Zur 74. ordentlichen Jahreshauptversammlung des hessischen Bob- und Schlittensportverbandes am Donnerstag, dem 25. Juni 2015 um 18.30 Uhr im Landgasthof „ Zum Ostertal“, Im Eck 6, 64385 Reichelsheim, werden alle Vereine und Vereinsabteilungen des Verbandes herzlich eingeladen.
Nach Begrüßung und Feststellung der Stimmverhältnisse sowie der Beschlussfähigkeit erfolgen die Berichte von Präsidentin Erica Fischbach und Vize – Präsident Bernd Hasenzahl. Danach wird Schatzmeister Klaus – Dieter Neumann den Kassenbericht mit Rechnungslegung vortragen. Den Berichten der Sportwarte Bob, Rodel und Schlittenhunde sowie des Jugendwartes folgt nach der Aussprache der Bericht der Kassenprüfer. Hiernach ist die Entlastung des Vorstandes vorgesehen. Außer diesen Regularien steht die Wahl der Kassenprüfer auf der Tagesordnung. Anschließend wird der Haushaltsvorschlag 2015/2016 eingebracht und zur Abstimmung gestellt. Bevor dann unter einem weiteren Tagesordnungspunkt Anfragen und Mitteilungen erfolgen wird der Lehrgang- und Wettkampfterminkalender 2015/2016 bekannt gegeben, soweit bis dahin Termine festgelegt sind. Darüber hinaus sind Ehrungen verdienter ehrenamtlich Aktiver vorgesehen.
Der Vorstand des HBSV würde sich freuen, wenn an dieser Versammlung viele Vereine, Aktive, Freunde und Gönner des Verbandes teilnehmen würden.
Zum Abschluss der Saison starteten 3 hessische Nachwuchsrodler bei der World Jugend Challenge in Innsbruck und schlugen sich unter den Teilnehmern aus 7 europäischen Ländern respektvoll. Natürlich war vor allem gegen die Starter aus Österreich auf deren Hausbahn kein Kraut gewachsen, aber Jugendwart Markus Seibert (Reichelsheim) war recht zufrieden und Landestrainerin Katja Haupt (zuständig für Hessen und Nordrhein-Westfalen) verdiente sich ein dickes Lob des Verbandes. Nur ganz knapp am Treppchen vorbei rodelte bei der Jugend A bei diesem Wettbewerb Marie Köhler (KSV Reichelsheim), die mit einem schwächeren ersten Lauf mit etwas Pech nach gutem Start eine bessere Platzierung verdarb. Im zweiten Lauf wurde sie immerhin Zweitschnellste und verfehlte den 3. Rang im Endklassement nur um 7/1000 Sekunden. Calvin Meister blieb im oberen Bereich seines Leistungsvermögens und belegte in der Endabrechnung der männlichen A Jugend einen 13. Platz. Damit war er bester Teilnehmer aus der Trainingsgruppe der Hessen und Westfalen sowie viertbester Deutscher. Die Leistungen der beiden sind noch umso höher zu bewerten, da international die Jugend A noch 2 Jahre länger in dieser Altersklasse fährt. So gingen die anderen Nationen überwiegend mit Ihren Weltcupstartern an den Start, die teilweise 2 Jahre älter waren als die hessischen Vertreter. Noch beachtlicher war das Abschneiden von Hendrik Seibert bei der männlichen Jugend B, der in dieser Saison seine Leistungen deutlich verbessern konnte. Unter 25 Teilnehmern erreichte er mit zwei stabilen Fahrten einen unerwartet guten 6. Platz, denn sein Trainingsschwerpunkt war mehr im Doppelbereich gelegen.
Mit diesen Leistungen bestätigten die jungen Hessen in dieser Saison ihren Aufwärtstrend, auch wenn nach Meinung von Rodelsportwart Stefan Meister nicht alle Hoffnungen erfüllt wurden. Deutlich steigern konnte sich Calvin Meister, der sowohl bei den deutschen Meisterschaften als auch beim Deutschen Cup der Jugend A Plätze unter den Top ten belegte und sich in der deutschen Rangliste von Platz 12 auf Platz 7 deutlich verbessern konnte.
Das Pech, das Marie Köhler in Innsbruck begleitete, hatte sie auch bei der deutschen Meisterschaft und dem Deutschen Cup, denn sie konnte krankheitsbedingt bei diesen Veranstaltungen nicht antreten. Sie rutschte daher aufgrund der starken Konkurrenz in der weiblichen Jugend A aus den besten Zehn der Rangfolge heraus. Einen Riesensprung nach vorne machte Seibert , der bei der Jugend B sowohl bei der Deutschen Meisterschaft als auch beim Deutschen Cup 4. Plätze belegen konnte und sich in der Rangliste um 12 Plätze auf Rang 3. steigerte. Mit seinem Doppelpartner aus Winterberg wurde er in der Jugend A beim Deutschen Cup und bei der Deutschen Meisterschaft außerdem 2. und 3. In der deutschen Rangliste reichte das dann für Platz 2 für die beiden. Damit gehört Seibert erstmals dem deutschen D/C Stammkader an. Hier wird er aber nur noch Doppel fahren. Köhler und Meister sind von den jeweiligen Landestrainern Katja Haupt(NRW) und Andi Graitl(Bayern) für den D/C Zusatzkader nominiert worden und nehmen ebenfalls an den D/C Kader Lehrgängen teil. Hessens Kaderneuling Jasmin Friese schlug sich ebenfalls achtbar und belegte nach ihrer ersten kompletten Saison bei der Jugend B Platz 15 der deutschen Rangliste.
4 Odenwälder Bobteams nahmen bei idealen Wetter - und Bahnbedingungen am diesjährige Europa-Cup der Senioren im Zweier-Bob in Igls teil. Dabei stellte sich allerdings schnell heraus, dass die Konkurrenz aus Österreich, Schweiz, Deutschland und Groß-Britannien erheblich aufgerüstet hat und somit die Trauben sehr hoch hängen würden. Zunehmend drängen jüngere Piloten in den Wettbewerb, die noch vor wenigen Monaten im Weltcup an den Start gegangen waren. Darüber hinaus verfügen die anderen Teams zum großen Teil über hervorragendes, modernstes Schlittenmaterial, sodass auch die fahrerischen Fertigkeiten eines Peter Hinz nicht mehr ausreichen, um ganz vorne mitzumischen. Für die Teams aus dem Odenwald stand daher der olympische Gedanke im Vordergrund und die Begeisterung für dieses traditionsreiche Rennen. Etwas überraschend erreichte Martin Fischer mit seinem Anschieber Peer Jöchel die beste Platzierung für die Bobsportler aus Michelstadt und Fürth. In seiner Altersklasse verfehlte er nur knapp einen Platz auf dem Siegerpodest und fuhr eines seiner besten Ergebnisse in Innsbruck heraus. Die Michelstädter Thomas Lang und Rainer Liebau blieben im Rahmen ihrer Möglichkeiten und waren mit Rang 6 in ihrer Altersklasse mehr als zufrieden zumal die Beiden eindrucksvolle Startzeiten vorweisen konnten. Nicht an die tollen Erfolge der Vergangenheit anknüpfen konnte der BRC-ler Peter Hinz, der auf einen älteren Schlitten (Opel-Bob aus den 90-iger Jahren) zurückgreifen musste und damit schon beim Start ins Hintertreffen geriet. Darüber hinaus war sein etatmäßiger Anschieber Thorsten Dauth nicht dabei. Mit Johann Jäger auf der Bremse schlug er sich dennoch ganz beachtlich und konnte noch einen 9. Platz in der gleichen Altersklasse herausfahren. Auch der älteste Michelstädter Jürgen Pfrommer bewies, dass er von seinem Können noch nichts verlernt hat und belegte mit seinem Anschieber Martin Reuck in der Altersklasse 2 einen erfreulich guten 13 Platz, wobei er mit einer überzeugenden Leistung in der 2. Abfahrt erst in den letzten Kurven des Eiskanals eine bessere Platzierung vergab. Gewonnen wurde das Rennen vom ehemaligen deutschen Weltklassepiloten Matthias Grünewald mit Bremser Lars Behrendt vor den Lokal-Matadoren, den vielfachen österreichischen Meistern und Weltcupstartern Wolfgang Stampfer/Jürgen Mayer und dem Team Ivo Ruegg (Weltcup-Gewinner 2010) /Stefan Bamert aus der Schweiz.
Foto: Team Martin Fischer/Peer Jöchel
Bei den bayerischen Meisterschaften im Rennrodeln auf der Bob- und Rodelbahn am Königssee war auch der Reichelsheimer Calvin Meister, der sich derzeit im Sportinternat Berchtesgaden befindet, am Start. Auf Grund der ungünstigen Witterungsverhältnisse wurde das Rennen nach nur einem Lauf beendet und dies wurde dem jungen Odenwälder zum Verhängnis. Mit der eigentlich begehrten Startnummer 1 war er zum Spurschlitten für die nachfolgenden Starter geworden und die Hoffnungen auf einen Platz auf dem Treppchen zerschlugen sich schnell. Trotz der zweitbesten Startzeit reichte es dem A-Jugendlichen am Ende „nur“ für den 4. Platz. Meister konnte damit seine guten Leistungen vom Vortag bei optimalen Trainings- und Bahnbedingungen, als er einmal Laufbestzeit und einmal Platz 2 erzielte, nicht im Rennen umsetzen, fand aber dennoch Lob und Anerkennung bei seinem bayerischen Landestrainer. Nach Meinung von Verbandstrainerin Katja Haupt sollte sein derzeitiges Leistungsvermögen mit einem bisschen Glück ausreichen, um sich bei den deutschen Meisterschaften und dem Deutschen Cup für den nationalen D/C –Kader zu qualifizieren.
Neuling Jasmin Friese(KSV Reichelsheim) erreichte bei starker Konkurrenz bei ihrer ersten Teilnahme am Internationalen Rennsteigpokal in Oberhof unter 28 Teilnehmerinnen einen recht zufrieden stellenden 14. Rang. Ziel bei ihrem ersten Start in Thüringen war, die anspruchsvolle Bahn sicher in den Griff zu bekommen. Nachdem die B-Jugendliche im Dezember ihre neue Starthöhe erreichte galt es nun an Feinheiten wie Fahrlage und Fahrspur zu arbeiten. Ihr in der Qualifikation erreichter 19. Rang war im Rennen identisch mit ihrer Startnummer im 1. Lauf. Friese steigerte sich nochmals und schaffte es unter die Top 15. Im zweiten Lauf bestätigte sie ihre gute Leistung und wurde mit dem 14. Rang belohnt. Angesichts der erst kurzen Rennkarriere und der erfahrenen Konkurrenz war Sportwart Stefan Meister (Reichelsheim) mit dem Auftreten seines Schützlings sehr zufrieden und hofft, dass Friese bei den nun folgenden Meisterschaften ähnlich gut abschneidet
Angenehm überraschte das hessische Nachwuchsteam Kim Kalicki/Katharina Quint bei seiner ersten großen Herausforderung. Nach nur knapp 20 Abfahrten im Eiskanal trauten die Betreuern und Trainer den beiden zu, bei den deutschen Meisterschaften in Winterberg an den Start zu gehen und wurden nicht enttäuscht. Kalicki ging als die bis dato jüngste Starter im deutschen Damen-Bobsport ins Rennen und belegte mit ihrer Anschieberin in der Endabrechnung den 9. Platz, wobei sich die Zeitabstände zu den führenden Teams in annehmbaren Grenzen hielten. Diese Leistung ist umso bemerkenswerter, da Kalicki erst vor kurzem die Starthöhe sicher erreicht hat und kurz vor dem Rennen wegen Gewichtsproblemen noch den Schlitten wechseln musste. Trotz dieses Handicaps brachte sie zwei sehr solide Abfahrten ins Ziel und verdiente sich ein Sonderlob des deutschen Bob-Cheftrainers Christoph Langen.
Bestätigt wurde ihr Leistungsvermögen mittlerweile auch beim zentralen Anschubtest der deutschen Bobnationalmannschaft in Oberhof. Nur ein Wimpernschlag, nämlich 2/100-stel Sekunden, fehlten ihr zur Erfüllung der Schubnorm für die Weltmeisterschaften und den Weltcup. In 5,32 Sekunden unterbot sie damit allerdings nicht nur souverän die Qualifikationsnorm für den Europacup sondern wurde nur von Olympiasiegerin und WM-Favoritin Anja Schneiderheinze geschlagen und ließ unter anderem die Olympiasiebte Christin Senkel hinter sich.
Sehr zur Freude von Betreuer Tim Restle qualifizierte sich das Team mit diesen starken Leistungen im Anschubtest für die Selektion zu Beginn der nächsten Saison, bei der die Tickets für den Welt- und Europacup ausgefahren werden. Außerdem besteht beim nächsten zentralen Leistungstest in Oberhof im August für Kalicki auch nochmal die Chance die Weltcup-Norm zu überbieten und sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.
Dass sich die Odenwälder Rodeltalente auf einem guten Weg befinden bewiesen sie in den zurück liegenden Wochen bei den nationalen Qualifikationsrennen des D/C Kaders des deutschen Verbandes (BSD). Die Rennen wurden in Oberhof, Altenberg sowie jetzt am Königssee ausgetragen und durch einen Athletiktest ergänzt. Dabei erfüllten Marie Köhler, Calvin Meister und Hendrik Seibert (alle KSV Reichelsheim) durchaus die in sie gesetzten Erwartungen, allerdings gingen die insgeheim gehegten Hoffnungen nicht ganz in Erfüllung meinte der hessische Sportwart Stefan Meister. Nach den seitherigen guten Leistungen bestand für Köhler die Chance, einen der begehrten drei Plätze im Weltcupteam zu erreichen. Den Athletiktest hatte sie als Drittbeste absolviert und bei den Rennen in Oberhof und Altenberg den 4. bzw. 3 Platz eingefahren. Damit lag sie vor dem entscheidenden Rennen am Königssee nur 10 Punkte hinter ihrer schärfsten Konkurrentin um den 3. Startplatz im Jugend-Weltcup. Nach dem 1. Lauf noch vorne liegend sanken die Hoffnungen durch einen Sturz in der 2. Abfahrt. Obwohl sich Köhler im entscheidenden 3. Lauf nochmals deutlich steigerte reichte es nicht mehr, da ihre Gegnerin auf ihrer Hausbahn eine optimale Fuhre in Ziel brachte. 7/100 sec lag die Reichelsheimer am Ende zurück und bleibt damit ganz knapp geschlagen auf dem undankbaren 4. Platz. Nachdem die erste Enttäuschung überwunden war zeigten sich Trainerin Katja Haupt und Meister sehr zufrieden mit der Leistung Köhlers.
Calvin Meister brachte in den Ausscheidungen eine recht solide Leistung und belegte bei starker Konkurrenz in der Endabrechnung einen guten 8. Platz. Mit ein wenig Glück wäre ebenfalls eine bessere Platzierung möglich gewesen, aber auch hier waren Trainer und Betreuer zufrieden, da ein eindeutiger Aufwärtstrend zu verzeichnen war.
Doppelfahrer Hendrik Seibert konnte auf Grund einer Verletzung nur am Athletiktest und dem Rennen in Oberhof teilnehmen. Beim Test erzielte er mit seinem Partner einen hervorragenden 3. Rang und belegte beim Rennen einen zufriedenstellenden 5. Platz.
Nun gilt es nach den Worten von Jugendwart Markus Seibert den Schwung und die aufsteigende Tendenz in die anstehenden Meisterschaften mitzunehmen. Alle 3 Aktiven haben guten Chancen, sich unter den ersten 10 ihres Jahrganges zu platzieren und sind zu einer positiven Überraschung durchaus fähig.
Bild: Marie Köhler in Altenberg
Dass er nichts von seinem rodlerischen Können eingebüßt hat bewies der Reichelsheimer Bernd Sattler bei den Senioren-Meisterschaften auf der Rodelbahn im thüringischen Oberhof. Bei idealen Wetter – und Bahnbedingungen fand er mit großer Routine und fahrerischem Können die richtige Spur und belegte in der Endabrechnung einen hervorragenden 3. Platz. Dieses Ergebnis ist umso überraschender, denn schließlich waren in seiner Leistungsklasse C 13 Sportler am Start. Nicht zu schlagen war an diesem Tag Michael Schlenstein (SV Ilmtal-Manebach), der auf seiner Hausbahn ein überragendes Rennen fuhr. Den zweiten Platz belegte Jens Friedrich (ESV Lok Chemnitz). Dahinter reihte sich schon Sattler auf dem Treppchen ein, der mit konstant guten Startzeiten und sicheren Abfahrten den Grundstein für sein gutes Abschneiden legte. Dabei schaffte er es sogar, den Lokalmatadoren Marco Mauersberger mit einem starken zweiten Lauf noch vom dritten Platz zu verdrängen. Sattler ist mit diesem Erfolg mehr als zufrieden, denn in dem anspruchsvollen Eiskanal hatte er im Training einige Probleme, bekam jedoch die Bahn rechtzeitig in den Griff und belohnte sein Engagement mit dem Bronze-Platz.
Bild: Bernd Sattler (links) mit dem neuen deutschen Meister Andi Langenhan
Bei fast idealen Witterungsbedingungen veranstaltete der Bob- und Rodelclub Michelstadt auf der Winterberger Bob- und Rodelbahn seine Internationale Meisterschaft von Hessen und Westfalen im Zweierbob. Integriert in diesen Wettbewerb war die Deutsche Senioren-Meisterschaft für Zweierteams. Bedingt durch den umfangreichen Rennkalender im Welt- und Europacup, der mittlerweile fast alle international konkurrenzfähigen deutschen Teams fordert, war der Teilnehmerkreis recht überschaubar. Daher machte auch der 1. Vorsitzende des BRC Michelstadt, Bernd Hasenzahl, aus seiner Enttäuschung über das schwache Meldeergebnis keinen Hehl. Er und seine Helfer freuten sich aber dennoch, einigen sehr jungen Teams nach einem Lehrgang die Chance zu bieten, Wettkampferfahrungen zu sammeln und das Gelernte unter sportlichen Herausforderungen zu zeigen. Dass die Veranstaltung durchaus einen hohen Stellenwert besitzt, zeigte auch die Anwesenheit von Wolfgang Hoppe, der als leitender Trainer für den deutschen Nachwuchs verantwortlich ist und die anwesenden Teams aufmerksam beobachtete. Rennleiterin Erica Fischbach, sonst in Sachen internationaler FIBT-Veranstaltungen unterwegs, hatte dann auch keine Mühe, das Rennen reibungslos abzuwickeln. Dominiert wurde es von den Hausherren aus Winterberg, die mit Bennet Buchmüller/Yannic Apel auch den Sieger stellten. Zweite wurden Florian Wagner/Michael Schüssler von der Renngemeinschaft Oberhof/Erfurt vor Pablo Nolte/Niklas Schärer vom BSC Winterberg. Das Michelstädter Team Thomas Lang/Rainer Liebau erkämpften sich einen 5. Rang. Buchmüller/Apel erhielten auch den Wanderpokal für die zeitschnellste Abfahrt.
Den parallel ausgefahrenen Damencup sicherte sich Anna Köhler aus Reichelsheim, die mit ihrer Anschieberin Annika Drazek für den BSC Winterberg an den Start ging. Zweite wurden Josephine Müller/Laura Wiese, ebenfalls aus Winterberg. Für die deutsche Senioren-Meisterschaft hatte mit Lang/Liebau nur eine Mannschaft gemeldet, sodass die beiden den im Vorjahr errungenen Wanderpokal kampflos verteidigen konnten. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge freute sich Lang darüber hinaus über den Pokal für den ältesten Teilnehmer. Als aus Michelstädter Sicht besonders erfreulich erwies sich die Tatsache, dass das neugebildete Damenteam Kim Kalicki/Katharina Quint erstmals vom Bobstart fahren konnte, mit einer sicheren Fuhre die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllte und der Verein zuversichtlich in die weitere Saison sehen kann.
Bobfahrer nehmen Fahrt auf
Einhelliges Lob für die gute Organisation der Meisterschaften im Januar bescheren nun dem Bob – und Rodelclub Michelstadt die weitere Durchführung einer deutschen Meisterschaft. Zum 5. Mal werden die deutschen Senioren-Meisterschaften im Zweierbob stattfinden, die am 13. Dezember erneut auf der Winterberger Bob- und Rodelbahn ausgetragen werden. Dieser Wettbewerb wird in 2 Läufen entschieden und ist in 3 Altersklassen eingeteilt, um auch älteren Aktiven eine Chance zu bieten. Als Mindestalter gelten für beide Teammitglieder 35 Jahre, wobei die jüngste Altersklasse die Piloten und Bremser bis 44 Jahre umfasst: Die zweite Startergruppe gilt für die 45 - bis 54–jährigen und die letzte Gruppe für alle Älteren. Bisher wurden diese Rennen von den hessischen Sportlern dominiert und daher hofft der HBSV auch dieses Mal auf ein gutes Abschneiden der Odenwälder Teams, muss jedoch aufgrund beruflicher Belastungen mit Ausfällen rechnen. Für die Rennleitung wird wohl wieder Erica Fischbach, HBSV Präsidentin und Mitglied der FIBT-Jury, zuständig sein, die auf ein gut eingespieltes Team zurückgreifen kann.
Parallel zu dieser deutschen Meisterschaft richtet der hessische Verband wie schon seit vielen Jahren die „ Internationale Meisterschaft von Hessen und Westfalen „ aus, in der vor allem Nachwuchsteams eine Chance geboten wird, Rennerfahrung zu sammeln. Dieser Wettbewerb findet am gleichen Wochenende statt und wird ebenfalls in zwei Abfahrten entschieden. Hier werden die Odenwälder Vereine versuchen, ihren Nachwuchs in Szene zu setzen und hoffen auf deren erfolgreichen Einstieg. Besonders gespannt ist man auf das Abschneiden des neu gebildeten Damenteams, das in seinen ersten Rennwinter startet. Trotz des frühen Termins, zu dem der eine oder andere Pilot noch nicht sicher die Starthöhe erreicht hat, hoffen die Organisatoren auf eine gute Beteiligung. Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es beim 1. Vorsitzenden des BRC, Bernd Hasenzahl, telefonisch unter 06061/71771.
Mit ihrem seitherigen Auftreten bei den ersten Leistungsvergleichen sorgten die beiden Nachwuchsfahrerinnen Kim Kalicki und Katharina Quint (beide Wiesbaden) für hohe Aufmerksamkeit im deutschen Bobsport. Die beiden Youngsters aus der hessischen Landeshauptstadt gehen für den BRC Michelstadt an den Start und überraschten mit ausgezeichneten Ergebnissen beim zentralen Leistungstest in Oberhof. Der erst 17–jährigen Kalicki, die ihre erste Meriten bei den Leichtathleten als deutsche Vize-Meisterin im Blockmehrkampf erworben hat, fehlten im Anschubtest der Pilotinnen nur 18/100 Sekunden auf die Olympiasiegerin von 2006, Anja Schneiderheinze (Erfurt), und damit ließ sie so starke Athletinnen wie Sandra Kroll (Königsee), Bronzemedaillengewinnerin der Junioren-Weltmeisterschaft 2014, hinter sich. Mit diesem Traumstart verschaffte sich Kalicki Respekt im deutschen Boblager und weckte das Interesse von Bundestrainer Rene Spies (Winterberg). Kalicki und ihre Anschieberin Quint haben sich gemeinsam ein hohes Ziel gesetzt und hoffen dabei auf die tatkräftige Unterstützung ihres Trainerteams. Dazu gehört neben Spies auch Heimtrainer Tim Restle von Eintracht Wiesbaden, der unter anderem für Athletik sowie die Koordination verantwortlich ist, und Christopher Braun, Landesverbandstrainer des Nordrhein-Westfälischen Verbandes, der für die Betreuung vor Ort am Winterberger Eiskanal zuständig ist. Erica Fischbach, Präsidentin des HBSV, hat das Duo ebenfalls unter ihre Fittiche genommen und wird ihre Kontakte als Pionierin im Damen-Bobsport und als FIBT–Jurymitglied in die Waagschale werfen, um die ehrgeizigen Pläne der beiden jungen Damen zu unterstützen.
Angesichts der großen Erfolge, die die deutschen Rennrodler nicht nur bei den Olympischen Spielen in Sotchi erzielt haben, sondern darüber hinaus seit Jahrzehnten zu den zuverlässigen Sammler von Titel bei Welt- und Europameisterschaften gehören wollten die Wintersportabteilung des TSV Gras-Ellenbach und die Rodelabteiling des KSV Reichelsheim auch im Odenwald Interesse an dieser rasanten Sportart wecken. Daher wurde von den beiden Vereinen im Rahmen eines gemeinsamen Aktionstages den Kindern und Jugendlichen der Region die große Chance geboten, diesen spannenden und anspruchsvollen Sport näher kennen zu lernen. Bei diesem „Schnupperrodel“ sollten die Interessenten einen Einblick in die Technik, das Beherrschen der Geschwindigkeit, dem Training, aber auch dem Spaß, der mit dem Rodeln verbunden ist, vermittelt bekommen.
An sechs Schlitten waren die Kufen gegen Rollen getauscht, damit das Rodeln auch weitab von Eiskanälen auf asphaltierten Wegen möglich ist. So können die Rodler der beiden Vereine auch ohne Schnee an ihrer Technik feilen und potenzielle Neuzugänge anwerben.
Zunächst trafen sich die teilnehmenden Kinder in Reichelsheim und wurden von Markus Seibert, Abteilungsleiter der Rodel des KSV Reichelsheim, begrüßt und über den Ablauf des Nachmittags informiert. Im Anschluss erläuterte der Sportwart des Hessischen Bob – und Schlittensportverbandes, Patric Werner, die verschiedene Rodel-Techniken. Die Nachwuchsrodler Jasmin Friese und Hendrik Seibert, zeigten daraufhin den Kindern, wie ihre Ausrüstung bei einem Wettkampf aussieht und gaben ebenso wie der Jugendwart des HBSV, Stefan Meister, Tipps, wie es mit dem Rodeln am besten klappt. Bevor die Teilnehmer aber selbst loslegen durften, wurden sie mit Helmen, Schonern und einem Schlitten ausgestattet. Und schon die ersten Versuche begeisterten die Kinder. Obwohl sich zwei Kinder einen Schlitten teilen mussten ließ der Andrang nicht nach.
Da das Schnupperrodeln für TSV und KSV auch Sichtung und Talentsuche ist wurde auch der eminent wichtige Start geübt. Schon wenige Zehntelsekunden entscheiden über Sieg oder Niederlage. Daher begab sich die Gruppe nach Gras-Ellenbach zur dortigen Startanlage. Hierbei zeigte sich schnell die große Kluft zwischen Anfängern und geübten Rodler. So brauchte Hendrik Seibert etwa zweieinhalb Sekunden für die 15 Meter und damit deutlich weniger als die Neulinge.
Nach den Übungen gab es für alle Teilnehmer des Schnupperrodeln-Kurses noch einen kräftigen Imbiss, bevor sich Stefan Ningel, Leiter der Wintersportabteilung des TSV Gras-Ellenbach von den Kindern verabschiedete und sie zu weiteren Rodel-Veranstaltungen einlud. Beide Vereine sind zuversichtlich, mit diesen Veranstaltung gute Werbung für den Rodelsport betrieben zu haben und sich die Nachwuchsgruppe um einige Mitglieder erweitern wird.