„Das ist die wohl beste und erfolgreichste Saison, die es seit Bestehen des Hessischen Bob- und Schlittensportverbandes mit diesem Bilderbuchabschluss gab“ kommentierte HBSV Präsidentin Erica Fischbach die letzten Ergebnisse der hessischen Bobsportler. „Obwohl nicht alle Hoffnungen erfüllt worden sind können unserer Athleten rundum zufrieden sein. Es wäre super, wenn wir an diese tolle Saison anknüpfen könnten. Aber auch bei uns wachsen die Bäume nicht in den Himmel und so wird wieder im Sommer viel Arbeit auf unser Team zu kommen. “
Letzter Saisonhöhepunkt waren die Deutschen Junioren-Meisterschaften im sächsischen Altenberg, bei denen die hessischen Sportler noch einmal alles in die Waagschale warfen. Belohnt wurden sie durch den Meistertitel für Kim Kalicki, die mit Claudia Schüssler (Mitteldeutscher Sportclub), die erstmals bei Kalicki in einem Rennen auf der Bremse saß, souverän den Sieg nach Hause fuhr (Foto). Ein bisschen profitierte sie dabei von einem Fehler im unteren Teil der Bahn der nach dem ersten Lauf führenden Laura Nolte, die mit Lena Zelichowski (beide BSC Winterberg) in der Endabrechnung Zweite wurde. Aber etwas Glück gehört beim Sport nun einmal dazu. Ohne die Glücksgöttin in Anspruch zu nehmen erkämpften auch Richard Oelsner und Issam Ammour den Junioren-Meistertitel. In beiden Läufen fuhren sie Bestzeit, blieben als einzige einmal unter 56 Sekunden und fuhren bei einem Vorsprung von 83/100 Sekunden vor dem Zweiten Jonas Jannusch (RSV Sonneberg Schalkau) mit Christian Ebert (Mitteldeutscher Sportclub) ihre Gegner regelrech in Grund und Boden. Im Team von Bennet Buchmüller reichte es im Vierer für Niklas Scherer (Eintracht Wiesbaden) mit Henrik Bosse und Justin Polster noch zu einem schönen dritten Platz hinter der Crew von Hans-Peter Hannighofer (BRC Thüringen) und dem Vierer von Jonas Jannusch.
Der hoch zufriedene Landestrainer Tim Restle wird sich nun an die Analyse der abgelaufenen erfolgreichen Saison machen und seine Planung des Sommertrainings darauf aufbauen. Er ist zuversichtlich, dass alle hoch motiviert weitermachen und hofft natürlich, dass vor allen Dingen alle verletzungsfrei bleiben.

Foto: RBSV Sachsen

Reich dekoriert kehrten die hessischen Bobsportler von der Junioren-Weltmeisterschaft in Königssee zurück. Allen Grund zur Freude hatte im Team von Landestrainer Tim Restle ganz besonders Issam Ammour, der gleich zweimal ganz oben auf dem Treppchen stand. In der Deutsche Post Eisarena hatte er ein perfektes Wochenende und wurde für seinen hohen Trainingseinsatz belohnt. Beim Zweier lag er mit seinem Piloten und Titelverteidiger Richard Oelsner zur Halbzeit auf dem dritten Rang, um dann mit einer furiosen Aufholjagd noch ganz nach vorne an die Spitze zu fahren. 5/100 Sekunden betrug ihr Vorsprung vor den Österreichern Markus Teichl/Kilian Walch. Dieses hervorragende Abschneiden ist laut Ammour auf die tolle Startzeit zurück zu führen, die um 4/100 Sekunden besser als im ersten Lauf war, was für Bobsportverhältnisse Welten bedeutet. Dritte wurden die Russen Rostislan Gaitukevich und Aleksey Zeytsev, die nach dem ersten Lauf noch geführt hatten.
Genauso stark präsentierten sich die beiden dann im Vierer, ergänzt durch Eric Strauß sowie dem Wiesbadener Costa Laurenz und ließen es am Sonntag noch einmal so richtig krachen. Bereits im ersten Lauf legten sie die Tagesbestzeit vor und ließen sich in der zweiten Abfahrt, die sie ebenfalls mit Bestzeit absolvierten, nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. 29/100 Sekunden betrug ihr Vorsprung vor der österreichischen Crew von Markus Treichl die ganz knapp vor dem Schweizer Team von Michael Vogt lag. Nach einer langen Experimentierphase hat sich die mehrfach veränderte Zusammensetzung des Team zum Saisonhöhepunkt hervorragend gefunden meinte Assam zu diesem nicht unbedingt erwarteten Sieg. Auf dem 6. Rang unter 21 Startern beendete Niklas Scherer im Schlitten von Pilot Dennis Pihale sowie Henrik Bosse und Lukas Frytz den Wettbewerb.


Hinter dieser tollen Leistung der starken Männer wollte Kim Kalicki nicht zurück stehen. Nach ihrer langen verletzungsbedingten Pause bewies sie erneut ansteigende Form und sicherte sich mit Kira Lipperheide, die erst seit kurzem in ihrem Bob sitzt, den Junioren-Weltmeistertitel U 23. Nach deutlicher Führung im ersten Lauf machte sie es in der zweiten Abfahrt noch einmal spannend und sicherte sich ganz knapp mit 2/100 Sekunden Vorsprung den Titel vor den Deutschen Laura Nolte/Deborah Levi. Dritte wurden die Chinesinnen Qing Ying/Yinghui Tan, die damit bewiesen, dass sie aller Macht auf ein erfolgreiches Auftreten bei den Winterspielen in Peking 2022 hinarbeiten. Kalicki war mit den beiden Fuhren nicht ganz zufrieden freute sich aber über die guten Startzeiten. Angesichts des großen Starterfeldes und der starken Konkurrenz war für sie der Erfolg natürlich besonders wertvoll. Dieser Sieg bei der U 23 bedeutete gleichzeitig den Bronze-Rang bei den Juniorinnen und bestes Abschneiden der deutschen Starterinnen in einem Feld mit 16 Schlitten. Neue Weltmeister wurden Katrin Beierl/Jennifer Onasanya (Österreich) mit 1/100 Vorsprung vor der Titelverteidigerin Andreea Grecu mit Anschieberin Teodora Andreea Vlad aus Rumänien. Für die HBSV Präsidentin Erica Fischbach waren diese Erfolge der hessischen Bobsportler richtig passende Geburtstagsgeschenke, die allen Grund zum Feiern lieferten.

Bild: BSD /Jürgen Waßmuth

Dass die hessischen Bob – und Rodelsportler nicht nur auf Top-Niveau in internationalen Wettbewerben unterwegs sind sondern auch im Breitensport als Hobby-Fahrer ihr Können nicht verlernt haben bewiesen nun die Rodler bei den Rennen der BSD Pokal Breitensport Serie. Auch bei erheblich reduziertem Trainingsaufwand und nur noch wenigen Trainingsläufen konnten sie in den verschiedenen Altersklassen mitmischen und Siege sowie vordere Plätze einfahren.
Dieser Wettbewerb wird auf allen 4 deutschen Bahnen in Altenberg, Königssee, Oberhof und Winterberg ausgetragen und führt gerade in den älteren Klassen die Kufencracks wieder zusammen, die sich oft schon in den Jugendjahren kennen gelernt und spannende Rennen geliefert haben. Neben Bernd Sattler (WSV Grasellenbach), der schon viele Jahre dabei ist, war auch Calvin Meister (KSV Reichelsheim) erstmals dabei. Bei ihrer engen Zusammenarbeit zeigte sich, dass beide unabhängig vom Alter von ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen profitieren können und sich ideal ergänzen. Meister startete in der Juniorenklasse und raste in der Königsseer Bahn mit zweimaliger Bestzeit seinen Konkurrenten mit großem Vorsprung davon. Obwohl er an den anderen Rennen nicht teilnehmen konnte reichte es im Gesamtklassement zum 5 Platz. An gleicher Stelle fuhr auch Sattler in der Seniorenklasse B und musste sich nur seinen langjährigen Gegnern Jens Friedrich (ESV Lok Chemnitz) und Ralf Gohritz (SV Ilmtal Manebach) geschlagen geben. Auch er konnte darüber hinaus kein Rennen bestreiten und rangierte in der Endabrechnung auf Rang 8.


Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist auch der Rheingauer C-Senior Stefan Doktor, der für den SV Ilmtal Manebach an den Start geht. Ihm gelang es, sich nach einem Sieg und zwei 2. Plätzen gemeinsam mit Michael Schäfer (RSV 90 Schmalkalden) ganz oben auf dem Siegerpodest zu platzieren. Darüber hinaus fuhr er im Doppel mit Günther Kunze (RSV 90 Schmalkalden) recht erfolgreich und belegte am Ende Rang 3.

Bilder : Stefan Meister und Stefan Doktor

 

 

Krönender Abschluss einer sehr erfolgreichen Europacup-Saison war für die hessischen Bobsportler das letzte Zweierrennen der Männer in Sigulda. Auf der sehr anspruchsvollen Bahn in Lettland zeigten sich Pilot Christoph Hafer (BC Bad Fellnbach) und der Wiesbadener Anschieber Christian Hammers ihren Konkurrenten deutlich überlegen und siegten vor den Lokalmatadoren und Weltcupstartern Ralfs Berzins/Davis Springis sowie der deutschen Crew Hans Hannighofer/Christian Ebert. Dabei gelang den beiden das Kunststück, den erst kürzlich aufgestellten Bahnrekord von Francesco Friedrich mit der Zeit von 49,74 Sekunden um 0,12, Sekunden zu unterbieten.

Ein recht zufrieden stellendes Fazit kann die  Bobpilotin Anna Köhler aus Reichelsheim nach der ersten  Hälfte der aktuellen  Weltcup-Saison ziehen.  Dies war zu Beginn der Wettbewerbe so nicht zu erwarten, da  vor dem ersten Start bekannt wurde, dass ihre etatmäßige Anschieberin  Erline Nolte nach ihrer langwierigen Fußverletzung noch nicht wieder ins Renngeschehen eingreifen kann.

So war Köhlers  3. Platz beim ersten Weltcup in Sigulda mit der neuen  Partnerin Lisa-Sophie Gericke (Mitteldeutscher Sportclub) trotz des relativ kleinen Teilnehmerfeldes schon ein überraschend starker Einstieg, da sie noch nie in diesem Eiskanal gefahren war. Auch auf ihrer Hausbahn in Winterberg schlug sich die Odenwälderin mit einem vierten Platz beachtlich, zumal  bei ihr erstmals ihre Vereinskameradin Leonie Fiebig (BSC Winterberg) mit im Schlitten saß. Selbstkritisch war sie trotzdem vor allem mit dem ersten Lauf nicht ganz zufrieden. Auch auf der sehr anspruchsvollen Bahn in Altenberg schnupperte sie mit Fiebig beim 3. Weltcup an einem Platz auf dem Treppchen, den sie mit Platz 5 nur knapp um 10/100 Sekunden verfehlte. Hier zeigte sich etwas ihre  noch fehlende Routine, da durch die Eisveränderung zwischen Training und Rennen die Anforderungen ganz andere waren.

Bei der Europa – Meisterschaft in Königssee,  die im Rahmen des 4. Weltcups ausgetragen wurde, fuhr Köhler wieder mit Gericke und erreichte bei sehr starker Konkurrenz den 6.  Platz, was im Klassement des Weltcups Rang 7 entsprach.  Für diese Leistung erhielt sie großes Lob von ihren deutschen Teamkameradinnen, da sie während der Trainingswoche gesundheitlich angeschlagen war und durch eine Verletzung laut Bundestrainer Rene Spieß nur 70 – 80 % ihres Leistungsvermögens abrufen konnte, wobei Spieß nichtsdestotrotz mit ihr sehr zufrieden war. Im derzeitigen Weltcupranking liegt Köhler auf einem hervorragenden 3. Platz hinter ihren Mannschaftskolleginnen Mariama Jamanka und Stephanie Schneider.

Mit einem kräftigen Paukenschlag hat die Wiesbadenerin Kim Kalicki ihre verletzungsbedingte Pause beendet und sich mit zwei großartigen Erfolgen in das Renngeschehen im Frauen-Zweierbob zurückgemeldet. Auch die männlichen Athleten aus Hessen schlugen sich in Innsbruck mit ihren Teams sehr achtbar, wobei Issam Ammour als Anschieber von Richard Oelsner den Vogel abschoss. Bobtrainer Tim Restle kommentierte denn auch mit Stolz das Abschneiden seiner Schützlinge: „ Allererste Sahne, was wir in Österreich geboten haben, denn damit werden wir uns wieder viel Aufmerksamkeit und Respekt im deutschen Verband erworben haben.“
Auch in der neuen Kombination mit Kira Lipperheide (TV Gladbeck) bewies Kalicki ihr großes Talent. Obwohl die beiden im Vorfeld nur wenig miteinander trainieren konnten rasten sie beim 6. Europacup-Lauf beim ersten gemeinsamen Rennen mit Bestzeiten in beiden Abfahrten zum Sieg vor der deutschen Paarung Laura Nolte/Deborah Levi. Beim 7. Europa-Cup in der gleichen Eisrinne vergoldeten sie dieses Ergebnis mit dem zweiten Sieg. Erneut waren die beiden mit zweimaliger Bestzeit deutlich überlegen und verwiesen Nolte mit Lena Zelichowski auf der Bremse in ihre Schranken.
Das Team Oelsner/Ammour (Bildmitte) wollte da nicht zurück stecken und fuhr ebenfalls in beiden Läufen die schnellste Zeit. Sie feierten beim 6. EC im Zweierbob ihren deutlichen Sieg vor einem russischen und einem Schweizer Team.
Etwas schwerer war der Stand in den ebenfalls in Innsbruck ausgetragenen 3 Viererbob-Europacups. Laurenz Costa (Wiesbaden) - mit Oelsner an den Lenkseilen - sowie Eric Strauss und Henrik Bosse schlugen sich dennoch hervorragend und verfehlten nur um 3/100 Sekunden geschlagen einen Platz auf dem Treppchen, auf dem das deutsche Team um Jonas Jannusch (RRV Sonneberg Schalkau) ganz oben stand. Auch im 7. Wettbewerb, der nur in einem Lauf ausgetragen wurde, ging es wieder äußerst knapp zu. Beim Sieg des italienischen Vierers von Patrick Baumgartner waren es für das Costa Team nur 6/100 Sekunden Rückstand zum Siegerpodest. Dann allerdings lief es bei der Europa-Meisterschaft U 26, die im Rahmen des 8. EC-Laufes ausgetragen wurden, im Innsbrucker Eiskanal richtig gut für die Vier. Hinter dem neuen Europameister Baumgartner und einem russischen Team belegten sie einen sehr versöhnlichen dritten Rang und sahen sich damit auch im großen Schlitten für ihren enormen Trainingsaufwand belohnt. Bei allen drei Rennen verzichtete Ammour vorsorglich wegen einer leichten Verletzung auf eine Teilnahme. Für die beiden abschließenden Veranstaltungen in Sigulda und Königssee ist die HBSV Präsidentin Erica Fischbach sehr zuversichtlich, dass die hessischen Frauen und Männer erneut für Furore sorgen und ihr seitheriges überragendes Abschneiden bestätigen werden.

Als gutes Pflaster erwies sich der Eiskanal im sauerländischen Winterberg für die ersten Starts der hessischen Bobathleten im neuen Jahr. Mit ihren Teams belegten sie in allen Rennen Podestplätze und der Vierer von Christoph Hafer mit dem Wiesbadener Christian Hammers sowie Tobias Schneider und Matthias Sommer (BSC Winterberg) gewann überzeugend den 4. Europacup-Lauf. Mit der Tagesbestzeit im zweiten Lauf erkämpften sie sich den obersten Platz auf dem Treppchen. Issam Ammour und Costa Laurenz aus Wiesbaden erreichten mit ihrem Piloten Richard Oelsner sowie Paul Hensel als Viertem im Team Rang 7. Unglücklich verlief das Rennen für Niklas Scherer, da seine Mannschaft um Pilot Dennis Pihale wegen nicht regelkonformer Kufen disqualifiziert wurde.
Beim 5. Rennen der Vierer schaffte es Oelsner mit dem gleichen Team beim Sieg der Mannschaft Hafer mit Rang 3 erneut aufs Siegertreppchen. Vorne mitmischen wollte auch Pihale mit Scherer, Henrik Bosse (Mitteldeutscher Sportclub) sowie Lukas Frytz und schaffte sich mit dem 2. Platz im ersten Lauf gute Voraussetzungen. Leider verletzte er sich dann und so reichte es im Endklassement nur noch für Rang 5.
Gut lief es für die Hessen auch im Zweierbob, bei dem 25 Schlitten am Start waren. Knapp um 3/100 Sekunden von Pihale/Frytz geschlagen wurden Oelsner/Ammour Zweite. Den 3. Platz erkämpften Hafer/Hammers, denen es gelang, sich mit Tagesbestzeit im zweiten Lauf nach vorne zu schieben.
Für HBSV-Präsidentin Erica Fischbach und Landestrainer Tim Restle war dies natürlich ein Jahresauftakt nach Maß und beide hoffen, dass dieser Höhenflug noch recht lange anhält.


Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2022 in Peking benötigt das Bobteam Kim Kalicki (Eintracht Wiesbaden) so einiges: Durchhaltevermögen, eine gute körperliche Verfassung, fahrerisches Können – und einen Transporter mit mindestens 3,30 Meter Ladefläche. Doch genau daran drohte der Traum der Junioren-Weltmeisterin von 2017 zu scheitern. „Ohne einen Transporter, mit dem wir unseren Zweierbob zu Trainingslagern und Wettkampforten fahren können, sind wir aufgeschmissen“, sagt Kalicki. Sie und ihre Anschieberinnen freuen sich deshalb, dass es über die Netzwerke des Olympiastützpunktes (OSP) Hessen gelungen ist, eine Art Sponsor zu finden: die Firma Bsullak Maschinenbau aus Eltville.

Firmeninhaber Andreas Bsullak hat dabei mit OSP-Leiter Werner Schaefer, Landestrainer Tim Restle und der Präsidentin des Hessischen Bob- und Schlittensportverbandes Erica Fischbach, ein besonderes Modell entwickelt: Seine Firma schafft einen zusätzlichen Transporter an. Dieser steht dem Bobteam Kalicki immer dann zur Verfügung, wenn der Zweierbob transportiert werden muss. In der übrigen Zeit wird das Fahrzeug für Firmenzwecke verwendet. „Für mich ist das eine klare Win-Win-Situation: Unser Fahrzeug wird optimal ausgelastet und das Team Kalicki erhält die Chance, weiter international mitmischen zu können“, sagt Bsullak.

Auch OSP-Leiter Schaefer sagt zufrieden: „Nachwuchssportler wie Kim Kalicki stehen unter enormem Druck. Sie müssen nicht nur Leistungssport und Beruf unter einen Hut bringen, sondern auch die finanziellen Hürden meistern, die mit der Ausübung einer Randsportart häufig verbunden sind. Als Olympiastützpunkt Hessen sehen wir uns dabei als wichtigen Ansprechpartner der Athleten und freuen uns, wenn es gelingt, Sportler und Sponsoren zusammenzubringen.“

Fischbach und Restle stimmen in seinen Dank ein: „Nominierungen zu Europa- und Weltcups zeigen, welches Potential im Team Kalicki steckt. Mit der großzügigen Unterstützung der Firma Bsullak sind die Hürden auf dem Weg zu den Olympischen Winterspielen 2022 nun deutlich niedriger geworden.“

Kim Kalicki trainiert am Bobstützpunkt Wiesbaden. Die 21-jährige Bobpilotin gehört dem deutschen Perspektiv-Team an und ist Mitglied der Sportfördergruppe der hessischen Polizei.
(Foto (privat) von links: Erica Fischbach, Andreas Bsullak, Kim Kalicki, Tim Restle, Werner Schäfer

Einer ersten richtungsweisenden Bewährungsprobe in dieser Saison im Eiskanal unterzogen sich die hessischen Bobsportler bei den deutschen Meisterschaften im sauerländischen Winterberg. Allerdings ist zu diesem frühen Zeitpunkt ein echter Leistungsvergleich nur bedingt zu bewerten, aber er gibt zumindest Hinweise, wie stark die deutschen Athleten aus dem Sommertraining gekommen sind.

„ Für uns war es wichtig, dass alle Sportler und Sportlerinnen teilgenommen haben“ kommentierte Tim Restle die Meisterschaften, “ und dass unser Neuling Christian Hammers auf dem Vierer-Bob des neuen deutschen Vizemeisters saß ist natürlich besonders erfreulich.“

Ganz überraschend war nämlich das hessisch/bayerische Team von Christoph Hafer (BRC Bad Fellnbach) hinter dem Olympiazweiten Nico Walther auf den Silber-Platz gerast und hatte den hoch eingestuften Viererbob- Weltmeister Johannes Lochner (Solitüde Stuttgart) ganz knapp hinter sich gelassen. Grundstock für dieses hervorragende Abschneiden waren die stabilen Startzeiten von 5,20 bzw. 5,21 Sekunden, mit denen sich die Vier nach vorne katapultierten.

Hinter diesem tollen Ergebnis verblassen natürlich etwas die Leistungen der anderen Hessen, die sich aber ebenfalls in guter Form präsentierten.  Der Damen- Zweierbob wurde von den haushohen Favoriten Jamanka/Drazek mit großem Vorsprung gewonnen, für Kim Kalicki und Maureen Zimmer reichte es nach zwei durchwachsenen Abfahrten noch für Rang 5.  Bei dem Männer-Zweier waren Walther/Krenz ebenfalls nicht zu schlagen. Für Costa Laurenz als Anschieber von Richard Oelsner (Oberbärenburg), die sich etwas unter Wert verkauften, sprang der 6. Platz heraus. Im Vierer-Bob saß Niklas Scherer im Schlitten des Ohlstädters Dennis Phiale und belegte mit  dieser ungewöhnlichen Kombination ebenfalls einen 6. Platz. Auch in diesem Wettbewerb konnte Oelsner seine Erwartungen nicht ganz erfüllen und beendete das Rennen mit Issam Ammour und Laurenz auf dem 7. Platz. Hier sieht HBSV Präsidentin Erica Fischbach allerdings bei allen das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, denn „es  ist mit Sicherheit aus deren Potenzial noch einiges heraus zu kitzeln“.

Bei den 3. Deutschen Meisterschaften und einem parallel dazu ausgefahrenen  Internationalen Startwettkampf in Oberhof zeigten die hessischen Athleten erneut, dass sie mit einer guten Form für die kommende Saison bereit sind.  Die HBSV-Präsidentin Erica Fischbach  sieht daher mit großem Optimismus  in die nun folgenden Selektionsrennen für die Wiesbadener Sportler. „Tim Restle hat im Sommer wirklich gute Arbeit geleistet“  meint sie, “ und da sein Team hervorragend mitgezogen hat konnte es nun die ersten Früchte ernten.“ Auch Restle war angesichts der starken Konkurrenz aus dem In- und Ausland mit dem couragierten Auftreten seiner Schützlinge sehr zufrieden.

Bei den Damen belegten Kim Kalicki und Maureen Zimmer hinter den zeitgleichen Siegerinnen Laura Nolte/Vivian Hannusch und Stefanie Schneider/Ann-Christin Strack, die ja auch aus der Wiesbadener Talentschmiede stammt,  einen überzeugenden 3. Platz und landeten damit noch auf dem Treppchen. Im internationalen Vergleich  schoben sich nur noch je ein Team  aus Österreich und der Schweiz dazwischen, sodass es hier auf einen guten 5. Rang hinauslief. 

Im Zweierbob der Männer erreichte Issam Ammour mit seinem Piloten Richard Oelsner (Bild) den 5. Platz beim Sieg von Lochner/Weber und damit rangierten sie international auf dem 7 .Platz.

Noch besser lief es für die Hessen im Vierer, denn da glänzten sie mit dem Bronze-Medaillenplatz. Auch hier lag das Team von Johannes Lochner ganz vorne vor dem Überraschungszweiten Philipp  Zielasko (Thüringen) mit seiner Mannschaft.  Dieser Erfolg für Oelsner, Ammour,  Costa Laurenz und Paul Hensel  war gleichbedeutend mit dem dritten Rang im internationalen Wettbewerb

 

Ordentlich ins Zeug gelegt haben sich die hessischen Bobsportler beim 1. Zentralen Leistungstest (ZLT) 2018  in Oberhof und damit bewiesen, dass sie im Sommer nicht auf der faulen  Haut gelegen  haben.  „Wintersportsieger werden im Sommer gemacht“ weiß auch der hessische Bobtrainer Tim Restle und hat seinen Trainingsaufbau daran ausgerichtet. Nachdem mit dem ZLT ein erster Leistungsvergleich mit den anderen Bobspitzensportlern des deutschen  Kaders über die Bühne ging sieht er seine Athleten auf einem guten Weg. Besonders Issam Ammour (rechts) glänzte mit hervorragenden Zeiten und sicherte sich mit dem leichten Anschubgerät  von der Seitenposition den zweiten Platz. Mit dem schweren Gerät wurde er Dritter. Gut in Form zeigte sich auch Costa Laurenz, der sich auf dem 7.  bzw. 8.  Rang platzierte. 

Bei den Damen belegte die Pilotin Kim Kalicki vor allen Olympia-Teilnehmerinnen den 2. Platz und auch die Anschieberinnen Maureen Zimmer mit Rang 5 und Vanessa Mark als Achte wussten zu gefallen. Die HBSV  Präsidentin Erica Fischbach hofft nun, dass alle von Verletzungen verschont bleiben und sieht optimistisch in die kommende Saison.