Ein durchwachsener Start in die Olympiasaison gelang den hessischen Bobsportlern beim Zentralen Leistungstest in Oberhof, der in diesem Jahr als erster Teil der Qualifikation für die Olympischen Winterspiele in Peking fungierte. Vor dem sportlichen Test im Einzelanschub war wie im Vorjahr ein negativer Corona-Test vorzuweisen, um überhaupt starten zu können.
Bei dem Wettbewerb sorgten zwei Nachwuchspiloten aus der Trainingsgruppe von Tim Restle für Furore, die allerdings für einen Start in Peking aufgrund der starken deutschen Bob Elite wohl noch nicht in Frage kommen, kommentierte HBSV Präsidentin Erica Fischbach das Ergebnis.


Bei den Pilotinnen lieferten sich Maureen Zimmer (Wiesbaden) und Lisa Buchwitz (SC Potsdam) einen Kopf-an-Kopf-Zweikampf und belegten zeitgleich beim 95 kg Anschubgerät den ersten Platz. Beim 160 kg Monobob war die Potsdamerin allerdings einen Tick schneller. Bundestrainer Rene Spieß beurteilte die Leistung der beiden als hervorragend, da sie ein Zehntel vor den Weltcup-Starterinnen Stephanie Schneider (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) und Laura Nolte (BSC Winterberg) lagen.


Noch besser lief es für Nachwuchspilot Adam Ammour (Wiesbaden), der mit 4,04 Sek. einen neuen Startbahnrekord mit dem 95 kg Anschubgeräte hinzauberte und vor Yuri Hanssen (Winterberg) und Maximilian Illmann (BSC Sachsen Oberbärenburg) gewann.


Die hessischen Olympiakandidaten kehrten eher mit gemischten Gefühlen aus Oberhof zurück. Einerseits gab Issam Ammour knapp geschlagen auf Platz 2 auf der Seitenposition und Platz 4 auf der Bremserposition eine starke Olympiabewerbung ab, muss aber eine schwere Verletzung seines Piloten Hans-Peter Hannighofer verdauen, für den die Saison beendet ist. Seine Chance wahrte Christian Hammers nach Platz 9 auf der Seitenposition für einen Platz im Schlitten von Christoph Hafer. Weniger erfolgreich verlief der Leistungstest für die beiden anderen Olympiaanwärter aus der Wiesbadener Gruppe. Vanessa Mark zeigte nach großen gesundheitlichen Problemen in der Vorbereitung mit Platz 9 eine starke Leistung, wird sich aber im Saisonverlauf steigern müssen. Gleiches gilt für Malte Schwenzfeier der nach einjähriger Verletzungspause sein Comeback feierte aber noch nicht wieder an seine alten Leistungen anknüpfen konnte.


Weiterer erfreulicher Aspekt war andrerseits das Abschneiden von Anschieber Joshua Tasche (Wiesbaden) der im Nachwuchsbereich beim Seitenanschub mit Rang 3 ein sehr gutes Debüt ablieferte.
„Der Leistungstest lief für unsere Olympiakandidaten nicht zufriedenstellend, wir hatten uns eigentlich mehr erhofft. Die gute Nachricht ist aber, dass alle noch im Rennen sind“, bilanzierte Landestrainer Tim Restle die Leistungen seiner Schützlinge. Allerdings stehen die nächsten Herausforderungen vor der Tür, sodass keine Zeit zum Durchschnaufen bleibt.