Reich dekoriert kehrten die hessischen Bobsportler von der Junioren-Weltmeisterschaft in Winterberg zurück. Allen Grund zur Freude hatte im Team von Landestrainer Tim Restle ganz besonders Kim Kalicki, die gleich zweimal ganz oben auf dem Treppchen stand. In der Veltins EisArena hatte sie ein perfektes Wochenende erwischt und bestätigte eindrucksvoll ihre seitherigen hervorragenden Saisonleistungen. Wie im Vorjahr saß die 22-jährige Wiesbadenerin mit Kira Lipperheide (20) im Schlitten und obwohl die beiden erstmals seit längerer Zeit wieder gemeinsam starteten zeigten sie eine harmonische und beeindruckende Leistung. „Kim hat erneut ihr hohes Können an den Lenkseilen bewiesen und sich vor dem zweiten Lauf dieses Mal nicht aus der Ruhe bringen lassen“ meinte ein total zufriedener Restle.
In beiden Abfahrten sicherten sich die zwei mit besten identischen Startzeiten eine gute Ausgangslage und bauten diesen Vorsprung souverän bis an die Ziellichtschranke aus. In der Endabrechnung distanzierten sie die russische Paarung Lubov Chernykh/Elena Mamedova um 25/100 Sekunden. Dritte wurden weitere 7/100 Sekunden dahinter die Chinesinnen Qing Ying/Jiani Du, die damit eindrucksvoll bewiesen, mit welchem Ehrgeiz und Einsatz die beiden auf die olympischen Spiele in ihrem Heimatland hinsteuern.
Mit diesem Ergebnis verteidigten Kalicki/Lipperheide auch ihren im Vorjahr in Königssee errungenen Weltmeistertitel in der U 23 Wertung Hier rückten die Asiatinnen auf Rang 2 vor und dritte mit allerdings schon deutlichem Rückstand wurden die Russinnen Anastasiia Makarova und Aleksandra Iokst. Kalicki war mit ihrem Abschneiden mega happy, hat sie sich doch damit einen Startplatz bei der Weltmeisterschaft in Altenberg gesichert. Für sie wurde so das ganz große Saisonziel erreicht wie die frischgebackene Juniorenweltmeisterin freudestrahlend kommentierte. Auch die hessische Verbandspräsidentin Erica Fischbach (Bild rechts) konnte ihre verständliche Freude nicht verbergen und wird nun ihre Athletin nach Altenberg begleiten und kräftig Daumen drücken.
Für den Wiesbadener Shooting Star Malte Schwenzfeier erfüllte sich ein Traum, der wahrscheinlich noch unrealistischer gewesen war. Ganz überraschend war er bereits in seiner ersten Saison als Anschieber in zahlreichen Rennen im Einsatz und startete in Winterberg mit Richard Oelsner. Obwohl die beiden nicht die besten Startzeiten schieben konnten arbeitete sich Oelsner in der Bahn kontinuierlich nach vorne und belegte nach dem ersten Lauf Rang zwei. In der zweiten Abfahrt legten die beiden noch eine Schippe drauf und überflügelten die im unteren Bahnabschnitt etwas schwächelnden Russen Rostislav Gaitukevich/Mikhal Mordasov noch mit 11/100 Sekunden Vorsprung. Ein Riesenerfolg, mit dem zu Beginn der Saison niemand im hessischen und deutschen Verband gerechnet hat. Dritte wurde das deutsche Dou Maximilian Illmann/Eric Strauß und rundete damit das hervorragende Teamergebnis ab.


Bild: Erica Fischbach