Voll und ganz zufrieden und kein bisschen traurig zeigte sich die Wiesbadenerin Kim Kalicki (im Bild links) nach ihrem erneuten Silber-Platz bei der Weltmeisterschaft in Altenberg. An gleicher Stelle hatte sie im Vorjahr überraschend den zweiten Platz belegt und musste sich 2021 wiederum nur der Überlegenheit der Amerikanerin Kaillie Humphries beugen. Die allerdings zeigte viel Respekt vor Kalickis Leistung und betonte, dass ihr dieser erneute Titelgewinn nicht leichtgefallen sei.

 


Foto: Viesturs Lacis

 

Bei teils starkem Schneefall war die 23-jährige BSD-Pilotin nach dem 3. Lauf bis auf 29/100 Sekunden an die führenden Humphries/Lolo Jones herangerückt, bevor die neue und alte Weltmeisterin ihre ganze Routine und Nervenstärke ausspielte. Nach einem insgesamt sehr überzeugenden Auftreten   sicherten sich Kalicki/Ann-Christin Strack Silber, betrachten dies keineswegs als Verlust von Gold und akzeptierten neidlos die Stärke der Gewinnerin. Laura Nolte und Deborah Levi, die mit viermal Startbestzeit aufhorchen ließen, sicherten sich Bronze und komplettierten damit den deutschen Erfolg. Eine tolle Aufholjagd boten Stephanie Schneider/Leonie Fiebig, die sich von Rang 8 noch auf Platz 4 verbessern konnten. Nicht optimal lief es allerdings für Olympiasiegerin Mariama Jamanka, die mit Vanessa Mark aus Wiesbaden doch mit deutlichem Rückstand auf die Medaillenränge die WM auf Rang 6 beendete. Alles in allem zufrieden war Bundestrainer René Spies, für den Humphries noch auf einem anderen Niveau fährt, der von den jungen Deutschen allerdings schon kräftig Dampf gemacht worden war.   

 

Hafer/Hammers erfüllen Erwartungen

 

Im Zweierbob der Männer wurde der derzeit schier unschlagbare Francesco Friedrich seiner turmhohen Favoritenrolle gerecht. Mit viermal Start- und Laufbestzeit im SachsenEnergie-Eiskanal ließ der Titelverteidiger mit seinem Anschieber Alexander Schüller der Konkurrenz keine Chance und deklassierte sie förmlich mit einem Vorsprung von über 2 Sekunden auf die zweiten. Einmal mehr mussten sich Johannes Lochner/Eric Franke geschlagen geben, freuten sich aber dennoch über den erneuten Vize-Meistertitel. Ganz besonders spannend machten es Hans-Peter Hannighofer/Christian Röder (BRC Thüringen) im Kampf um die Bronze-Medaille. Zeitgleich mit den Schweizern Michael Vogt/Sandro Michel gingen die Junioren-Weltmeister 2021 in den entscheidenden vierten Lauf und schafften es sensationell, den Schweizern noch einiges an Zeit abzunehmen und machten somit den deutschen Dreifach-Triumpf perfekt. Nichts mit der Medaillenvergabe zu tun hatten Christoph Hafer/Christian Hammers, die mit Rang 7 dennoch die Erwartungen erfüllten. Es wurmt den Wiesbadener Hammers schon etwas, dass es am Start nicht optimal lief, während die Fahrten im großen Ganzen sehr passabel verliefen. Nach Meinung von Landestrainer Tim Restle haben die beiden aber ihr derzeitiges Leistungsvermögen abgerufen, so dass er insgesamt mit einem sehr erfolgreichen WM-Wochenende der hessischen Bobsportler und - sportlerinnen zufrieden ist.