Beim Wettbewerb der Damen im Zweierbob gingen in Lillehammer 16 Teams aus 11 Nationen an den Start. Auch Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden) war trotz leichter gesundheitlicher Beschwerden dabei und bestritt mit Anschieberin Leonie Fiebig (BSC Winterberg) das Rennen. Am Start war auch Vanessa Mark (Eintracht Frankfurt) als Anschieberin von Lisa Buckwitz (BRC Thüringen).
In der Olympiabahn in Norwegen konnte sich Kalicki erneut auf die Stärke von Fiebig beim Anschub verlassen und musste körperlich nicht in die Vollen gehen. Obwohl daher die Startzeit nicht so berauschend war schaffte es Kalicki dank ihres fahrerischen Könnens den ersten Lauf mit knappem Vorsprung als Beste zu beenden. Buckwitz/Mark erzielten in der erste Fuhre Startbestzeit und fanden sich bei Halbzeit noch in Schlagdistanz auf die Spitze auf dem dritten Platz wieder. Im zweiten Lauf waren die Führenden deutlich langsamer, da aber die anderen Teams auch nicht zulegen konnten blieben sie vorn und Kalicki/Fiebig freuten sich über ihren ersten Sieg in dieser Saison. In einer furiosen Aufholjagd überflügelten Laura Nolte (BSC Winterberg) /Neele Schuten (TV Gladbeck) zwei Konkurrentinnen und landeten auf dem Silber-Platz. Da Buckwitz zum Ende der zweiten Abfahrt einige Fehlerchen unterliefen verlor das Dou 2 Plätze und wurde hinter den Amerikanerinnen Kaysha Love/Azaria Hill unglückliche Vierte. Bundestrainer René Spieß fand es ein bisschen schade, dass Buckwitz/Mark es trotz ihrer guten Startzeiten nicht auf das Podest geschafft haben war aber mit den Leistungen aller deutschen Damen sehr zufrieden.

Foto (Steffen Hänsel): Kalicki dritte von rechts

 


Beim 5.Weltcuprennen dieser Saison in Lillehammer war auch Maureen Zimmer (BC Sachsen Oberbärenburg/Eintracht Frankfurt ), Junioren-Weltmeisterin von 2022 und 2023, am Start und konnte somit im hohen Norden ihr Weltcup-Debüt bei leichten Minusgraden und strahlend blauen Himmel feiern.
15 Monobob Teilnehmerinnen aus 11 Nationen nahmen die Herausforderungen der anspruchsvollen Olympia-Bahn an, die nach langer Zeit wieder einmal Gastgeber für ein Weltcup-Rennen war.
Bei Halbzeit nach dem ersten Lauf platzierte sich Zimmer auf dem 6 Platz. Trotz eines guten Startes lag sie bereits mit 38/100 Rückstand im Hintertreffen. Auch im zweiten Lauf legte sie die viertbeste Startzeit hin, verlor jedoch in der Bahn mehr und mehr an Schwung und endete auf dem 11. Platz Da aber die Konkurrentinnen auch nicht viel mehr zustande brachten reichte es im Endergebnis bei ihrem Debüt noch für einen respektablen 8. Rang. Damit hatte sie ihr selbst gestecktes Ziel erreicht und war daher doch zufrieden. Diese Einschätzung teilte auch Bundestrainer René Spieß, der von einem guten Einstand von Zimmer und einer sehr soliden Leistung sprach. Ein wenig schwer tat sich auch Laura Nolte (BSC Winterberg), die sich aber mit einem besseren Lauf noch auf Platz 6 vorschieben konnte. Ebenfalls eine Rangverbesserung gelang Lisa Buckwitz (BRC Thüringen). Mit einer neuern Start-Rekordzeit schaffte sie noch einen dritten Platz, nur eine 1/100 Sekunde hinter der routinierten Australierin Breeana Walker. Einen überlegenen Sieg fuhr die Amerikanerin Kaysha Love heraus, die mit neuem Bahnrekord im ersten Lauf die Basis für ihren Erfolg geschaffen hatte.
Der hessische Landestrainer Tim Restle teilte die Beurteilung von Spieß und meinte, dass es für Zimmer in erster Linie darum ging, in das ganze Drum und Dran eines Weltcups hinein zu schnuppern, das sich doch von der Atmosphäre eines Europacups abhebe. Ihre Teilnahme sei eine schöne Anerkennung ihrer seitherigen Leistungen und auch das Ergebnis in Lillehammer sehr zufriedenstellend.

 

Medaillenreiche Tage gab es für den Bob- und Schlittensportverband für Deutschland bei den Junioren-Weltmeisterschaften in dem einzigartigen Natur-Eiskanal in St. Moritz. Einen ordentlichen Beitrag leistete dazu auch Cynthia Kwofie von der Frankfurter Eintracht als Anschieberin.
Im Zweierbob war sie mit ihrer Pilotin Charlotte Candrix (TuS Hachenburg) als eines von zweiten deutschen Teams am Start. Die beiden nahmen schon im ersten Lauf mit einer sehr beindruckenden Startzeit schnell ihren Konkurrentinnen aus 7 Ländern den Wind aus dem Segeln und beendeten diesen mit deutlichem Vorsprung. In der zweiten Fuhre legten sie noch eine Schippe drauf, verbesserten ihre Laufzeit und konnten sich am Ende mit 5/10 Vorsprung über ihren Weltmeister-Titel bei den Juniorinnen freuen. Nach einem starken zweiten Lauf freuten sich Diana Filipszki (WSV Königssee) und Lauryn Siebert (BSC Winterberg) über ihre Silber-Medaille freuen. Mit Bronze können sich die Schweizerinnen Debora Annen/Julie Marie Leuenberger schmücken
Da mit diesem Rennen auch die U 23 Junioren-Weltmeisterschaft gewertet wurde eroberten Candrix/Kwofie quasi im Vorbeigehen einen weiteren Titel. Zweite wurden die Schweizerinnen vor Georgeta Popescu/Antonie Sarbu aus Rumänien.
Junioren-Cheftrainer Andreas Zschocke sprach denn auch von einem verdienten Sieg von Candrix/Kwofie, obwohl auch die Zweitplatzierten eine hervorragende Leistung geboten hätten.

Foto: Viesturs Lacis


Bei der 43. Auflage des Europa-Pokals und den 5. Deutschen Meisterschaften der Senioren, die in einer Veranstaltung traditionell auf der Olympia-Bahn in Innsbruck/Igls ausgetragen werden, waren Mannschaften aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien und Groß-Britannien am Start. Die Hälfte der deutschen Teams wurde von den hessischen Duos Peter Hinz/Thomas Berger, Martin Fischer/Martin Reuck und Dr. Uli Wiedemann-Becker/ Ralf Nokha (alle BC Fürth) gestellt.
Alle waren hoch motiviert aber ohne Illusionen am Start, denn mit z. B. Manuel Machata (Deutschland) und Wolfgang Stampfer (Österreich) waren hochkarätige ehemalige erfolgreiche Weltcupstarter dabei. Hinz, der den Europa-Pokal der Senioren zwischen 2002 und 2009 5 -mal gewonnen hatte, bewies dass er an den Lenkseilen nichts verlernt hat. Obwohl seine Startzeiten nicht mehr so überragend sind, gelangen es ihm mit zwei sauberen Läufen bei der deutschen Meisterschaft auf den 3. Podiumsplatz vorzufahren. Damit belegte er den gleichen Rang wie im Vorjahr und war recht zufrieden. Völlig überraschend wurden Franz Baumann/Markus Roth aus dem Chiemgau neue deutsche Meister der Senioren vor dem Vorjahressieger Manuel Machata mit Gregor Bermbach (beide WSV Königsee). Für Wiedemann-Becker reichte es, nur knapp geschlagen, zum 4. Platz und sechster wurde Martin Fischer.
Für Hinz/Berger reichte diese gute Leistung zum 8. Platz in der Europa-Pokal Wertung, direkt dahinter platzierten sich Dr. Wiedemann-Becker/Nokha und Fischer/Reuck wurden zwölfte. An der Spitze lag, wie bei der deutschen Meisterschaft, das Team Baumann/Roth vor Machata/Bermbach. Dritte wurden Wolfgang Stampfer/Noah Chiozza aus Österreich.
HBSV – Präsidentin Erica Fischbach freut sich sehr mit den Odenwälder Sportlern über diese guten Ergebnisse der „Masters“. „Schließlich sind das die Männer, die über Jahre hinweg die Fahne des hessischen Bob- und Schlittensportes hochgehalten haben. Diese kleine Gruppe, zu der auch Thomas Lang vom BRC Michelstadt und Uwe Hurych vom BC Fürth gehörten, waren in den deutschen Eiskanälen unterwegs und haben fern ab von allen Bobbahnen als lupenreine Amateure ihr Ding gemacht“ kommentierte sie das Abschneiden,“ ohne sie wäre möglichweise unser Verband nicht mehr existent und damit auch die großartigen Leistungen unserer jetzigen Generation junger Sportlerinnen und Sportler nicht möglich geworden.“

 

 


Beim Zweierbob-Rennen im legendären Natur-Eiskanal von St. Moritz ging der Gießener Adam Ammour zur Abwechslung mal mit Benedikt Hertel (BRC Thüringen) an den Start. Die beiden waren im Vorjahr in der berüchtigten Horse Shoe Kurve schwer gestürzt und gingen mit gemischten Gefühlen an den Start. Mit Ammour umfasste das Teilnehmerfeld 25 Schlitten aus 13 Nationen, darunter 2 weitere deutsche Teams.
Überraschend gingen Ammour/Hertel mit der besten Startzeit in den ersten Lauf, ließen aber bei einer sonst sehr guten Leistung im Horse Shoe etwas Zeit liegen und rangierten erst einmal auf Rang 5. Die zweite Abfahrt ähnelte der ersten: Sehr guter Start, grundsolide Fahrt mit Schwächen im Horse Shoe und am Ende eine exakt identische Laufzeit. Allerdings waren die Letten Emils Cipulis/Davis Springis einen Tick schneller und verdrängten die beiden auf Platz 6. Dennoch war Ammour mit dem Abschneiden sehr zufrieden. Gewonnen wurde das Rennen vom in dieser Saison dominierenden Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) mit Anschieber Georg Fleischhauer (SC Potsdam) vor Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) /Alexander Schüller (SV Halle). Dritte wurden die Schweizer Michael Vogt/Sandro Michel.

Im Vierer unter den top ten
Im Vierer waren außer Hertel wieder Ammours Bruder Issam Ammour (Eintracht Frankfurt) und Rupert Schenk (SC Potsdam) in einem Feld von 20 Startern dabei.
Leider lief es bei den Starts nicht so gut wie erhofft, sodass sich die Vier nach dem ersten Lauf auf Platz 10 wiederfanden. Hierbei zeigte sich, dass das Team nicht allzu viele gemeinsame Trainingseinheiten absolvieren konnte und bei der Feinabstimmung noch zu feilen ist. Mit einer deutlich besseren zweiten Fuhre konnten sie sich noch um einen Platz verbessern. Ein guter Abschluss mit dem sowohl Ammour als auch Bundestrainer René Spieß zufrieden waren. Mit Start- und Bahnrekord in der zweiten Abfahrt sicherte sich Johannes Lochner seinen dritten Saisonsieg im großen Schlitten in diesem Winter. Dieser Erfolg wurde von Georg Fleischhauer, Florian Bauer (BRC Ohlstadt) und Erec Bruckert (BRC Thüringen) kräftig mitgefeiert. Erneut das Nachsehen hatte ein merklich unzufriedener Francesco Friedrich, der sich mit Alexander Schüller, Thorsten Margis und Candy Bauer (beide SV Halle) erneut mit Rang 2 begnügen musste. Dritte wurde das Team des Letten Emils Cipulis.

Ammour Vierer am Start Foto: Viesturs Lacis

 


Bei grimmiger Kälte gingen auf der einzigartigen Natureisbahn in St. Moritz im Monobob 20 Schlitten aus 13 Ländern an den Start. Unter den Teilnehmerinnen befand sich auch Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden), die sich allerdings wegen ihres immer noch schmerzenden Knies keine großen Chancen ausrechnete.
Trotz dieses Handicaps fand sie sich nach dem ersten Lauf mit nur 22/100 Rückstand auf Platz 1 noch in Schlagweite zu einem Podiumsplatz. Auch der zweite Lauf war eigentlich in Ordnung und sogar schneller als der erste. Da aber ihre Gegnerinnen alle noch mal ordentlich was drauf packten fiel sie im Endergebnis auf Rang 6 zurück. Trotz eines Missgeschicks beim Einstieg hatte Laura Nolte (BSC Winterberg) den ersten Platz bei Lauf 1 ganz knapp übernommen. Im zweiten Lauf allerdings warf Lisa Buckwitz (BRC Thüringen) ihr ganzes Können in die Waagschale, startete am schnellsten und fing mit Laufbestzeit ihre Mannschaftskameradin noch ab. Vor der Australierin Breena Walker konnten die deutschen Damen somit einen Doppelsieg feiern.

Kalicki mit Verletzungspech im Zweierbob
Unter den 19 Mannschaften aus 12 Nationen befanden sich auch die deutschen Damenteams Kim Kalicki/Leonie Fiebig (BSC Winterberg), Lisa Buckwitz/Lauryn Siebert (BSC Winterberg) und Laura Nolte/Neele Schuten (TV Gladbeck). Kalicki/Fiebig schoben Startbestzeit, wobei sich allerdings Kalicki erneut verletzte und das Dou das Ziel als Siebte erreichte. Trotz dieser Verletzung am rechten Oberschenkel trat sie zum zweiten Lauf an. Allerdings konnte sie ihre Anschieberin kaum unterstützen, fuhr aber trotz der mäßigen Startzeit doch noch auf Rang 8 im zweiten Lauf und die beiden beendeten das Rennen auf Rang 7. Wie im Monobob wurde der Wettbewerb erst im zweiten Lauf entschieden, aber dieses Mal hatte Nolte das Glück auf ihrer Seite. Sie schaffte es mit einer großartigen Fahrt das Team Buckwitz/Siebert vom ersten Platz zu verdrängen und freute sich mit Schuten über den überraschenden Sieg. Platz drei ging an die Lokalmatadorinnen Melanie Hasler/Mara Morell.

Kalicki/Fiebig nach dem Ziel Foto: Viesturs Lacis

 

 


Bei seinem ersten Auftritt im neuen Jahr in Altenberg konnte Laurenz Costa (TuS Eintracht Wiesbaden) als Anschieber mit guten Leistungen überzeugen und seine Nominierung für den Europacup voll und ganz rechtfertigen. Mit seinem Piloten Maximilian Illmann (BSC Sachsen Oberbärenburg) legte er im Zweierbob die zweitbeste Startzeit vor und die beiden erzielten mit einer fehlerfreien Fahrt Bestzeit im ersten Lauf. Im zweiten Lauf allerdings lief es im unteren Bahnabschnitt nicht ganz so gut und sie wurden von Hans-Peter Hannighofer (BRC Thüringen) /Tim Becker (MSC Magdeburg) noch deutlich abgefangen. Dennoch waren die Zwei recht zufrieden, lagen sie doch klar vor den anderen deutschen Teams Alexander Czudaj/Jorn Wenzel, (beide BSC Sachsen Oberbärenburg) die dritte wurden und Laurin Zern (WSV Königssee) /Alexander Schaller (BC Bad Feilnbach) auf Rang 6.
Bei der ersten Viererbob Entscheidung gingen die beiden erneut an den Start und komplettierten ihr Team mit Eric Strauß (BSC Sachsen Oberbärenburg) und Hannes Schenk (SC Potsdam). In beiden Läufen zeigten sie sehr stabile gute Leistungen und mussten sich bei den Startzeiten und dem Endergebnis nur dem in Altenberg sehr stark auftretenden Hans-Peter Hannighofer und dessen Mannschaft beugen. Sie lagen allerdings deutlich vor dem Team von Alexander Czudaj, das den Dreifachtriumpf der deutschen Schlitten besiegelte.


Laurenz Costa ganz links in der zweiten Reihe Foto: ISBF

 

 

Zwei nicht unbedingt so zu erwartende Spitzenplätze erreichte Maureen Zimmer (BRC Thüringen/Eintracht Frankfurt), die zur Trainingsgruppe von Tim Restle vom hessischen Leistungszentrum gehört. Denn im Training lief es auf der anspruchsvollen Bahn in Sachsen nicht wirklich gut. Aber in den Rennen bewies sie dann, dass sie sich die Tücken des Eiskanals gut erarbeitet hat und den hohen fahrerischen Herausforderungen gewachsen war.
Zimmer fand schnell zu ihren Stärken, vor allem den explosiven Starts, zurück und überzeugte trotz winziger Fehler im unteren Bahnbereich bei beiden Abfahrten. Da sie dabei keinen Lauf siegreich beendete profitierte sie auch ein wenig von den wechselhaften Leistungen ihrer Konkurrentinnen. Die beim ersten Rennen führende Schweizerin Deborah Annen vergeigte die zweite Abfahrt völlig und Charlotte Candrix (TuS Hachenburg) konnte trotz Bestzeit im zweiten Lauf ihren hohen Rückstand nicht mehr wett machen. So konnte sich Zimmer mit einem Minimalvorsprung von 4/100 über ihren Sieg freuen.
Auch im zweiten Wettbewerb zeigte Zimmer glänzende Leistungen, doch dieses Mal fehlte am Ende ein Quäntchen Glück, um den zweiten Sieg zu erringen. Nach dem ersten Lauf führte sie knapp vor Charlotte Candrix, die dann im zweiten Lauf an Boden verlor und auf Rang 4 zurückfiel. Dafür preschte aber die Belgierin Kelly van Petegem auf der langsamer werdenden Bahn nach vorn und verdrängte Zimmer um winzige 2/100 vom ersten Platz.
Landestrainer Tim Restle war mit dem Abschneiden sehr zufrieden und meinte, dass sich seine Athletin mit ihren überragenden Startzeiten immer ein Polster schaffen kann und somit kleine Fehler im Eiskanal nicht so gravierend zu Buche schlagen. Auch der zweite Platz sei bei dem geringen Rückstand wahrhaft keine Niederlage und Zimmer könne mit viel Selbstvertrauen in die nächsten Veranstaltungen gehen.

Archivfoto Engelhardt/BSD


Beim Dreifach-Erfolg der deutschen Damen in Igls feierte Vanessa Mark (Eintracht Frankfurt) einen glanzvollen Wiedereinstieg nach ihrer verletzungsbedingten Pause. Wohl selten hat sich eine Sportlerin im Eiskanal so unbändig gefreut wie die Frankfurterin.
Allerdings hatte sie, genauso wie ihre Pilotin Lisa Buckwitz (BRC Thüringen), allen Grund dazu. Das Duo zeigte bereits im ersten Lauf, dass der Sieg nur über sie führen würde. Und da sie in der zweiten Fuhre die exakt gleiche Bestzeit hinzauberten konnte sich die Thüringerin über ihren dritten Sieg In Igls mächtig freuen. Buckwitz führte diesen Zweierbob-Erfolg vor allem auf die guten Starts zurück und war mit diesem Super-Wochenende in Österreich natürlich hoch zufrieden. Mark hat mit dieser Leistung nach ihrer langen Ausfallzeit wohl wieder Anschluss an die deutsche Spitze gefunden und hofft nun, aus der Rolle der Ersatzfrau herauszuwachsen.
Obwohl Kalicki noch nicht wieder hundertprozentig fit war ging sie mit Leonie Fiebig (BSC Winterberg) an den Start. Da die beiden in der finalen Abfahrt die beste Startzeit vorlegten reicht es unterm Strich sogar für die Silbermedaille.
Den deutschen Triumph perfektionierte Laura Nolte (BSC Winterberg) mit ihrer Anschieberin Neele Schuten (TV Gladbeck), die sich mit einem ganz starken zweiten Lauf noch von Rang 5 auf das Treppchen vorkämpften.
Sehr gut schlug sich erneut die Australierin Breeana Walker, die mit Klara Reddingius als Anschieberin das Rennen mit einem sehr zufriedenstellenden 4. Platz beendete.
Für Landestrainer Tim Restle waren die Erfolge seiner Schützlinge ein rundum gelungenes Wochenende und machen Appetit auf mehr.

Vanessa Mark lupft Lisa Buckwitz Foto: Viesturs Lacis

 

 


Keine guten Erinnerungen an die Monobob-Rennen in Igls wird wohl Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden) behalten. Schon im ersten Lauf ging sie gehandicapt an den Start und beendete diesen abgeschlagen unter 19 Teilnehmerinnen auf dem 15. Rang. Verletzungsbedingt verzichtete sie auf den 2. Lauf und auch auf einen Start im zweiten Monobob-Wettbewerb und hoffte wenigstens für das Rennen im Zweierbob wieder fit zu sein. Auf der Olympiabahn in Innsbruck bewies hingegen Lisa Buckwitz (BRC Thüringen), dass sie sich hier wie "zuhause“ fühlt und gewann trotz widriger Witterungsbedingungen am Ende doch recht deutlich. Den Bronzerang eroberte Laura Nolte (BSC Winterberg), die in der zweiten Abfahrt noch von der Australierin Breeana Walker um 5/100 abgefangen wurde.
Auch der zweite Monobob Wettbewerb wurde eine sichere Beute von Buckwitz, die mit zweimaliger Startbestzeit uneinholbar vorlegte. Zweite wurde die Amerikanerin Kaysha Love vor Breeana Walker, die hauchdünn 2/100 dahinter lag, Unter Wert geschlagen landete Nolte auf Rang 8, die allerdings gesundheitlich ebenfalls etwas angeschlagen war.


Nach ihrem starken Einstieg in La Plagne bestätigte das hessische Brüderpaar in Igls seine hervorragende Frühform und konnte sich beim Dreifacherfolg der deutschen Zweierbobs in einem starken Teilnehmerfeld mit einem Platz unter den ersten Drei belohnen.
Ganz oben auf dem Treppchen platzierte sich das Team Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) /Georg Fleischhauer (SC Potsdam). Bereits im ersten Lauf legten sie mit einem neuen Bahnrekord ordentlich vor und verteidigten ihren Vorsprung auch in der zweiten Abfahrt. Und das, obwohl Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) mit Alexander Schüller (SV Halle) zweimal am Start die besten Zeiten schob und im zweiten Lauf nochmals alles riskierte.
Adam Ammour war natürlich überglücklich, dass er nach seinem dritten Platz im Vierer in La Plagne nun auch im Zweier den Bronze-Rang erkämpfte. Er war sowohl mit den Startzeiten als auch den sauberen Abfahrten mehr als zufrieden.

Deutscher Doppelerfolg im Vierer
Im Viererbob gingen Adam und Issam Ammour mit Benedikt Hertel (BRC Thüringen) und Rupert Schenk (SC Potsdam) an den Start. Nach dem ersten Lauf lagen sie knapp hinter einem Podestplatz. Obwohl Ammour die zweite Fuhre noch besser ins Ziel brachte, reichte es nicht, das lettische Team um Pilot Emils Cipulis vom dritten Rang zu verdrängen. Bundestrainer René Spieß war angesichts der Tatsache, dass Adam erst seit kurzem im Weltcup mitmischt von der Leistung des Gießeners sehr angetan. Vor allem bei den Starts lasse er kaum etwas liegen.
Gewonnen wurde das Rennen im großen Schlitten von Francesco Friedrich, der von Alexander Schüller, Candy Bauer und Felix Straub (beide BRC Sachsen Oberbärenburg) zweimal mit Startbestzeit in den Eiskanal geschoben wurde und sich damit auch zum Europa-Meister krönte. Da die Mannschaft von Johannes Lochner mit Erec Bruckert (BRC Thüringen) und Georg Fleischhauer, die von Joshua Tasche (Eintracht Frankfurt) ergänz wurde, am Start nicht genug Power auf die Kufen brachte wurde sie knapp geschlagen Zweite. Für Tasche ist das nach dem Sieg in Peking bereits der zweite große Erfolg im Lochner Team und er hat sich offensichtlich sehr gut integriert.
Die HBSV-Präsidentin Erica Fischbach ist mit dem seitherigen Saisonverlauf der Sportlerinnen und Sportler aus Hessen sehr zufrieden und meint, dass alle ihre Chance genutzt hätten. Nach einer Verschnaufpause zum Jahresende gelte es dann, durch gezieltes Training die eine oder andere kleine Schwäche zu kompensieren und weiterhin Gas zu geben.


von links: Adam und Issam Foto: Viesturs Lacis