Starker Schneefall kennzeichnete die widrigen Wetterbedingungen des 7. Weltcup-Rennens der Damen in Winterberg. Am besten kamen die deutschen Teams mit diesen Umständen zurecht und feierten einen schönen Doppelerfolg. Wesentlichen Anteil daran hatte die Wiesbadenerin Kim Kalicki, die dieses Mal einen Einsatz mit Leonie Fiebig (BSC Winterberg) auf deren Heimbahn testete. Nach Rang 5 im ersten Durchgang lieferten sie eine imponierende Aufholjagd und schoben sich auf den 2. Platz. Kalicki war mit beiden Fahrten sehr zufrieden und auch die Startzeiten zeigten eine aufsteigende Tendenz. Bundestrainer René Spies war ebenfalls vor allem von der zweiten Abfahrt sehr beeindruckt. HBSV Präsidentin Erica Fischbach freute sich über den 5. Podestplatz der hessischen Athletin, die bisher im Zweierbob eine hervorragende Saison vorzuweisen habe. Gewonnen wurde das Rennen von Lokalmatadorin Laura Nolte, die mit ihrer Stamm-Anschieberin Deborah Levi (SC Potsdam) ihren vierten Weltcup-Sieg in dieser Saison feiern konnte.
Auf einen Start im Monobob verzichtete Kalicki aus gesundheitlichen Gründen. In diesem Wettbewerb hatte zum wiederholten Male die Amerikanerin Elana Meyers-Taylor die Nase vorn. Ein sehr starkes Rennen zeigte auch die Australierin Breeana Walker aus der Wiesbadener Trainingsgruppe und wurde vor Laura Nolte Zweite.

 


Alles andere als erfolgreich war die weite Reise der deutschen Bobsportathleten in die lettische Bob- und Rodelmetropole. Selbst der schier unschlagbare Francesco Friedrich musste im 6. Weltcuprennen der Zweierbobs mit Alexander Schüller auf Rang 12 erheblich Federn lassen, konnte jedoch mit einem sicheren Sieg im 7. Rennen die Machtverhältnisse geraderücken. Auch Johannes Lochner/Paul Krenz konnten beim Sieg des russischen Dous Rostislav Gaitiukevich/Mikhail Mordasov nicht überzeugen und wurden Sechste.
Für die 3 Starter aus der Wiesbadener Trainingsgruppe von Tim Restle verlief das Wochenende ebenfalls alles anderer als wunschgemäß. Issam Ammour, der jüngst mit Christoph Hafer in Altenberg einen hervorragenden 2. Platz belegt hatte, brachte dieses Mal nicht die PS in den Eiskanal und ein Startrückstand kann in der lettischen Bahn nicht mehr wett gemacht werden. Immerhin konnten sich die beiden im zweiten Lauf noch von Rang 12 unter die Top Ten verbessern, aber so recht zufrieden waren sie damit nicht.


Zahlreiche Stürze bei Damen


Im 6. Damen-Bobrennen der Saison verzichtete der BSD auf seine drei Top-Pilotinnen und schickte unter anderem Anschieberin Vanessa Mark (TuS Eintracht Wiesbaden) mit Anne Spreeuwers (BRC Thüringen) ins Rennen, die damit ihr Debüt als Weltcup-Pilotin feiern konnte. Leider stürzten die zwei an der gleichen Stelle in Kurve 13, die auch anderen Teams zum Verhängnis wurde. Gottlob blieben beide bei ihrem Rutsch ins Ziel unverletzt und fanden den Mut zum zweiten Durchgang erneut anzutreten. Dieses Mal lief es trotz starkem Schneefall erheblich besser, sodass beim Sieg der Amerikanerinnen Elana Meyers-Taylor/Lake Kwaza am Ende Rang 17 heraussprang. Bundestrainer Rene Spies hatte denn auch großen Respekt vor dem couragierten Auftritt der beiden, war aber letztendlich mit den Leistungen der deutschen Damen nicht zufrieden.
Eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebte die in Wiesbaden trainierende Australierin Breeana Walker. Im Monobob zauberte sie mit einer Startzeit von 5,62 einen neuen Rekord hin und raste in der Endabrechnung hinter der Kanadierin Christine de Bruin auf einen hervorragenden zweiten Platz. Deutsche Damen waren nicht am Rennen beteiligt.
Im Zweier hingegen stürzte sie mit ihrer Partnerin Kiara Reddingius an der gleichen Stelle wie Spreeuwers/Mark, erreichte aber trotz dieses Malheurs die Zielmessung. Nachdem die beiden ihren Schock überwunden hatten gingen sie mutig erneut an den Start, um doch wieder an der gleichen Stelle mit einem Sturz zu scheitern. Sie blieben allerdings mit dem letzten Rang noch in der Wertung.

 


Alles gepasst hat, im Gegensatz zu den Monowettbewerben, beim 5. Weltcup-Rennen der Zweier in dieser Saison, das wieder im anspruchsvollen Eiskanal von Altenberg durchgeführt wurde, für die Wiesbadenerin Kalicki. Daher waren bei ihr im Ziel des zweiten Laufes Freude und Erleichterung nicht zu übersehen. Mit einer überzeugenden Leistung konnte sie ihren ersten Weltcup-Sieg des Winters einfahren und kann so mit einem guten Gefühl die Weihnachtsferien genießen. Mit im Schlitten saß erstmals seit 3 Jahren Lisa Buckwitz, die als Pilotin im Europacup pausiert und bewies, dass sie als Anschieberin nichts verlernt hat. Mit zwei Top-Startzeiten und zweimal Laufbestzeit schafften es die beiden ganz oben aufs Treppchen. Kalicki führt ihr Super-Ergebnis einerseits auf die hervorragende Leistung von Buckwitz am Start, aber auch auf kleine Änderungen zur Optimierung ihres Materials zurück.
Ebenso groß war die Freude bei Mariama Jamanka, die mit Alexandra Burghardt nach dem zweiten Platz in Winterberg nun wieder den zweiten Rang belegte und das auf einer Bahn, die ihr schon immer Probleme bereitet hat. Rang drei ging an die Amerikanerinnen Kaillie Humphries/Sylvia Hoffman.

Aufwärtstrend im Monobob
Fest in nordamerikanischer Hand war der zweite Monobob-Wettbewerb in Altenberg, bei dem auch die drei deutschen Starterinnen nicht viel zu bestellen hatten. Obwohl bei Kim Kalicki ein leichter Aufwärtstrend zu verzeichnen ist reichte es für die 24 – jährige erneut nicht für eine Topplatzierung. Allerdings schaffte die Wiesbadenerin eine deutliche Verbesserung gegenüber ihrem Abschneiden vor 2 Wochen und erreichte mit Platz 5 ihre beste Platzierung im diesjährigen Monobob-Wettbewerb. Sie konnte von Rang 9 aus reichlich Boden gut machen, wobei sie allerdings auch davon profitierte, dass die vor ihr liegenden Konkurrentinnen aus Russland, Kanada, Rumänien und auch Mariama Jamanka ihren Schlitten mehr schlecht als recht die Bahn hinunterbekamen. Umgekehrt verlief es bei Jamanka, die 2 Plätze verlor und sich letztendlich auf dem 7. Rang wiederfand.
Beste deutsche Pilotin war Laura Nolte, die mit 0,43 Sekunden Rückstand allerdings auch schon deutlich das Treppchen verfehlte, wobei sie nach dem ersten Lauf Rang 3 belegt hatte. Obwohl eine Topplatzierung fehlte war Bundestrainer Rene Spies mit der sehr geschlossenen Leistung des Damenteams zufrieden.
Gewonnen wurde der Wettbewerb von der Kanadierin Christine De Bruin, die ihre Landsfrau Cynthia Appiah und Kaillie Humphries (USA) hinter sich ließ.
„Nach diesem guten Saisonverlauf, vor allem mit den Topplätzen im Zweier, geht es nun für einige Tage nach Hause zum notwendigen Regenerieren“ kommentiert HBSV Präsidentin Erica Fischbach, „wir blicken mit einigem Optimismus in die kommenden Rennen, nach denen die endgültige Entscheidung für die Teilnahme an der Olympiade in Peking fällt.“

Foto: Viesturs Lacis

 


Auf Anhieb einen Platz auf dem Treppchen sicherte sich Issam Ammour (TuS Eintracht Wiesbaden) im Zweierbob-Wettbewerb bei seinem ersten Weltcup-Einsatz in diesem Winter. Im Schlitten von Christoph Hafer erkämpfte er einen hervorragenden zweiten Platz hinter dem in diesem Jahr schier unschlagbaren Francesco Friedrich mit Anschieber Thorsten Margis, der auf seiner Heimbahn in Altenberg die Konkurrenz erneut klar distanzierte.
Hafer sucht noch immer die Idealbesetzung auf der Anschieberposition, machte im SachsenEnergie Eiskanal nun einen Versuch mit Ammour (links auf dem Foto) und bewies damit ein glückliches Händchen. Am Start konnten sie sich im zweiten Lauf noch verbessern und in der Bahn zeigte Hafer zwei Topleistungen und wurde zu Recht von Bundestrainer Rene Spies an diesem Tag als bester Pilot des Feldes eingestuft. Nun hofft Assam, das er von erneuten Verletzungen verschont bleibt und bei den nächsten Rennen weitere Chancen für einen Start bekommt. Landestrainer Tim Restle freute sich sehr über diesen tollen Einstieg von Issam Ammour, „der einfach mal dran war“.
Nach einer großartigen Aufholjagd wurden die Kanadier Justin Kripps/Cam Stones Dritte. Verletzungsbedingt reichte es für Johannes Lochner, der Probleme mit dem Oberschenkel hat, mit Paul Krenz in der Endabrechnung für einen 10. Platz.

Im Vierer auf Platz 9
Im Viererrennen gab es das mittlerweile gewohnte Bild an der Spitze. Francesco Friedrich beendete das Kalenderjahr 2021 ungeschlagen und weist damit eine schier unglaubliche Siegesserie vor. Der 31-jährige war mit Thorsten Margis, Martin Großkopp und Alexander Schüller erneut auf einem anderen Niveau und sowohl bei den Start- als auch den Laufzeiten für seine Konkurrenten eine Nummer zu groß.
Nicht ganz zufrieden war Christoph Hafer, der mit Lukas Koller, Issam Ammour und Philipp Wobeto eine komplett neue Crew im Schlitten hatte. Die Feinabstimmung beim Einstieg passte noch nicht hundertprozentig und auch in der Bahn wurden einige Zehntelsekunden liegen gelassen, was auch an der falschen Kufenwahl lag. Dennoch schaffte es das Team, sich im zweiten Lauf zu steigern, sodass ein 9. Platz heraussprang. Damit waren sie zweitbestes deutsches Team, da Johannes Lochner mit seiner Crew einen rabenschwarzen Tag erwischte und sich nicht für den zweiten Lauf qualifizieren konnte.
Komplettiert wurde das Podest von dem kanadischen Team von Justin Kripps auf Platz 2 und dem Vierer von Pilot Rostislav Gaitiukevich (Russland).

Foto: Viesturs Lacis

 

Gelohnt hat sich für Joshua Tasche (rechts auf dem Foto) die weite Reise von Wiesbaden ins Baltikum nach Lettland. Mit seinem Piloten Jonas Jannusch überraschte er Trainer und Betreuer der deutschen Mannschaft auf der für ihn unbekannten Bahn. Trotz eher mäßigen Startzeiten legte Jannusch einen furiosen ersten Lauf hin und belegte mit ganz knappem Vorsprung mit Tagesbestzeit völlig unerwartet den ersten Platz. Auch im zweiten Lauf zeigte das junge Team eine gute Leistung fiel allerdings auf den 3.Rang zurück. Mit Einstellung dieser Bestzeit zogen die erfahrenen Richard Oelsner/Georg Fleischhauer an den beiden vorbei und gewannen das Rennen. Auch die Letten Emils Cipulis/ Arnis Bebriss zeigten auf ihrer Heimbahn im zweiten Lauf ihr ganzes Können und gaben Jannusch/Tasche mit knapp 4/100 Sekunden das Nachsehen. Der hessische Landestrainer Tim Restle, vor Ort dabei, würdigte mit anerkennenden Worten die hervorragende Leistung, zumal er abgesehen von den Startzeiten keine gravierenden Fehler ausmachen konnte und sicherlich auch eine gewisse Nervosität eine Rolle spielte.

Foto: Tim Restle

 

Im Winterberger Sudelwetter mit Regen, Schnee und Nebel gingen im Hochsauerland die Rennen des 4. Weltcups dieser Saison über die Bühne.
Bei hervorragenden Eisbedingungen kämpften bei den Damen im Zweierbob 21 Teams aus 12 Nationen um Sieg und Platz. Das Maß aller Dinge waren aber dieses Mal die deutschen Dous, die alle Plätze auf dem Siegerpodest besetzten.
Kim Kalicki hatte Leonie Fiebig (BSC Winterberg) als Anschieberin im Schlitten und fand sich nach dem 1. Lauf auf Rang 5 wieder, lag aber mit nur 7/100 Sekunden Rückstand auf die Dritten Kaillie Humphries/Hoffman (USA) in Schlagdistanz.
Mit einem mega-starken 2. Lauf kämpfte sie sich auf Rang 3 vor, profitierte aber auch ein bisschen davon, dass die vor ihr liegenden Amerikanerinnen und Kanadierinnen im zweiten Lauf patzten. Am Start fehlt noch immer ein Quäntchen Power, kommentierte HBSV Präsidentin Erica Fischbach. Auf ihrer Hausbahn nicht zu schlagen war Laura Nolte, die mit Deborah Levi (SC Potsdam) bereits im ersten Lauf mit einer bravourösen Leistung den Sieg sicherte. Ein kleines Comeback feierte Mariama Jamanka mit Alexandra Burghardt, die mit Laufbestzeit in der zweiten Abfahrt und dem Silber-Platz ihr bestes Ergebnis der diesjährigen Saison erzielten.
Sehr zufrieden war auch die Australierin Breeana Walker, die mit Kiara Reddingius mit einem überraschend starken zweiten Lauf hinter den Topteams aus Deutschland, USA und Kanada den 7. Platz belegte.
Im Monobob war Kalicki wie in den seitherigen Rennen weit von einem Podestplatz entfernt. Nach dem ersten Lauf lag sie auf Rang 8, konnte sich in der zweiten Abfahrt nicht mehr verbessern und lag 96/100 Sekunden hinter der Gewinnerin Elana Meyers Taylor (USA) zurück. Lauro Nolte verfehlte das Treppchen nur knapp und wurde Vierte, während sich Mariama Jamanka mit Rang 7 erstmals in dieser Saison vor Kalicki platzieren konnte.
Überraschend lag zur Halbzeit Breeana Walker aus Australien knapp in Führung. Meyers Taylor fing sie jedoch noch ab und verwies sie auf den zweiten Platz, wobei die Amerikanerin allerdings Bahnrekord fahren musste. Ein Ergebnis jedoch, mit dem die in Wiesbaden trainierende Walker sehr zufrieden war.

Hammers im Hafer Bob auf Rang 8
Mit einem soliden ersten Lauf reihte sich Christoph Hafer mit seinen Anschiebern Christian Hammers, Michael Salzer und Lukas Frytz auf dem 6 Platz ein, wobei die Lücke zu einem Ergebnis unter den ersten 5 schon beträchtlich war. Obwohl die Vier der zweiten Abfahrt noch eine Schippe drauflegten und ihre Fahrtzeit verbesserten, wurden sie von 2 Teams aus Russland und der Schweiz abgefangen und fielen auf den 8. Platz zurück. Nun geht’s an eine gründliche Analyse, wo die fehlenden Hundertstel verloren worden waren.
Auch in Winterberg führte kein Weg an dem Team von Francesco Friedrich vorbei, der vor der britischen Mannschaft um Brad Hall, der eine großartige Saison fährt, und dem Vierer von Benjamin Maier (Österreich) gewann. Der derzeitige Weltcup-Zweite Johannes Lochner musste mit einem etwas enttäuschenden 5. Platz vorliebnehmen.

Foto: Viesturs/Lacis

 

Trotz gehörigen Lampenfiebers meisterte Maureen Zimmer konzentriert und bravourös ihren ersten Einsatz im Europacup der Zweierbobs auf der Winterberger Bahn. Unter den aufmerksamen Augen von HBSV Präsidentin und Jury-Mitglied Erica Fischbach zeigte sie eine couragierte Leistung und belegte mit ihrer Anschieberin Neele Schuten einen mehr als zufriedenstellenden 4. Platz. Schließlich musste sie sich nur den erfahrenen Bobathletinnen Stephanie Schneider, die mit Theresa Leitz das Rennen gewann, Margot Boch/Carla Senechal aus Frankreich und Lisa Buckwitz geschlagen geben. Dabei schafften es die beiden im zweiten Lauf, gemeinsam mit Buckwitz/Neunecker, Tagesbestzeit am Start zu schieben. Landestrainer Tim Restle, ebenfalls im Hochsauerland vor Ort, war daher auch sehr zufrieden mit dem Europacup-Einstieg seines Schützlings und hofft nun auf weitere gute Ergebnisse. „Sicherlich wird es auch den einen oder anderen Rückschlag geben“ meinte er,“ aber Maureen hat das Zeug dazu, im deutschen Kader eine gute Rolle zu spielen.“
Ebenfalls in Winterberg am Start waren Laurenz Costa und Joshua Tasche aus Wiesbaden. Costa war mit Henrik Bosse und Georg Fleischhauer im Team von Richard Oelsner unterwegs, der dieses Mal aufgrund schwacher Startzeiten nicht an die guten Leistungen der ersten Rennen anknüpfen konnte, aber hinter 2 russischen Duos immerhin noch Rang 3 belegen konnte. Tasche saß im Schlitten von Nachwuchspilot Jonas Jannusch und erreichte mit Benedikt Hertel und Marcel Kornhardt mit zwei soliden Abfahrten unter 15 Bobs den 5. Rang.
Für die in der Wiesbadener Trainingsgruppe eingebundene Australierin Breeana Walker lagen in Winterberg Freud und Leid eng zusammen. Nachdem sie den Monobob-Wettbewerb noch souverän mit deutlichem Vorsprung vor Buckwitz und Boch gewonnen hatte, reichte es im Zweierbob mit Stefanie Preiska nur zu einem enttäuschenden 10. Rang, wobei sie sich im ersten Lauf mit einem Sturz im Labyrinth kurz vor der Zielkurve ihre durchaus vorhandenen Chancen auf eine bessere Platzierung ruinierte.

Foto: Erica Fischbach

Nachdem sich die Wiesbadenerin in den seitherigen Monobob-Rennen recht schwergetan hatte, sah es nun in Altenberg für eine kurze Zeit so aus als wäre der Knoten endlich geplatzt. Nach einem guten ersten Lauf lag sie auf Rang 6, sorgte jedoch in der zweiten Abfahrt für einen riesigen Schockmoment. An der Kurvenausfahrt vor dem Kreisel, einem Punkt der auch anderen Starterinnen zum Verhängnis wurde, stürzte sie. Reaktionsschnell zog sie den Kopf ein und blieb so gottlob außer einem großen Schrecken unverletzt. Sie hatte zudem großes Glück, dass sich ihr Sportgerät in der nächsten Kurve wieder aufrichtete, fast nochmals zu kippen drohte und sie mit Hängen und Würgen ziemlich mitgenommen durchs Ziel rutschte. Am Ende reichte es für Platz 12, noch einen Rang vor Mariama Jamanka, die wegen einigen groben Fahrfehler sehr mit sich haderte. Die Nase vorn hatte dieses Mal Kaillie Humphries (USA) vor Cynthia Appiah (Kanada) und der derzeit besten Deutschen Laura Nolte.
Im Zweierbob zeigte sich Kalicki von diesem Schrecken recht gut erholt und verpasste nur knapp einen Platz auf dem Treppchen. Mit Anschieberin Ann-Christin Strack erreichte sie nach allerdings im Lauf 2 recht wackliger und unruhiger Fahrt Rang 4 und büßte auf die Kanadierinnen Christine de Bruin/Kristin Bujnowski einen Platz ein. Danach ging sie mit ihrer Leistung sehr kritisch ins Gericht, da das Ergebnis ok, aber die Fahrweise bescheiden war. HBSV Vize-Präsident Stefan Meister (Reichelsheim) ist mit dem bisherigen Verlauf der Weltcup-Saison für Kalicki dennoch recht zufrieden, sieht aber auch weiterhin Optimierungspotenzial beim Start.
Während Laura Nolte/Deborah Levi mit Platz zwei hauchdünn hinter Kaillie Humphries/Kaysha Love noch zufrieden sein konnten kommt Mariama Jamanka überhaupt nicht in Form und schaffte es mit Kira Lipperheide ganz knapp noch auf dem 10. Platz.
Hammers im Hafer-Bob auf Rang 8
Weitaus besser als vor einer Woche in Innsbruck lief es für Christian Hammers im Team von Christoph Hafer. Mit Michael Salzer und Tobias Schneider fuhren sie unter die Top ten und waren mit dem 8. Platz zufrieden, zumal sie nur um einen Wimpernschlag hinter zwei Konkurrenten zurück lagen. Immerhin bedeutet dieses Ergebnis eine deutliche Steigerung zu den Vierer-Rennen in Innsbruck. Auch in Altenberg war das Team von Francesco Friedrich nicht zu schlagen und wurde bei der Siegerehrung von einem österreichischen und einem russischen Team flankiert. Nach einem schwächeren 1. Lauf verbesserte sich Johannes Lochner mit seinen Mannen noch auf Platz 4.

Foto: Viesturs/Lacis

 

Schon sehr genau hinsehen musste man beim 2. Weltcup im Zweierbob der Damen in Innsbruck, um nicht den Eindruck zu gewinnen, man hätte das doch alles schon mal gesehen. Nach Abschluss der zwei Läufe befanden sich fast deckungskonform die gleichen 3 Teams auf dem Siegertreppchen wie in der Vorwoche und auch auf Rang 4 landete erneut Mariama Jamanka, die allerdings dieses Mal die Bobdebütantin Alexandra Burghardt als Anschieberin im Schlitten dabei hatte. Gewonnen wurde der Wettbewerb erneut von Laura Nolte (BSC Winterberg), die dieses Mal von Deborah Levi (SC Potsdam) angeschoben worden war. Auch Kim Kalicki (Tus Eintracht Wiesbaden) wiederholte ihr gutes Ergebnis der Vorwoche, wobei sie ihre Anschieberin wechselte und mit Leonie Fiebig das Rennen bestritt. Dabei verkürzte sie den Rückstand auf die Gewinnerin auf 6/100 Sekunden gegenüber dem 1. Weltcup, da sie vor allem ihre Startzeiten verbesserte. Kalicki blickt optimistisch auf das nächste Rennen in Altenberg, da ihr diese Bahn etwas besser liegt als Igls. Zwischen die 3 überragenden deutschen Teams schob sich auch an diesem Wochenende das kanadische Dou Christine De Bruin/Kristin Bujnowski.
Erneut nichts zu bestellen hatte Kalicki hingegen wieder im Monobob-Wettbewerb. Nach Rang 12 vor einer Woche erzielte sie dieses Mal das gleiche Ergebnis, konnte allerdings den Rückstand zur Gewinnerin Elana Meyers-Taylor (USA) etwas verkürzen. Vor allem ihr schwacher Start im zweiten Lauf verdarb eine bessere Platzierung. Noch schlechter erging es jedoch ihrer Teamgefährtin Jamanka, die sich am Ende auf dem 16. Platz wiederfand. Immer besser findet sich hingegen Laura Nolte im Monobob zurecht und raste auf einen hervorragenden 2. Platz.
Sehr zufrieden war auch die in Wiesbaden trainierende Australierin Breeana Walker, die dieses Mal ihr Potenzial abrufen konnte und den dritten Platz auf dem Treppchen erkämpfte.
Äußerst schlechte Erinnerungen an die Wettkampfwoche in Innsbruck nimmt dagegen Christian Hammers mit in die Wiesbadener Heimat. Nachdem im Zweierwettbewerb am ersten Wochenende der Ausrutscher seines Piloten Christoph Hafer eine bessere Platzierung verdarb war es im ersten Lauf des Viererrennens Hammers selbst, der den Einstieg verpasste und den Schlitten loslassen musste, um eine Verletzung durch den Zusammenprall mit der Bande zu vermeiden (Foto). Damit fiel sein Team aus der Wertung und der Frust war natürlich groß. Sieger wurde die Mannschaft von Ausnahmeathlet Francesco Friedrich.
Der hessische Landestrainer Tim Restle hat nun einige Schwachpunkte auf dem Schirm, bei denen es gibt, konzentriert nachzubessern, während HBSV Präsidentin Erica Fischbach die Rennwoche in Österreich mit viel Licht aber einigem Schatten bilanziert.

Foto: Viesturs/Lacis

 

Einen Saisoneinstieg nach Maß schaffte Vanessa Mark vom hessischen Rhein-Main-Stützpunkt in Wiesbaden bei ihrem ersten Start in der diesjährigen Europa-Cup-Saison. Nach dem Auskurieren einer leichten Verletzung ging sie im sächsischen Altenberg mit Pilotin Lisa Buckwitz an den Start. Nachdem die Brandenburgerin schon das Mono-Bobrennen auf der gleichen Bahn gewonnen hatte gingen die beiden mit großen Vorsätzen in den Wettbewerb. Auch im Zweier mit Mark bewies Buckwitz, dass ihr die Bahn wohl sehr gut liegt und fuhr in beiden Abfahrten mit jeweils deutlichem Vorsprung Bestzeit. Der Grundstein für diesen großartigen Erfolg wurde bereits beim Start gelegt, bei dem beide mit exakt gleichen Zeiten schon einen beruhigenden Abstand zu den Konkurrentinnen schufen. Mit diesem Ergebnis knüpft Mark an die guten Leistungen an, die sie vor ihrer kurzen Pause bewiesen hatte. Mit dem überraschenden zweiten Platz von Anne Spreeuwers/Theresa Leitz konnte sich der deutsche Verband über einen schönen Doppelsieg freuen.
Fast genauso gut verlief das Wochenende in Altenberg für den Youngster Joshua Tasche, der im Viererbob von Jonas Jannusch unterwegs war. Mit seinen Teamkollegen Benedict Hertel und Marcel Kornhardt belegen er nach dem ersten Lauf den zweiten Rang, den sie im zweiten Lauf verteidigten und zeitgleich mit einem russischen Team gewertet wurden.
Auch Costa Laurenz (ebenfalls Tus Eintracht Wiesbaden), der mit Hannes Schenk und Max Pietza im Schlitten von Pilot Maximilian Illmann startete, konnte mit dem 7. Rang zufrieden sein, obwohl nach der ersten Abfahrt eine bessere Platzierung in Reichweite lag. Gewonnen wurde das Rennen vom Team Richard Oelsner, der damit seine Ambitionen auf einen Weltcup-Start untermauerte. Sowohl HBSV Präsidentin Erica Fischbach als auch Landestrainer Tim Restle waren mit dem Abschneiden der drei Hessen recht zufrieden und hoffen, dass noch weitere Spitzenplätze im Europa-Cup eingefahren werden.

 

 

 

Mit einem Einstieg nach Maß verlief der erste Weltcup der diesjährigen Saison im Eiskanal von Igls im österreichischen Tirol. Vor allem im Zweierbob erfüllte die Wiesbadenerin mit Anabel Galander als Anschieberin ihre eigenen Erwartungen und war mit beiden Fahrten zufrieden, merkte aber kritisch an, dass sie bei den Startzeiten gegenüber den Amerikanerinnen noch Nachholbedarf hat. Nachdem die beiden nach dem ersten Lauf auf Rang vier landeten legten sie im zweiten Lauf noch eine Schippe drauf und fingen die Teams Christine de Bruin/Kristen Bujnowski (Kanada) und die amtierende Weltmeisterin Kaillie Humphries mit Sylvia Hoffmann (USA) noch ab. Nicht zu schlagen waren an diesem Tag Laura Nolte/Leonie Fiebig, sodass sich Bundestrainer Rene Spieß über einen deutschen Doppelsieg freuen konnte, den er angesichts der Leistungsdichte an der Weltspitze als „super“ einstufte. Komplettiert wurde das hervorragende Mannschaftsergebnis durch den 4. Platz von Mariama Jamanka/Kira Lipperheide, die zeitgleich mit den US-Amerikanerinnen gewertet wurden.
Hingegen noch immer nicht richtig anfreunden kann sich Kalicki mit dem Mono-Bob (Bild). Mit über einer Sekunde Rückstand auf die Gewinnerin Elana Meyers-Taylor (USA) belegte sie einen ernüchternden 12 Platz direkt hinter Mariama Jamanka, die auch nicht so optimal mit der Bahn in Igls zurechtkam. Die Wiesbadenerin weiß allerdings, an welchen Kanten gefeilt werden muss und dass sie vor allem bei der Starttechnik größere Mängel hat. Beste Deutsche war Laura Nolte, die einen zufriedenstellenden 3 Platz eroberte.
Die Australierin Breanna Walker, die am Wiesbadener Stützpunkt trainiert, bewies erneut ihre Klasse im Mono-Bob, konnte mit guten Startzeiten glänzen und wurde Sechste in einem Teilnehmerfeld, in dem die ersten 10 ganz dicht beieinander liegen. Im Zweierbob lief es für sie allerdings bei Weitem nicht so gut, da sie mit Sarah Blizzard als Anschieberin auf Platz 22 deutlich abgeschlagen ankam und damit nur zweitbestes australisches Team war.
Ein Tag zum Vergessen war das Rennen im Zweierbob für das Team Christoph Hafer/Christian Hammers. Schon mit ihren Startzeiten gerieten die beiden arg ins Hintertreffen, fanden sich nach dem 1. Lauf auf Rang 17 wieder und schafften es mit der exakt gleichen Laufzeit in der zweiten Abfahrt gerade noch sich um 2 Plätze zu verbessern. Die beiden kommentierten ihr Abschneiden sehr kritisch und werden nun in den nächsten Veranstaltungen beweisen müssen, dass mehr in ihnen steckt. Dominiert wurde das Rennen von den deutschen Teams Francesco Friedrich/Alexander Schüller und Johannes Lochner/Florian Bauer, die vor den überraschend starken Briten Brad Hall/Greg Cackett einen ungefährdeten Doppelsieg herausfuhren.

Foto:  Credit IBSF / Viesturs Lacis