Da der erste ZLT in Corona-Zeiten unter besonderen Rahmenbedingungen stattfand reiste die Wiesbadener Trainingsgruppe der hessischen Bobsportler bereits einige Tage vorher nach Oberhof und musste einschließlich der Betreuer einen Corona-Test absolvieren. Erst nach diesen negativen Testergebnissen stand einem Start nichts mehr im Wege. Wie Landestrainer Tim Restle resümierte, hatten sich alle Athletinnen und Athleten gewissenhaft vorbereitet und wurden mit einem erfolgreichen Abschneiden belohnt.
Überraschend stark präsentierte sich bei seinem Piloten-Debüt Adam Ammour, der nur vom Doppelweltmeister Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) zu bezwingen war. Er verbesserte seine Bestzeit um 1/10 Sekunde und lag nur um einen Wimpernschlag hinter dem 11 Jahre älteren Routinier. Bei den Anschiebern lieferten sich Issam Ammour, Paul Krenz (Mitteldeutscher Sportclub) und Alexander Schüller (BSC Sachsen Oberbärenburg) einen packenden Dreikampf. Ammour konnte sein starkes Ergebnis vom Vorjahr bestätigen und belegte im Seitenanschub Platz 2 und im Bremserwettbewerb Rang 3. Knapp am Podest vorbei schob hingegen Costa Laurenz, dem nur eine Hundertstelsekunde auf einen Podestplatz in der Viererposition fehlte.
Medaillen gab es auch im Frauenbereich zu feiern, denn hier konnte Maureen Zimmer in der Pilotenkonkurrenz mit neuer persönlicher Bestzeit einen starken 2. Platz einfahren. Im Anschluss gelang ihr mit Platz 3 im Monobob der Frauen ein weiteres gutes Ergebnis. Nicht zu schlagen war in beiden Wettbewerben Lisa Buckwitz (SC Potsdam/WSV Königsee).
Vanessa Mark übertraf mit ihrem Auftritt die in sie gesetzten Erwartungen bei den Anschieberinnen. Mit einer deutlichen Leistungsverbesserung von über einer zehntel Sekunde belegte sie bei einer hochklassigen Konkurrenz Rang 5. Etwas überraschend wurde dieser Wettbewerb von Deborah Levi (BSC Winterberg) gewonnen.
„Der ZLT ist ein wichtiger Test, damit sich unsere Sportlerinnen und Sportler hinsichtlich ihres Leistungsstandes im deutschen Verband einordnen können“ meinte HBSV-Präsidentin Erica Fischbach, „ er gibt wichtige Hinweise, wo im Training noch Optimierungsbedarf zum Herauskitzeln von Reserven besteht und die Aussichten auf eine vordere Kadereinteilung verbessert werden können.“


Foto (Tim Restle) von links: Adam Ammour, Vanessa Mark, Maureen Zimmer, Christian Hammers, vorne Issam Ammour