Ein recht zufrieden stellendes Fazit kann die  Bobpilotin Anna Köhler aus Reichelsheim nach der ersten  Hälfte der aktuellen  Weltcup-Saison ziehen.  Dies war zu Beginn der Wettbewerbe so nicht zu erwarten, da  vor dem ersten Start bekannt wurde, dass ihre etatmäßige Anschieberin  Erline Nolte nach ihrer langwierigen Fußverletzung noch nicht wieder ins Renngeschehen eingreifen kann.

So war Köhlers  3. Platz beim ersten Weltcup in Sigulda mit der neuen  Partnerin Lisa-Sophie Gericke (Mitteldeutscher Sportclub) trotz des relativ kleinen Teilnehmerfeldes schon ein überraschend starker Einstieg, da sie noch nie in diesem Eiskanal gefahren war. Auch auf ihrer Hausbahn in Winterberg schlug sich die Odenwälderin mit einem vierten Platz beachtlich, zumal  bei ihr erstmals ihre Vereinskameradin Leonie Fiebig (BSC Winterberg) mit im Schlitten saß. Selbstkritisch war sie trotzdem vor allem mit dem ersten Lauf nicht ganz zufrieden. Auch auf der sehr anspruchsvollen Bahn in Altenberg schnupperte sie mit Fiebig beim 3. Weltcup an einem Platz auf dem Treppchen, den sie mit Platz 5 nur knapp um 10/100 Sekunden verfehlte. Hier zeigte sich etwas ihre  noch fehlende Routine, da durch die Eisveränderung zwischen Training und Rennen die Anforderungen ganz andere waren.

Bei der Europa – Meisterschaft in Königssee,  die im Rahmen des 4. Weltcups ausgetragen wurde, fuhr Köhler wieder mit Gericke und erreichte bei sehr starker Konkurrenz den 6.  Platz, was im Klassement des Weltcups Rang 7 entsprach.  Für diese Leistung erhielt sie großes Lob von ihren deutschen Teamkameradinnen, da sie während der Trainingswoche gesundheitlich angeschlagen war und durch eine Verletzung laut Bundestrainer Rene Spieß nur 70 – 80 % ihres Leistungsvermögens abrufen konnte, wobei Spieß nichtsdestotrotz mit ihr sehr zufrieden war. Im derzeitigen Weltcupranking liegt Köhler auf einem hervorragenden 3. Platz hinter ihren Mannschaftskolleginnen Mariama Jamanka und Stephanie Schneider.