Den krönenden Abschluss einer beispiellosen Saison bildete für die Reichelsheimer Hendrik Seibert und Calvin Meister das Finale des Junioren Weltcups im Eiskanal der Winterberger Veltins Eisarena. Die beiden haben zum Ende einer kräftezehrenden Rennserie noch einmal alle Energie und Konzentration mobilisiert und gewannen das letzte Rennen der Jugend A, womit sie ihren Sieg in Igls eindrucksvoll bestätigten. „ Die Jungs sind mit einigem Optimismus an den Start gegangen, denn die Winterberger Eisrinne ist ihnen ja quasi  als Hausbahn bestens bekannt“ freute sich Sportwart Stefan Meister, „dennoch wurde es noch einmal eine richtig enge Kiste, bis unser Duo am Ende die Nase vorn hatte.“

Bereits in den Trainingsabfahrten zeichnete sich ein möglicherweise glänzendes Abschneiden der Odenwälder ab als sie in fast jeder Einheit Bestzeiten fuhren. Allerdings ging es in der Spitze immer recht knapp zu, sodass mit einer Entscheidung im hundertstel, ja tausendstel Bereich gerechnet werden musste. Diese Prognose bestätigte sich bereits im ersten Lauf, bei dem sich das russische Team Dmitry Buchnev/Danil Kilseev mit 28-tausendstel Sekunden Vorsprung vor Seibert/Meister an die Spitze setzte. Ein leichter Fahrfehler kurz vor der Zielkurve bescherte den Reichelsheimer vorerst „nur“ den zweiten Platz. Obwohl es im zweiten Lauf noch besser lief und sie ihre Zeit verbesserten rangierten sie erneut im Laufergebnis auf Platz 2 hinter den Deutschen Dominik Dietrich/Patrick Müller, die allerdings nach der ersten Fuhre einen zu großen Rückstand hatten, um die zwei vom ersten Platz zu verdrängen. Als letztes gingen die führenden Russen an den Start und waren durch die hohen Vorgaben der Reichelsheimer gehörig unter Druck. Sie bleiben dann auch unter ihrem Leistungsvermögen und mussten sich in der Endabrechnung ganz knapp mit 87/1ooo  Sekunden und Platz 2 geschlagen geben. „Damit war der zweite Weltcupsieg unter Dach und Fach“ meinte Jugendwart Markus Seibert, „ und  unsere Saisonerwartungen bei weitem übertroffen.“ Dritte wurden die Letten Martins Bots/Roberts Plume, die mit den besten Startzeiten zu Gefallen wussten.

Auch im Gesamtweltcup wurde es am Schluss durch diesen Sieg der Reichelsheimer noch einmal spannend. Eigentlich waren die erstplatzierten Dana Kellog/Duncan Segger aus den USA außer Reichweite und nur durch einen totalen Ausfall noch abzufangen gewesen. Die US-Boys hatten denn auch ihre liebe Not, ihre Fuhren ins Ziel zu bringen und belegten in Winterberg lediglich Rang 7. Da sie als einzige an allen Rennen teilgenommen hatten blieben sie trotzdem im Gesamtweltcup unter 12 Teams knapp vorne. Für Seibert (links) und Meister (rechts) reichte es aber ganz überraschend zum zweiten Platz und damit zu einem sensationellen Abschneiden auch aus Sicht des deutschen Verbandes.  Mit großem Stolz nahmen die beiden dann auch Pokale und Silber-Medaillen in Empfang. Irgendwie fühlt sich noch alles an wie im Traum meinten beide abschließend unisono  und dass sie wohl erst mit einem bisschen zeitlichen Abstand richtig realisieren werden, welch tollen Erfolg sie errungen haben.