Ann-Christin Strack links, Kim Kalicki rechts  Foto: Dietmar Reker

„Kim hat nahtlos an ihre tollen Leistungen aus dem Vorjahr angeknüpft“ freute sich der hessische Landestrainer Tim Restle über das hervorragende Abschneiden seines Schützlings beim Weltcup in Winterberg, bei dem als „race in race“ auch die Europa-Meisterschaft ausgefahren wurde, „obwohl ich bei dem Wackler ausgangs der Zielkurve kurz die Luft angehalten habe. Mit dem zweiten Platz können wir sehr zufrieden sein.“
Nicht zu schlagen war auf ihrer Hausbahn Laura Nolte mit ihrer Anschieberin Deborah Levi. Bereits in ersten Lauf übernahmen die beiden mit bester Start- und Laufzeit die Führung, während sich Kalicki/Ann-Christin Strack mit 14 /100 Sekunden Rückstand in Lauerstellung befanden. Dritte waren die Österreicherinnen Katrin Beierle/Jenny Onasanya knapp vor dem dritten deutschen Team Mariama Jamanka/Leonie Fiebig.
Auch im zweiten Lauf beherrschte Nolte die 14 Kurven am besten, blieb mit erneuter Start- und Laufbestzeit an der Spitze und holte Weltcup-Sieg und Europa-Meisterschaftstitel. Kalicki/Strack fielen etwas zurück, verteidigten jedoch ihren zweiten Platz und können sich über die Vize-Meisterschaft freuen. Jamanka schloss zu dem mit ihr befreundeten Dou aus Österreich auf und teilte sich mit ihnen den Bronze-Rang. Kalicki war mit dem Ergebnis zufrieden, meint jedoch, dass am Start noch eine Schippe draufgelegt werden muss. Eine Einschätzung, die auch von Bundestrainer Rene Spieß geteilt wird.
„Ein tolles Ergebnis für Kim und Ann-Kristin“ kommentierte HBSV Präsidentin Erica Fischbach das EM – Silber,“ schließlich waren erstmals auch die starken Teams aus den USA und Kanada am Start und das macht den Dreifacherfolg der deutschen Damen besonders wertvoll. Dass Kim ihre Weltcup-Führung behaupten konnte ist natürlich ein weiterer Pluspunkt.“
In Winterberger Eiskanal konnten erstmals in dieser Saison auch die Vierer- Bobs an den Start gehen. Auch dieses Rennen wurde gleichzeitig als Lauf zur Europa-Meisterschaft gewertet. Wie schon bei den Zweiern wurde dieser Wettbewerb vom Team Francesco Friedrich dominiert, der mit Thorsten Margis, Candy Bauer und Alexander Schüller das Maß aller Dinge war und quasi im Vorbeigehen einen neuen Startrekord erzielte. Damit lag er in der Schlussbilanz deutlich vor dem kanadischen Team um Justin Kripps und der Crew von Benjamin Maier aus Österreich, die sich damit Silber bei der Europa-Meisterschaft sicherte.
Gar nicht in die Puschen kamen die beiden anderen deutschen Teams, die alle Chancen auf Spitzenplätze schon im ersten Lauf vergaben. Christoph Hafer mit Kevin Korona, Philipp Wobeto und dem Wiesbadener Christian Hammers konnte sich zwar nach dem ersten Lauf mit nur 1/100 Sekunde Rückstand auf das russische Team Gaitiukevich noch kleine Hoffnungen auf Platz 3 bei der EM machen fiel dann aber auf Rang 6 zurück. Nicht viele besser erging es Johannes Lochner, der gleich nach dem Start im 1. Lauf quer stand und etwas enttäuschend mit Florian Bauer, Christopher Weber und Christian Rasp nicht über Platz 5 hinauskam.