner in unnachahmlicher Manier der in dieser Saison schier unschlagbare Francesco Friedrich. Zusammen mit seinem Anschieber Thorsten Margis zauberte er mit zweimaliger Start- und Laufbestzeit unschlagbare Abfahrten in den Eiskanal. Zum wiederholten Male sorgten Lochner/Eric Franke in dieser Saison für einen deutschen Doppelsieg. Christian Hammers aus Wiesbaden war mit seinem Stammpiloten Christoph Hafer am Start und die beiden schlugen sich mit einem 7. Platz recht achtbar, was auch von Bundestrainer Rene Spieß sehr positiv bewertet wurde. Sie lagen damit nur 9/100 Sekunden hinter den Letten Oskars Melbardis/Matiss Miknis, wobei sie am Start wichtige Hundertstelsekunden liegen ließen, was sich auf der relativ kurzen Bahn am Königsee deutlich niederschlägt.
Seinen Siegeszug setzte der Sachse auch im Viererbob unangefochten fort und feierte seinen 50. Weltcupsieg. Mit Thorsten Margis, Martin Grothkopp und Alexander Schüller war das Team mit zweimal Start- und Laufbestzeit erneut nicht zu bezwingen. Ein unglückliches Ende fand das Rennen für Hafer, in dessen Team auch wieder Hammers saß. Gemeinsam mit Kevin Korona und Philipp Wobeto lagen sie nach dem ersten Lauf auf Silber-Medaillenkurs. Leider war die zweite Abfahrt aber nicht perfekt und das kostet in der engen Weltspitze vordere Ränge. So fiel die Mannschaft im Endergebnis hinter die Österreicher um Benjamin Meier und das Team von Lokalmatador Lochner zurück.
Für den Wiesbadener Stützpunkt- und Landestrainer Tim Restle ist es besonders erfreulich, dass mit Kalicki, Mark und Hammers gleich drei seiner Schützlinge für die Weltmeisterschaft in Altenberg nominiert und damit die optimistischsten Hoffnungen in Erfüllung gegangen sind.
Die am Wiesbadener Stützpunkt von Restle betreut und trainiert werdende Australierin Breeana Walker war ebenfalls in beiden Damenwettbewerben am Start. Im Monobob erkämpfte sie sich Platz 9 noch vor den beiden Deutschen Kalicki sowie Jamanka und mit ihrer Anschieberin Sarah Blizzard im Zweierbob einen zufriedenstellenden 12 Platz unter 18 Schlitten.