Auf dem Gewinnerpodium bei der WM in Altenberg ergab sich das gleiche Bild wie beim Zweierbob der Frauen am vorherigen Wochenende: Nur wer genauer hinsieht kann erkennen, dass sich bei den deutschen Vertreterinnen ein anderes Gesicht hinter den Schutzmasken verbirgt. Nicht auf dem Treppchen vertreten ist Kim Kalicki aus Wiesbaden, die im Monobob noch nicht an ihr fahrerisches Können Im Zweier anschließen kann. Ihre Konkurrentinnen kamen mit den Anforderungen des SachsenEnergie Eiskanals besser zurecht, sodass die 23 – jährige trotz einer starken Leistung den Wettbewerb auf Rang 6 beendete. Es fehlte am Start etwas die Power und einige Fahrfehler ließen nicht mehr zu. Kalicki war dennoch zufrieden, denn besser als Platz 6 hatte sie in dieser Saison im Monobob noch nicht abgeschlossen.
Hart bedrängt von den deutschen Nachwuchsdamen ließ sich Kaillie Humphries (USA), die „Grande Dame“ des Frauen -Bobsport, die Butter -noch- nicht vom Brot nehmen. Sie hatte die saubersten Fahrten vorzuweisen und erkämpfte sich souverän ihren zweiten Titel bei den diesjährigen Weltmeisterschaften. Silber sicherte sich Stephanie Schneider, die nach den ersten beiden Läufen noch in Führung gelegen hatte und mit ihrer Medaille sehr glücklich war. Zum zweiten Mal in Altenberg landete Laura Nolte auf dem Bronze-Platz. Die 22 – jährige fiel im letzten Lauf noch von 2 auf 3 zurück, war aber nicht allzu enttäuscht. Zufrieden war auch Mariama Jamanka auf Platz 4, hatte sie sich doch als Ziel einen Platz unter den ersten sechs vorgenommen. Die am Wiesbadener Landesstützpunkt trainierende Australierin Breeana Walker musste noch einem Sturz verletzungsbedingt aufgeben.

Francesco Friedrich – wer sonst?

Mit vier Mal Lauf- und Startbestzeit erwies sich Friedrich zum wiederholten Male als Maß aller Dinge und krönte seine unglaublich erfolgreiche Saison mit dem Sieg im Vierer. Diese Doppel-Weltmeisterschaft 2021 bescherte ihm seinen 11. Weltmeistertitel. Mit im Schlitten saßen Thorsten Margis, Candy Bauer und Alexander Schüller, die auf ihrer Heimbahn nichts ankokeln und die Konkurrenten mit erheblichen Rückständen hinter sich ließen. Silber ging etwas überraschend an die Österreicher Benjamin Maier, Danut Moldovan, Markus Sammer und Kristian Huber. Hier machte sich möglicherweise bemerkbar, dass Friedrich mit dem jungen Österreicher eng befreundet ist und ihn fördert und sponsort. Für Johannes Lochner und seine Mannschaft Florian Bauer, Christopher Weber und Christian Rasp blieb somit Bronze.
Bei seinem ersten Vierer-Start bei einer WM schlug sich Christoph Hafer mit einem 6. Platz recht gut. Vor allem beim Start hat er mit Kevin Korona, Christian Hammers (Wiesbaden) und Philipp Wobeto noch große Reserven und wird in den kommenden Monaten sein Augenmerk auf eine Verbesserung richten.
Eigentlich müssten wir unseren Aktiven nach dieser überragenden Saison einen rauschenden Empfang geben meinte augenzwinkernd HBSV Präsidentin Erica Fischbach, aber leider ist dies unter den derzeitigen Umständen ja nicht möglich. Man sei im hessischen Verband sehr stolz auf die Erfolge in den nun zu Ende gehenden Wettbewerben und freue sich, dass die tolle Arbeit von Stützpunkttrainer Tim Restle so reich Früchte getragen hat.