Den gewohnt relativ kleinen Kreis begrüßte Präsidentin Erica Fischbach bei der Jahreshauptversammlung des Verbandes in Monsheim.“ Möglicherweise liegt dies daran, dass es an dem Verlauf des vergangenen Jahres nichts zu kritisieren gibt“ schmunzelte sie bei ihrer Begrüßung, “allerdings stehen andererseits keine Wahlen oder sonstige wichtige Entscheidungen auf der Tagesordnung.“
Nach Erledigung der Regularien nahm bei ihrem Bericht die überaus erfolgreiche Rennsaison der Bobsportler einen großen Raum ein, die trotz der guten Ergebnisse der Vorjahre die erfolgreichste des hessischen Verbandes gewesen sei. Gekrönt wurden die zahlreichen Topergebnisse bei Weltmeisterschaften sowie im Welt- und Europacup durch den Titel im Zweierbob für Kim Kalicki (Wiesbaden). Aber auch der Nachwuchsathletin Maureen Zimmer (Frankfurt), die als zweifache Junioren-Weltmeisterin brillierte, galt ein ganz besonderes Lob. Fischbach konstatierte, dass der Wechsel des Leistungsstützpunktes nach Frankfurt in jeder Hinsicht eine Punktlandung war und dem hessischen Team nochmals einen großen Schub verpasst hat. „Im Boot der SG Eintracht Frankfurt zu sitzen hat unsere Arbeit erheblich erleichtert“ meinte sie, „wir werden hervorragend unterstützt und gefördert.“ Neben den sportlichen Herausforderungen steht die Herstellung einer Anschubanlage auf der Agenda und hat schon erste Hürden genommen. Bei dieser Gelegenheit bedankte sie sich nicht nur beim Verein aus der Mainmetropole sondern auch beim Hessischen Ministerium des Inneren und für Sport sowie dem lsb h für die langjährige große Unterstützung. Fischbach sieht nicht durch die rosarote Brille, ist aber sehr zuversichtlich und optimistisch für die nächste Zeit, und ist sicher, dass mit den Erfolgen der jüngsten Vergangenheit, der HBSV ganz anders und eher auf Augenhöhe beim deutschen Verband wahrgenommen wird.
Ihr besonderer Dank galt Landestrainer Tim Restle, der für die hessischen Sportler und Sportlerinnen über sein Training und der Betreuung an der Bahn hinaus individuelle Trainingspläne erstellt hatte und ein hervorragendes Coaching betrieben habe.
Nachwuchssuche bei den Rodlern
Dem Bericht des Rodelsportwartes Stefan Meister war zu entnehmen, dass es auch im abgelaufenen Jahr nicht möglich war, Nachwuchs an die hohen Anforderungen des deutschen Rodelsports heranzuführen. „Da nur noch Calvin Meister, allerdings sehr auf Sparflamme, aktiv fährt fehlen uns die lokalen Zugpferde “ erklärte er, „wir bemühen uns aktuell einen Schnuppertag auf die Beine zubringen, der von den Vereinen KSV Reichelsheim und TSV Grasellenbach organisiert werden soll.“
Solide Finanzlage
Der Kassenbericht des Schatzmeisters Klaus-Dieter Neumann war zufriedenstellend, wies er doch trotz gestiegener Kosten eine tragfähige Finanzbasis aus. Dennoch sei auch zukünftig auf sparsame Haushaltsführung und Ausgabendisziplin zu achten. Diese Einschätzung wurde von den Kassenprüfern Jürgen Göttmann und Melanie Lauser geteilt, die dem Schatzmeister eine einwandfreie Kassenführung testierten und daher der Versammlung die Entlastung des Vorstandes vorschlugen. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.
Der vorgelegte Haushaltsentwurf wurde nach kurzer Aussprache ebenfalls einstimmig genehmigt, da gegenüber dem Vorjahr keine allzu großen Veränderungen erforderlich waren. Lediglich die Rücklagen für Materialbeschaffungen und Baumaßnahmen wurden deutlich erhöht.
Zur Hauptversammlung des hessischen Bob- und Schlittensportverbandes am Donnerstag, dem 27. Juli 2023 um 15.00 Uhr auf dem Anwesen des Beisitzers Axel Schauss, Denkmalstraße 17 in Monsheim werden alle Vereine und Vereinsabteilungen des Verbandes herzlich eingeladen.
Nach Begrüßung und Feststellung der Stimmverhältnisse sowie der Beschlussfähigkeit erfolgt der Bericht der Präsidentin Erica Fischbach. Danach werden die Berichte des Vize-Präsidenten und des Schatzmeisters vorgetragen. Den Berichten der Sportwarte Bob, Rodel und Schlittenhunde sowie des Jugendwartes folgt nach der Aussprache das Prüfungsergebnis der Kassenprüfer. Hierbei ist außerdem die Entlastung des Vorstandes vorgesehen. Anschließend wird der Haushaltsvorschlag 2023/2024 eingebracht und zur Abstimmung gestellt. Bevor dann unter einem weiteren Tagesordnungspunkt Anfragen und Mitteilungen erfolgen, wird der Lehrgang- und Wettkampfterminkalender der kommenden Wintersaison bekannt gegeben so weit bis dahin Termine festgelegt sind. Nach diesen Regularien wird ein Sommerfest gefeiert.
Der Vorstand des HBSV würde sich freuen, wenn an dieser Versammlung viele Vereine, Aktive, Freunde und Gönner des Verbandes teilnehmen würden.
Nach langer pandemiebedingter Pause nahm auch Calvin Meister (KSV Reichelsheim) wieder einmal an einen Rodel-Wettbewerb teil. Aus beruflichen Gründen hatte er dem Leistungssport „ade“ gesagt und geht nun bei Rennen im Rahmen der deutschen Breitensportveranstaltungen an den Start. Allerdings halten sich auch da seine Möglichkeiten in engem Rahmen, der durch seinen Beruf abgesteckt ist. Erstmals bot sich ihm eine Gelegenheit bei den Thüringer Meisterschaften, die in Oberhof ausgefahren wurden. Von seinen ehemaligen und neuen Konkurrenten wurde er mit Freude aber auch Respekt begrüßt. Vor allem wurde teilweise bedauert, dass er seine erfolgversprechende Karriere nach ersten Erfolgen im Junioren-Bereich beendete.
Dass er nichts verlernt hat und auch ohne regelmäßiges Training problemlos vorne mithalten kann, stellte er im Thüringer Eiskanal eindrucksvoll unter Beweis. Schon vom Start weg übernahm er in beiden Läufen die Führung und baute sie bis ins Ziel kontinuierlich aus. Mit mehr als eine Sekunde lag er vor seinem schärfsten Konkurrenten Niklas Pietsch aus Blankenburg und auch der Dritte Paul Hepper (Altenburg) konnte kein Paroli bieten. „Ich bin mit einem ein bisschen mulmigem Gefühl in den Thüringer Wald gefahren“ bekannte Meister nach dem Rennen. „Schließlich habe ich eine sehr lange Zeit keine Bahn mehr gesehen, geschweige denn betreten. Aber schon mit der ersten Trainingsfahrt war es fast wie in alten Zeiten. Ich habe sofort gespürt, dass ich es noch gut draufhabe und da ich locker ohne Leistungsdruck runter bin hat es so richtig Spaß gemacht.“
Foto: Stefan Meister
Bei der 42. Auflage des Europa-Pokals und den 4. Deutschen Meisterschaften der Senioren, die in einer Veranstaltung traditionell auf der Olympia-Bahn in Innsbruck/Igls ausgetragen werden, starteten auch die hessischen „Masters“ Peter Hinz und Martin Fischer (beide BC Fürth). Nicht mehr dabei waren Uwe Hurych (BC Fürth) und Thomas Lang (BRC Michelstadt) die sich seit einiger Zeit vom aktiven Sport zurückgezogen haben. Das Starterfeld umfasste Schlitten aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen, Tschechien, Slowakei sowie Monaco und war mit 16 Teilnehmern aus den verschiedensten Jahrgängen wieder etwas größer als im Vorjahr. Darunter eine ganze Reihe von sehr erfolgreichen Weltcup- und Olympiateilnehmern. Startberechtigt waren Piloten und Anschieber, die älter sind als 35 und 2022/23 nicht an internationalen Wettbewerben wie Welt- oder Europacup usw. teilgenommen haben.
Hinz, der zwischen 2002 und 2009 das Rennen 5-mal gewonnen hat, fuhr mit Begeisterung und hoher Motivation zu der Veranstaltung, ohne sich aber Illusionen über sein Abschneiden zu machen. Schließlich waren mit Vorjahressieger Manuel Machata, dem Schweizer Beat Hefti und dem Österreicher Wolfgang Stampfer Piloten am Start, die noch vor wenigen Jahren starke Weltcupergebnisse abgeliefert haben. Er hatte Thomas Berger als Anschieber dabei und landete mit den Startzeiten in beiden Läufen jeweils im Mittelfeld. Dann allerdings zeigte er in der Bahn, dass er nichts verlernt hat und verbesserte sich bis ins Ziel um einige Plätze. So reichte es den beiden bei der deutschen Senioren-Meisterschaft noch zum dritten Rang hinter den hoch überlegenen Machata/Andreas Bredau (BC Solitude Stuttgart). Zweite wurden, auch schon mit deutlichem Rückstand, Christoph Gaisreiter/ Max Amereller (BC Ohlstadt). Martin Fischer, der mit Peer Jöchel (BC Fürth) ins Rennen gegangen war, trat zum 2. Lauf nicht mehr an.
Auch der Europa-Pokal der Senioren wurde zu einer sicheren Beute von Machata/Bredau, die damit ihren Vorjahressieg wiederholten. Etwas überraschend platzierten sich die Polen Dawid Kupczyk/Jakub Havlin auf dem Silber-Platz vor den stärker eingeschätzten Schweizern Hefti/Beat Wullschlegel. Für Hinz blieb in diesem Klassefeld nach guter Leistung der 10. Rang.
Dieses gute Ergebnis der „Masters“ schließt sich nahtlos an die großartige Saison der hessischen Damen und Männer an, die auf nationaler und internationaler Ebene Meisterschaftsehren und zahlreiche Podestplätze errungen haben. “ Für unsere Sportler, die ja weitab von Bob- und Rodelbahnen wohnen und trainieren war dieser Winter ein weiterer Höhepunkt“ resümierte HBSV – Präsidentin Erica Fischbach aus Wiesbaden.
Mit den Rennen im lettischen Sigulda ging eine für den deutschen Verband ausgesprochen erfolgreiche nacholympische Saison zu Ende, an der hessische Athleten einen gehörigen Anteil hatten.
Kalicki im Monobob auf Platz 2
Mit einer überzeugenden Vorstellung beendete Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden) die Saison im nicht so sehr geliebten Monobob. Sah es nach der ersten Abfahrt nur nach einem Platz im vorderen Mittelfeld aus änderte sich das in der letzten Abfahrt dieses Winters. Sie überflügelte mit ihrer wohl besten Saison-Leistung 4 vor ihr liegende Konkurrentinnen und ordnete sich hinter der erneut nicht zu schlagenden Kaillie Humphries (USA), die sich damit den Sieg im Gesamtweltcup sicherte, auf dem Silber-Platz ein. Dritte wurde die Chinesin Qing Ying. Kalicki schaffte es damit zum dritten Mal aufs Treppchen und beendete die Monobob Gesamtwertung auf dem 4 Platz.
Foto (Viesturs Lacis): Kalicki obere Reihe links
Deutscher Doppelsieg im Damen Zweierbob
Ein Kopf-an-Kopf Rennen lieferten sich die Teams Kalicki/Anabel Galander (Mitteldeutscher SC Magdeburg) und Laura Nolte (BSC Winterberg) /Neele Schuten (TV Gladbeck), ging es doch auch um den Sieg in der Gesamtwertung im Zweierbob. Die Winterbergerin übernahm mit der ersten Abfahrt ganz knapp das Kommando und musste bangen, da Kalicki in der zweiten Fuhre kämpferisch agierte. Am Ende reichte es aber mit 14/100 Sekunden Vorsprung für Nolte zum dritten Saisonsieg und damit auch zum Gewinn der Weltcup Gesamtwertung im Zweierbob. Kalicki, die lange die Führung innehatte, bezeichnete es als ein bisschen schade und ärgerlich, noch abgefangen worden zu sein, werde aber im nächsten Jahr wieder nach der Gold-Kugel greifen. Den dritten Platz belegte Humphries, die sich damit im Overall Ranking verdient den 1 Platz sicherte, mit Anschieberin Kaysha Love.
Foto (Viesturs Lacis): Kalicki ganz rechts
Joshua Tasche erneut auf dem Treppchen
Joshua Tasche (Eintracht Frankfurt) vollbrachte das seltene Kunststück bei seinem ersten Weltcup-Start im Zweierbob gleich auf dem Treppchen zu landen. Der 27-jährige Debütant, der 8 Tage zuvor schon im Lochner Vierer eine Bronze-Medaille eroberte, startete mit dem Nachwuchspiloten Maximilian Illmann (BRC Ilsenburg). Während der Sieg von Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) //Georg Fleischhauer (SC Potsdam) sowie der zweite Rang mit Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) /Alexander Schüller (SV Halle) aufgrund der seitherigen Saisonergebnisse fast planmäßig war glich der dritte Rang für Illmann/Tasche schon einer kleinen Sensation. Entscheidend dafür war neben ihren hervorragenden Startzeiten der fast perfekte zweite Lauf mit dem sie die Briten Brad Hall/Taylor Lawrence noch überholten und mit nur 2/100 Sekunden die Silber-Medaille verpassten. Wie alle anderen Betreuer und Konkurrenten auch war Landestrainer Tim Restle von diesem Riesenerfolg der beiden überwältigt, da sie mit keinen allzu großen Hoffnungen gestartet waren. Außerdem seien sie noch nie miteinander im Zweierbob gesessen meinte ein sehr beeindruckter Restle, hätten aber bestens harmoniert und seien auf ganz hohem Niveau gefahren.
Weltcup-Debüt für Adam und Issam Amour
Während Anschieber Issam (Eintracht Frankfurt) bereits Weltcup-Luft schnuppern durfte war es für seinen Bruder Adam (BRC Thüringen) das erste Mal, dass er bei den „Großen“ teilnehmen konnte. Beim letzten Rennen der Saison überzeugte der junge Nachwuchspilot aus Gießen mit einem starken Auftritt. Nach bester Startzeit raste er auf Platz 2, den er sich mit Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) / Thorsten Margis (SV Halle) teilte. Leider konnten sie diese Bravourleistung im zweiten Lauf nicht ganz wiederholen, wurden von den Schweizern Michael Vogt/Sandro Michel um 5/100 Sekunden übertroffen und mussten im Endklassement mit dem vierten Platz vorliebnehmen. Mit ihrer Leistung, vor allem den starken Startzeiten, war Bundestrainer René Spieß allerdings mit dem Top-Auftritt der beiden sehr zufrieden. Gewonnen wurde das Rennen von Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude), der mit 6 Weltcupsiegen im Zweier Gesamtweltcupsieger in dieser Disziplin wurde, mit Anschieber Georg Fleischhauer (SC Potsdam). Zweiter wurde Friedrich, der damit den Gesamtweltcup als Kombination von Zweier und Vierer vor Lochner und dem Briten Hall gewann.
Foto (Viesturs Lacis): von links Adam Ammour, Issam Ammour
HBSV-Präsidentin Erica Fischbach bilanzierte eine Saison mit sehr viel Sonne und nur ganz wenig Schatten. Die hessischen Bobsportlerinnen und – sportler hätten ihre Chancen hervorragend genutzt und sich bei ihren Einsätzen immer top fit gezeigt. Möglicherweise seien trotzdem nicht alle Träume in Erfüllung gegangen, aber sie werden wohl alle mit dem Gefühl in die Sommerpause gehen ihr Mög-lichstes getan zu haben. Nach der Saison ist vor der Saison und sie sei sicher, dass alle mit hohem Engagement und großer Motivation ihr Training aufnehmen.
Saisonabschluss für die Europacup-Rennen war dieses Jahr im sauerländischen Winterberg. Parallel wurden auch die Junioren-Europameisterschaften ausgetragen.
Zuerst gingen die Damen im Monobob an den Start, wobei 16 Starterinnen nach Meisterehren griffen. Dass nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft allerdings der Sieg nur über sie führen würde, bewies Maureen Zimmer (Eintracht Frankfurt/BSC Sachsen Oberbärenburg) gleich im ersten Lauf als sie mit Start- und Laufbestzeit für klare Verhältnisse sorgte. Auch in der zweiten Abfahrt das gleiche Bild, Zimmer fuhr ihren Konkurrentinnen auf und davon. Sie gewann mit über einer Sekunde Vorsprung diesen Europacup-Wettbewerb und darf sich nun auch Europameisterin der Junioren im Monobob nennen. Der zweite Platz ging an das andere deutsche Nachwuchstalent Diana Filipszki und Rang 3 an die Polin Linda Weiszewski.
Mit diesem Erfolg sicherte sich Zimmer die Europacup-Gesamtwertung vor den Rumäninnen Andreea Grecu und Jugend-Olympiasiegerin Georgeta Popescu. Bei allem Optimismus waren diese großen Erfolge mehr als wir zu Saisonbeginn zu hoffen wagten, meinte ein sehr zufriedener Landestrainer Tim Restle. „Maureen hat fast alles abgeräumt was es in diesem Jahr zu holen gab und einen großen Leistungssprung nach vorne gemacht. Wir atmen jetzt erstmal alle durch, lassen die Erfolge sacken und laden den Akku wieder auf. Im Sommer geht es dann wieder ran, um an diese tolle Saison anzuknüpfen.“
Silber für Zimmer im Zweierbob
In den letzten Rennen der Saison trat Zimmer im Zweierbob erstmals mit Neuling Janika Baarck (BC Sachsen Oberbärenburg) als Anschieberin an und die beiden harmonierten auf Anhieb. Nach dem ersten Wettbewerb, der nur in einem Lauf ausgetragen wurde, lag das Dou mit bester Startzeit am Ziel knapp geschlagen hinter den Französinnen Margot Boch/Talia Solitude, holte damit Silber in der Junioren-Europameisterschaft und verwies das australische Team von Breeana Walker/Sarah Blizzard auf den 3, Rang. Auch im zweiten Rennen hatten die Französinnen erneut die Nase vorn während Zimmer/Baarck und Walker/Blizzard die Plätze auf dem Podium tauschten.
Foto FIBT: Zimmer obere Reihe ganz rechts
Erste Plätze für Zimmer in der Gesamtwertung
Mit diesen Ergebnissen gewann Zimmer nicht nur die Europacup-Gesamtwertung im Monobob sondern dominierte darüber hinaus auch in der Gesamtwertung des Europacups aus der Kombination von Mono und Zweier mit 1312 Punkten deutlich vor Popescu und Martina Fontanive aus der Schweiz. In der Zweierbob Wertung reichte es für Zimmer noch zu einem 6. Rang, obwohl sie nicht alle Rennen bestritt.
Christoph Peth im Vierer von Laurin Zern
Auch für Peth (Eintracht Frankfurt) endete die Saison mit einem erfreulichen Ergebnis. Im ersten Rennen war er im Schlitten von Zern (WSV Königssee) gemeinsam mit Christopher Koch (BRC Hallenberg) und Marvin Orthmann (LC Paderborn) am Start und das Quartett verfehlte mit Rang 4 nur knapp einen Platz auf dem Treppchen. In der gleichen Formation reichte es beim zweiten Sieg vom Weltcup erfahrenen Team Nico Semmler (BRC Ilsenburg) und gleicher Podestbelegung von Rumänen und US-Amerikanern als zweitbeste deutsche Mannschaft ebenfalls für den 4. Platz. Dies bescherte Peth gleichzeitig die Bronze-Medaille bei der Junioren-Europameisterschaft.
Mittelfeldplatz für Kalicki im Monobob
Im Eiskanal von Innsbruck- Igls, der als ausgesprochene Starterbahn explosiven Pilotinnen Vorteile verschafft, tat sich Kim Kalicki (Tus Eintracht Wiesbaden) wie so oft im Monobob ziemlich schwer. Außerdem war sie durch eine Erkältung geschwächt und nach dem Weltmeistertitel im Zweier ging wohl auch die Motivation ein wenig dem Bach runter. So hatte sie mit der Vergabe der vorderen Plätze schon nach dem ersten Lauf nichts mehr zu tun und musste den erstmaligen Sieg von Lisa Buckwitz (BRC Thüringen) im kleinen Schlitten aus der Ferne betrachten. Mit Rang 8 war sie dennoch halbwegs zufrieden, zumal die Erwartungen nicht allzu hoch waren. Als dritte deutsche Starterin landete Laura Nolte (BSC Winterberg) auf dem 5. Platz. Landestrainer Tim Restle war demzufolge nicht gar so sehr enttäuscht über die keineswegs einwandfreien Läufe Kalickis wurde doch seine Laune durch eine imponierende Leistung seines Trainingsgruppen Mitgliedes Breeana Walker aus Australien erheblich aufgehellt.
„Breeana war noch nie so dicht an einem Weltcupsieg wie heute und hat mich vor allem durch ihren zweiten Lauf überzeugt, als sie die heranstürmende Kanadierin Cynthia Appiah auf Distanz halten konnte. Sicherlich hat sie ein wenig vom überraschend schwachen Lauf von Kaillie Humphries (USA) profitiert, aber abgerechnet wird halt zum Schluss. Mit ihrer seitherigen tollen Saisonleistung war dieser Silber-Platz einfach hoch verdient.“
Foto Viesturs Lacis: Breeana Walker obere Reihe links
Joshua Tasche erneut im Lochner - Vierer
Eine Woche nach seinem Triumph bei der Weltmeisterschaft war Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) auch in Innsbruck nicht zu schlagen. Mit Candy Bauer (BSC Sachsen Oberbärenburg), Thorsten Margis und Alexander Schüller (beide SV Halle) hatte er seine Gegner jederzeit im Griff, legte mit neuem Bahnrekord im ersten Lauf die Messlatte sehr hoch und für die Mannschaft des Briten Brad Hall blieb nur der zweite Platz.
Nach einigen Fehlern im ersten Lauf verbesserte sich Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) noch vom 5 Rang auf den dritten Podestplatz. Neben Erec Bruckert (BRC Thüringen) und Florian Bauer (BRC Ohlstadt) saß auch Joshua Tasche (Eintracht Frankfurt) wieder im Schlitten und trug seinen Teil zu diesem guten Ergebnis ein. Er hat sich sehr gut in Lochners Team eingefügt und spielt seine Rolle als Ersatzmann ganz ausgezeichnet meinte HBSV- Präsidentin Erica Fischbach zu ihrem Nachwuchsathleten.
Für die Crew von Christoph Hafer (Eintracht Frankfurt/BC Bad Feilnbach) ging mit dem Rennen in Innsbruck die Saison zu Ende, die im großen Ganzen für ihn zufriedenstellend gelaufen war. Sie haben die Lücke zu den ganz Großen ein Stück weit zu gefahren, meinte Landestrainer Tim Restle. „Vor allem die Startzeiten sind besser geworden und darauf müssen wir weiterhin den Fokus für die nächste Saison richten.“ Beim letzten Wettbewerb leistete sich Hafer in beiden Läufen einige vermeidbare Fehler, sodass im Endeffekt der 6. Rang für ihn, Matthias Sommer (BSC Winterberg), Tobias Schneider (BSC Bad Feilnbach) und Michael Salzer (BC Stuttgart Solitude) das höchste der Gefühle war.
Doppelsieg für deutsche Damen im Zweierbob
Äußerst eng ging es zu beim Rennen im Zweierbob bei den Damen. Sah es nach dem ersten Lauf noch nach einer sicheren Angelegenheit für Kaillie Humphries/ Kaysha Love (USA) aus, „verfuhr“ sich die sonst so souveräne Amerikanerin in der zweiten Abfahrt völlig unerwartet und wurde auf den 4. Platz zurück geworfen. An die Spitze katapultierten sich mit Tagesbestzeit von Platz 4 Laura Nolte (BSC Winterberg) /Neele Schuten und ließen mit dem knappsten aller Vorsprünge Kim Kalicki/Leonie Fiebig (BSC Winterberg) das Nachsehen. Die Weltmeisterin zeigte sich mit diesem Ergebnis einigermaßen zufrieden ärgerte sich allerdings ein bisschen, dass sie mit nur 1/100 Sekunden Rückstand den Sieg verpasste. Der hessische Landestrainer Tim Restle fand es schade, dass es trotz einer deutlichen Zeitverbesserung im zweiten Lauf nicht ganz gereicht habe, zumal beide Fuhren sehr ordentlich verlaufen waren.
Mit auf das Treppchen durfte das Schweizer Dou Melanie Hasler/Nadja Pasternack, das sich in der seitherigen Saison zu einem ernsthaften Konkurrenten gemausert hat. Mit ihrer neuen Anschieberin Marijana Herrmann (SC Potsdam) sicherte sich Lisa Buckwitz (BRC Thüringen) zum Abschluss ihrer Saison den 5. Rang.
Foto Viesturs Lacis: Kim Kalicki rechts
Kim Kalicki gewinnt Weltmeisterschaft
Nachdem es im Monobob nicht so berauschend gelaufen war zeigte sich Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden) von diesem Nackenschlag gut erholt und erbrachte im Zweierbob mit Anschieberin Leonie Fiebig (BSC Winterberg) eine überragende Leistung. Bereits am ersten Tag bewiesen die beiden ihre hohen Ambitionen und ihren Angriffsgeist als sie mit zweimaliger Startbestzeit aufhorchen ließen. Allerdings schlichen sich dann kleine Wackler ein, sodass der Vorsprung flöten ging. Mit nur 5/100 Sekunden Rückstand reihten sich die zwei dennoch als erste Verfolger hinter Lisa Buckwitz (BRC Thüringen) /Kira Lipperheide (TV Gladbeck Kufe) auf Platz 2 ein.
Mit dem dritten Lauf wendete sich jedoch das Blatt und Kalicki übernahm mit einer fast fehlerfreien Fahrt und Laufbestzeit mit knappem Vorsprung (6/100-stel) die Spitze. In diesem dritten Lauf endeten die Medaillenhoffnungen der bis dahin Drittplatzierten Laura Nolte (BSC Winterberg) /Neele Schuten (TV Gladbeck Kufe) nach einem Sturz in der „Horse shoe“ Kurve. In der letzten Abfahrt änderte sich trotz Laufbestzeit von Buckwitz am Spitzenklassement nichts mehr, der deutsche Doppelsieg stand fest und Kalicki konnte ihren Weltmeistertitel feiern. Bronze ging an die Mitfavoriten Kaillie Humphries (USA), die mit Kaysha Love gestartet war.
Mit äußerst dynamischen Raketen-Starts verblüfften Maureen Zimmer (Eintracht Frankfurt/BSC Sachsen Oberbärenburg) /Lauryn Siebert (BSC Winterberg) Konkurrentinnen, Trainer und Zuschauer. Sie brachten allerdings die PS nicht in die Eisrinne und verloren durch die zwei schwachen Läufe 2 und 3 erheblich an Boden. Obwohl Zimmer außerdem das Pech hatte mit der linken Hand vom Startbügel abzurutschen hämmerte sie noch einen ordentlichen Lauf in die Eisrinne. Sie hatte mit der Medaillenvergabe zwar nichts zu tun, war aber mit dem 6. Rang letztendlich doch sehr zufrieden und freute sich: „Nun dürfen wir abends mit zur Siegerehrung.“.
Hessens Landestrainer Tim Restle war mit dem Abschneiden der beiden Damen sehr zufrieden. Kim habe sich sehr nervenstark gezeigt, ihre Erfahrung ausgespielt, über alle vier Läufe eine sehr konstante Leistung geboten und hoch verdient gewonnen. Dass Maureen so gut mithalten konnte, sei für ihn nicht so überraschend, denn sie bringe viel Talent und Motivation mit. Ihre erste WM bei den Senioren sein wohl wie ein kleines Abenteuer einzuordnen, bei dem sie gezeigt habe, dass sie bei Toppilotinnen mithalten könne, auch wenn der Zeitabstand zur Spitze noch recht groß war. Aber im Prinzip seien die ersten Drei in einer anderen Liga gefahren, während Platz 4 und 5 schon eher in Schlagweite lagen.
Foto Viesturs Lacis: Kim Kalicki rechts
Überraschung für Joshua Tasche
2 Stunden vor Rennbeginn wurde Tasche (Eintracht Frankfurt) von der Mitteilung überrascht, dass sich Christian Rasp (WSV Königssee) aus dem Team Lochner verletzt habe und er dessen vierte Position ganz hinten im Vierer übernehmen solle. Mit einem kräftigen Adrenalin-Stoß und reichlich Nervosität nahm er diese Herausforderung an und schlug sich nach Meinung seines Piloten richtig gut (Lochner über Tasche: „Hut ab, erster gemeinsamer Start, erste WM, schon im zweiten Lauf hat das Timing gut funktioniert.“) Da Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) noch mit Erec Bruckert (BRC Thüringen) und Georg Fleischhauer (SC Potsdam) alte Hasen im Schlitten hatte war dieser Wechsel allerdings nicht dafür entscheidend, dass für das Team am ersten Tag nicht mehr als Platz 4 heraussprang.
Die Spitze übernahm von Anfang an Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) mit seinen Anschiebern Thorsten Margis, Alexander Schüller (beide SV Halle) und Candy Bauer (BSC Sachsen Oberbärenburg) vor dem britischen Team von Brad Hall und überraschenderweise den Letten um Emils Cipulis, die in der zweiten Abfahrt Lochner vom Podestplatz verdrängten .Nach einem verrutschen ersten und einem besseren zweiten Lauf schlossen Christoph Hafer (Eintracht Frankfurt/BC Bad Feilnbach), Michael Salzer (BC Stuttgart Solitude), Matthias Sommer (BSC Winterberg) und Tobias Schneider(BC Bad Feilnbach) den ersten Tag mit Rang 5 ab.
20 Konkurrenten nahmen den Wettbewerb am zweiten Tag auf und wieder musste Lochner einen Wechsel im Team vornehmen, denn Fleischhauer war erkrankt. Ihn ersetzte Kevin Korona (Mitteldeutscher Sportclub Magdeburg), der eigentlich dem Team von Hafer angehört. In der Endabrechnung reichte es für dieses bunt zusammengewürfelte Team trotz respektabler Leistungen nicht für einen Podestplatz und Lochner war vom 4. Rang etwas genervt. An der Spitze griff Friedrich im vierten Lauf noch einmal richtig in die Trickkiste, nahm seinen Verfolgern endgültig den Wind aus den Segeln und raste zu seinem fünften Titel als Weltmeister im Viererbob. Den zweiten Platz teilten sich die Briten mit den Letten, die im letzten Lauf zeitgleich aufgeschlossen hatten.
Ganz und gar nicht zufrieden war Hafer mit seinem Endergebnis, da er trotz guter Startzeiten in der Bahn viel Zeit liegen ließ und von der Crew von Michael Vogt (Schweiz) auf die 6. Position zurückgeschoben wurde. Das deutsche Nachwuchsteam um Junioren-Weltmeister Nico Semmler (BRC Ilsenburg) mit Marvin Paul, Oliver Peschk und Rupert Schenk (alle SC Potsdam) beendete die WM auf dem 8. Rang, hatte sich aber eine bessere Platzierung vorgenommen. Nach dem der erste Lauf in die Binsen gegangen war überwog jedoch die Zufriedenheit.
HBSV-Präsidentin Erica Fischbach freute sich sehr über den Einsatz von Joshua Tasche, der ja überhaupt nicht auf dem Schirm gewesen sei. Da mit dem Ersatz von gleich zwei etablierten Kräften in das Team Lochner Unruhe eingekehrt sei wäre ja ganz natürlich gewesen und so ist das Ergebnis eigentlich ganz okay, zumal sich die Briten und Letten ausgesprochen stark präsentiert hätten. Mit Platz 6 sei Hafer unter Wert geschlagen worden und sie hofft, dass er die kleine Lücke nach ganz vorne bald schließen werde.
Foto Viesturs Lacis: Viererstart Mannschaft Hafer
Zweimal verfehlten die Bobsportlerinnen und -sportler vom hessischen Trainingsstützpunkt Rhein – Main in Frankfurt ganz knapp einen Podestplatz sind aber nach den Worten der hessischen Verbandspräsidentin Erica Fischbach mit dem Abschneiden zufrieden.
Platz 5 und 8 im Monobob
Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden) und Junioren-Weltmeisterin Maureen Zimmer (Eintracht Frankfurt/BSC Sachsen Oberbärenburg) befanden sich neben Laura Nolte (BSC Winterberg) und Lisa Buckwitz (BRC Thüringen) unter den 19 Monoschlitten-Starterinnen aus 11 Nationen, die den anspruchsvollen Wettbewerb beendeten. Zimmer startete mit dem ersten von vier Läufen sehr schwungvoll, leistete sich jedoch im zweiten Lauf einige Fehler zu viel und rutschte im Klassement zurück. Auch am zweiten Tag waren ihre Abfahrten solide, aber eben wieder nicht fehlerfrei und so beendete sie ihre erste Teilnahme bei den „Großen“ mit mehr als 2 Sekunden Rückstand zur Siegerin auf dem 8. Platz. Sehr beeindruckend waren allerdings ihre Startzeiten, die sie auf Grund ihrer fehlenden Erfahrung jedoch nicht in der für sie bisher unbekannten Bahn ausbauen konnte.
Auch Kalicki kam schwer in den Wettbewerb und hatte bereits nach dem ersten Tag kaum noch Chancen auf einen Platz auf dem Treppchen. Mit ihren eher schwachen Startzeiten, bedingt durch Schmerzen in der Wade, konnte sie nicht konkurrieren und büßte schon hier entscheidend Boden ein. Dass sie mehr kann, bewies sie in der dritten Abfahrt als sie Cynthia Appiah (Kanada) sowie Melanie Hasler (Schweiz) überflügelte und in der letzten Fuhre, die sie mit Bestzeit gewann. Allerdings war da der Zug bereits abgefahren und mehr als Platz 5 nicht mehr drin.
Mit einer ganz überragenden Vorstellung wurde der Weltmeister-Titel von Laura Nolte hoch verdient gewonnen, da sie drei Mal Bestzeit fuhr, damit auch der hoch gewetteten Amerikanerin Kaillie Humphries keine Chance ließ und diese auf den Silber-Platz verwies. In ihrer fünften Saison als Pilotin feierte Buckwitz mit der Bronze-Medaille ihren größten Erfolg und war darüber ausgesprochen glücklich.
Bis zur letzten Abfahrt kämpfte die Australierin Breeana Walker, vom hessischen Landestrainer Tim Restle in Frankfurt betreut, um eine Medaille. Sie setzte die vor ihr liegende Buckwitz heftig unter Druck, kam aber an der bravourös kämpfenden Deutschen nicht mehr vorbei und musste mit dem undankbaren 4. Platz zufrieden sein.
Landestrainer Restle kam zu dem Resümee, dass sich seine drei Damen sehr gut geschlagen hätten, wobei Kalicki vielleicht ein bisschen hadere, aber schließlich war sie gesundheitlich nicht auf der Höhe. Walker hatte ihn ein weiteres Mal sehr angenehm überrascht und hätte einen Platz auf dem Podest eigentlich verdient. Für Zimmer war allein die Teilnahme schon eine Riesensache, er sei fest davon überzeugt, dass es nicht ihr letztes Gastspiel bei einer Monobob WM gewesen sei.
Foto Viesturs Lacis: Maureen Zimmer
Hafer auch bei WM auf 4. Platz abonniert
Mit 4 Schlitten unter 30 Teams aus 17 Nationen war der deutsche Verband sehr gut vertreten.
Leider musste nach einem heftigen Sturz im ersten Lauf, wobei er sehr flott unterwegs war, der Gießener Junioren-Weltmeister Adam Ammour mit seinem Anschieber Benedikt Hertel (beide BRC Thüringen) schon früh die Segel streichen und konnte keine weiteren Abfahrten mehr bestreiten.
Die Gunst der Stunde nutzte Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude), der kurz vor seinem geplanten Karriereende nach zahlreichen zweiten und dritten Plätzen endlich Weltmeister im Zweierbob geworden ist. Mit Georg Fleischhauer (SC Potsdam) als Anschieber konnte er einen letzten offenen Posten auf seiner To-do-Liste abhaken und war dementsprechend überglücklich. Silber ging an das Dou Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) / Alexander Schüller (SV Halle), die den Sieg ihres langjährigen Konkurrenten neidlos anerkannten, denn er sei an diesem Wochenende in allen Belangen klar überlegen gewesen. Nur 1/100 Sekunde dahinter belegten die Schweizer Michael Vogt/Sandro Michel einen von ihren Landsleuten laut umjubelten Bronze-Rang. Christoph Hafer (Eintracht Frankfurt/BC Bad Feilnbach) /Matthias Sommer (BSC Winterberg) überflügelten mit einer Super-Leistung im 4. Lauf noch die Briten Brad Hall/Taylor Lawrence, um sich dann wie so oft auf dem 4. Platz einordnen zu müssen.
Foto Viesturs Lacis: Hafer/Sommer beim Start
Als Doppelveranstaltung fanden die Europa-Meisterschaften 2023 im Rahmen des 6. BMW IBSF Weltcups statt und wurden als sogenanntes „race-in- race“ gewertet.
Kim Kalicki im vorderen Mittelfeld
15 Pilotinnen standen bei knackiger Kälte und starkem Nebel im Monobob Rennen am Start, darunter die Deutschen Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden), Laura Nolte (BSC Winterberg) und Lisa Buckwitz (BRC Thüringen).
Im Prinzip war der Wettkampf bereits nach dem ersten Durchgang entschieden, denn an der Spitze ergaben sich bereits erhebliche Zeitdifferenzen. So lag Nolte wegen einer holprigen Fuhre als Zweite bereits 46/100 Sekunden hinter Kaillie Humphries (USA), Breeana Walker (Australien) weitere 13/100 und die Viertplatzierte nochmals 17/100 zurück. Überschattet wurde der erste Lauf vom Sturz der lange führenden Buckwitz, die gottlob unverletzt blieb, aber zum zweiten Lauf nicht mehr antrat.
Abgesehen davon, dass sich die Kanadierin Cynthia Appiah mit einer furiosen Fahrt vom 9. auf den 5. Platz verbesserte, erfolgten an der Spitze keine Veränderungen. So ergab sich bei der Siegerehrung eine ganz außergewöhnliche Konstellation, denn unter den ersten Sechs befanden sich Teilnehmerinnen von 4 Kontinenten. Mit zwei Mal Laufbestzeit behielt Humphries vor Nolte und Walker die Nase vorn, Vierte wurde die Chinesin Qing Ying vor Appiah und als sechste platzierte sich Andreea Grecu (Rumänien).
Foto Viesturs Lacis: Breeana Walker obere Reihe rechts
Kalicki scheint ihren kurzen Höhenflug im Monobob beendet zu haben und findet sich nach zwei sehr fehlerhaften Läufen im Mittelfeld wieder. Bei der Verbesserung ihres Ergebnisses von Rang 8 auf 7 profitierte sie von einer verkorksten Fahrt ihrer Schweizer Konkurrentin Melanie Hasler und einem Sturz der Kanadierin Bianca Ribi, die beide nach dem ersten Lauf vor ihr gelegen hatte.
„Breeana entwickelt sich mehr und mehr zu einer Wundertüte“ staunte Landestrainer Tim Restle, der Walker am Frankfurter Stützpunkt betreut,“ sie ist in der Form ihres Lebens und fährt ihre wohl beste Saison. Vor allem im Monobob agiert sie bärenstark und hat Anschluss an die Weltspitze gefunden. Die Leistung von Kim war ein Rückfall in eigentlich vergangen geglaubte Zeiten, aber zu Bronze bei der EM kann ihr man natürlich herzlich gratulieren. “
EM-Bronze für Kalicki
Ein völlig anderes Bild ergab sich dann bei der Ermittlung der Europa-Meisterin. Trotz einer eher durchwachsenen Leistung durfte Nolte über EM-Gold jubeln. Angesichts der schwierigen Wetter- und Bahnbedingungen war sie letztendlich zufrieden, zumal sie im zweiten Lauf dicht an Humphries dran war. Überglücklich über ihr sehr überraschendes EM-Silber war die Rumänin Grecu. Unzufrieden mit ihrer Leistung, aber hoch erfreut über EM-Bronze äußerte sich Kalicki, der Rang 7 im Weltcup-Rennen für diesen Podestplatz reichte. Schließlich hätte sie sich zum Saisonbeginn nicht träumen lassen, im Monobob bei der Europa-Meisterschaft so erfolgreich zu sein.
Foto Viesturs Lacis: Kim Kalicki obere Reihe rechts
Wieder Platz 5 für Hafer
Stark besetzt mit 19 Schlitten aus 12 Nationen war das Weltcup-Rennen bei den Männern. Der Wettbewerb im Altenberger Eiskanal verlief spannender als bei den Damen, denn nach dem ersten Lauf lagen die besten Fünf ganz knapp beieinander. Trotz seitheriger guter Leistungen in dieser Saison lagen etwas überraschend die Schweizer Michael Vogt/Sandro Michel an der Spitze, dicht gefolgt von Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) / Alexander Schüller (SV Halle) und Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) /Erec Bruckert (BRC Thüringen). Christoph Hafer (Eintracht Frankfurt/BC Bad Feilnbach) /Tobias Schneider (BC Bad Feilnbach) reihten sich hinter den Briten Brad Hall/Taylor Lawrence noch aussichtsreich auf Rang 5 ein.
Bei starkem Schneefall mussten die Piloten in der zweiten Abfahrt all ihre Fahrkünste aufbieten, um sicher durch das Kurvenlabyrinth zu kommen. Hafer schaffte es trotz einer couragierten Leistung nicht mehr an den Briten vorbeizukommen. Besser machte es dann Lochner, der sich trotz einer leichten Startbandenberührung mit Laufbestzeit an die Spitze katapultierte. Da Friedrich in der langen Geraden einige Probleme hatte geriet er entscheidend ins Hintertreffen und wurde am Ende Dritter. Auch die Schweizer konnten die die Zeit von Lochner nicht knacken und fielen auf den Silber-Platz zurück.
Gleiche Reihenfolge bei Europa-Meisterschaft
Da sich anders als bei den Damen keine Nicht-Europäer unter die ersten 5 „geschmuggelt“ hatten entsprach dieses Endergebnis auch der Platzierung bei der Europa-Meisterschaft.
Foto Viesturs Lacis: Hafer/Schneider untere Reihe Bildmitte
Knappe Entscheidung Im Zweierbob der Damen
Da Lisa Buckwitz aus gesundheitlichen Gründen nicht starten konnte waren mit Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden) /Anabel Galander (Mitteldeutscher SC Magdeburg) und Laura Nolte (BSC Winterberg) /Neele Schuten (TV Gladbeck) nur 2 deutsche Schlitten im Teilnehmerfeld vertreten, das insgesamt 13 Teams umfasste.
Im ersten Lauf lieferten Kalicki/Galander nach Startbestzeit eine abenteuerliche Abfahrt mit heftigen Wacklern (Kalicki: „Ich hatte Eis auf dem Visier und konnte manche Kurveneinfahrt kaum sehen“), schafften es dennoch auf Rang 3. Besser machten es Nolte/Schuten, die sich mit gleicher Startzeit 7/100 Sekunden davor auf Platz 2 positionierten. Unangefochten und fast erwartungsgemäß hatte Kaillie Humphries (USA) mit Anschieberin Kaisha Love mit klarem Vorsprung die Spitze übernommen.
Im entscheidenden zweiten Lauf wurden Kalicki/Galander nach eher schwachem Start von den Schweizerinnen Melanie Hasler/Nadja Pasternack überflügelt und fielen auf Rang 4 zurück. Um den Sieg lieferten sich Nolte/Schuten mit einer tollen Aufholjagd und Humphries/Love ein Wimpernschlag-Finale, bei dem die Amerikanerinnen hauchdünn mit 2/100 Sekunden das bessere Ende für sich hatten.
Landestrainer Tim Restle ist sich sicher, dass sich Kalicki über ihre heutige Leistung ärgern wird. Das Ergebnis sei ja ganz Ordnung, aber die fahrerische Leistung eigentlich indiskutabel.
Zweites EM-Bronze für Kalicki
Nolte konnte sich mit diesem Ergebnis auf der ungeliebten Bahn in Altenberg über einen weiteren Europa-Meister-Titel, dieses Mal im Zweier mit Schuten, freuen. Und wie schon im Monobob fand sich Kalicki auf dem Treppchen wieder und wurde mit ihrer Anschieberin Galander mit der Bronze-Medaille dekoriert. Silber feierte das Schweizer Dou Hasler/Pasternack.
Foto Viesturs Lacis: Anabel Galander links, Kim Kalicki rechts
Team Hafer im großen Schlitten auf Platz 6
Auch das Vierer-Rennen stand wegen Nebel und zeitweise starkem Schneefall für die 16 Teams unter keinem guten Stern. Als erste Deutsche startete Lochner mit seinen Anschiebern Erec Bruckert, Florian Bauer (BRC Ohlstadt) sowie Christian Rasp (WSV Königssee) und ordneten sich vorerst hinter dem erneut sehr starken britischen Quartett um Brad Hall ein, der sich mehr und mehr zu einem sehr ernst zu nehmenden Konkurrenten mausert. Francesco Friedrich fuhr danach mit Thorsten Margis (SV Halle), Candy Bauer (BSC Sachsen Oberbärenburg) und Felix Straub (SC DHfK Leipzig) 8/100 Sekunden schneller und belegte nach dem ersten Lauf hauchdünn nach Hall den zweiten Platz. Vor Lochner schoben sich noch die Schweizer um Pilot Michael Vogt. Christoph Hafer kam mit Tobias Schneider, Michael Salzer (BC Stuttgart Solitude) und Kevin Korona (Mitteldeutscher SC Magdeburg) auch am lettischen Team von Emils Cipulis nicht vorbei und musste sich, zeitgleich mit dem österreichischen Vierer von Markus Treichl, mit Rang 6 begnügen.
Obwohl alle drei deutschen Teams Chancen auf einen Platz auf dem Siegerpodest hatten, schaffte es nur Friedrichs Team mit einem starken zweiten Lauf zu Silber. Die Briten mussten zwei Mal Bestzeit fahren, um am Ende mit 9/100 Sekunden Vorsprung über Gold jubeln zu können. Für Lochners Mannschaft blieb hinter den Schweizern nur der undankbare 4. Platz. Hafer behielt seinen 6. Platz, wobei er von den Österreichern um 4/100 Sekunden abgehängt wurde, überflügelte jedoch die Letten, die in der zweiten Anfahrt etwas schwächelten.
Identisches Treppchen bei Europa-Meisterschaft
Da auch im Viererbob die Nicht-europäischen Teilnehmer unter ferne liefen ins Ziel kamen errangen die Briten den Meistertitel. Als einziges Team aus Deutschland konnte sich die Mannschaft von Friedrich über Silber freuen während die Schweizer mit Rang 3 sehr zufrieden waren.
Foto Viesturs Lacis: Team Hafer vorne rechts
HBSV Präsidentin Erica Fischbach resümierte, dass die deutsche Dominanz trotz des guten Abschneidens einige Risse bekommen habe. Vor allem bei den Männern erwachse in Hall und Vogt Konkurrenz, die man mit Blick auf die Weltmeisterschaften in St. Moritz sehr ernst nehmen müsse und Humphries sei bei den Damen sowieso eine harte Nuss. Alle haben einiges an Hausaufgaben zu erledigen, aber sie sei nach wie vor sehr optimistisch und erwarte sehr gute Leistungen der deutschen Sportler und Sportlerinnen. Und ein bisschen Glück gehöre eh dazu, um ganz vorne „mitspielen“ zu können
Klaus-Dieter Neumann
Komplett in deutscher Hand waren die Siegerpodeste am Wochenende der Junioren-Weltmeisterschaften im sauerländischen Winterberg bei typischem regnerischem Schmuddelwetter.
Monobob Titel für Maureen Zimmer
Die erste Entscheidung fiel im Monobob Rennen der Damen, wobei in den Altersklassen U 23 und U 26 gewertet wurde. 13 Teilnehmerinnen waren am Start, unter ihnen auch die Mitfavoritin Maureen Zimmer (Eintracht Frankfurt/BSC Sachsen Oberbärenburg). Zimmer legte auch mächtig los, schockte mit einer überragenden Startzeit ihre Konkurrentinnen aus 9 Nationen und blieb als einzige bei diesem Wettbewerb im Ziel unter einer Minute. Im zweiten Lauf legte sie nochmals ihr ganzes Können in die Waagschale, startete wieder als Schnellste und hatte nach erneuter Laufbestzeit in der Gesamtzeit mehr als 1 Sekunde Vorsprung. Mit dieser Gold-Medaille hat sie sich hochverdient die Startberechtigung bei den Weltmeisterschaften in St. Moritz gesichert. Hessens Landestrainer Tim Restle war voll des Lobes für seine Juniorin, die wohl bei der Kufenwahl in die richtige Kiste gegriffen hatte und ansonsten bei den schwierigen Witterungsbedingungen alles richtig gemacht hat.
Vize-Weltmeisterin wurde Lokalmatadorin Charlotte Candrix (TuS Hachenburg), die damit überglücklich war, da für sie Zimmer heute in einer anderen Liga gefahren sei. Darüber hinaus sicherte sie sich den Titel in der U 23 Wertung. Sie und die Bronze-Medaillengewinnerin Diana Filipszki (WSV Königssee) hatten im zweiten Lauf die zwischenzeitlich auf Rang 2 liegende Australierin Sarah Blizzard überflügelt und den Dreifach-Sieg komplett gemacht.
Foto @ Dietmar Reker: Die strahlende Junioren-Weltmeisterin Maureen Zimmer
Gold für Adam Ammour im Zweierbob
Einen Riesenerfolg gab es auch für den Gießener Ammour (BRC Thüringen), der in einem Starterfeld von 15 Schlitten, darunter 5 deutsche, ins Rennen ging. Er hatte bei diesem Wettbewerb Benedikt Hertel (BRC Thüringen) dabei und die beiden zeigten bereits in der ersten Abfahrt, dass sie mit großen Ambitionen angetreten waren. Mit Start- und Laufbestzeit übernahmen sie die Führung vor Maximilian Illmann (BSC Sachsen Oberbärenburg) /Henrik Proske (WSV Königssee). Durch zwei Stürze zog sich der zweite Lauf ziemlich in die Länge, änderte aber nichts an der Führungsposition des Duos. Souverän meisterten sie auch diese Situation, glänzten wieder mit den besten Start- und Laufzeiten und sicherten sich überlegen den Meistertitel der U 26 Junioren. Dahinter verdrängten Nico Semmler (BRC Ilsenburg) /Oliver Peschk (SC Potsdam) den Favoriten Illmann auf Rang 3 und können sich nun Vize-Weltmeister nennen. Den 4. Rang eroberte nach einer Steigerung im zweiten Lauf der lange verletzte Hans-Peter Hannighofer mit Anschieber Christian Röder (beide BRC Thüringen). Nicht ganz glücklich war der neue U 23 Weltmeister Laurin Zern (WSV Königssee) mit seinem 7. Platz in der U 26 Klasse. Er hatte sich mit Marvin Orthmann (BSC Winterberg) eigentlich mehr errechnet und haderte besonders mit seinen schwachen Startzeiten.
Foto @Dietmar Reker: Siegerehrung Zweierbob, Ammour 3. von links
Maureen Zimmer auch Weltmeisterin im Zweierbob
Mit 11 Schlitten aus 6 Nationen war das Teilnehmerfeld bei der Damen-Junioren-Weltmeisterschaft in Winterberg recht gut bestückt. Darunter waren 4 deutsche Teams, die sich Hoffnungen auf vordere Plätze machten. Leider war bereits der erste Lauf durch einige Gottseidank relativ glimpflich verlaufende Stürze mehrfach unterbrochen und verlangte von den Pilotinnen starke Nerven.
Gleich im ersten Lauf zeigten Maureen Zimmer (Eintracht Frankfurt/BSC Sachsen Oberbärenburg/ Lauryn Siebert (BSC Winterberg) mit Startbestzeit den Konkurrentinnen, wo der Hammer hängt und legten 41/100 Sekunden Vorsprung vor dem zweiten Dou vor. Im zweiten Durchgang setzten die beiden noch eins drauf und distanzierten die Verfolgerinnen vor den Augen von FIBT-Präsident Ivo Ferriani um kaum glaubliche 85/100 Sekunden.
Vize-Weltmeisterinnen wurden Lokalmatadorin Lena Böhmer (TV Gladbeck) / Leonie Kluwig (SCC Berlin), die mit einem starken zweiten Lauf Charlotte Candrix (TuS Hachenburg) /Cynthia Kwofie (BSC Winterberg) abfingen und diese auf den Bronze-Platz verwiesen. Trösten können sich die Drittplatzierten mit dem Gewinn des U 23 Weltmeistertitels. Mit dem undankbaren vierten Rang musste sich Diana Filipzski (WSV Königsee) mit Debütantin Marijana Herrmann (SC Potsdam) abfinden.
Hoch gelobt wurde die Doppel-Weltmeisterin Zimmer nicht nur von ihrer Anschieberin Siebert („Es macht einfach Spaß, wenn Maureen am Start so richtig auf die Tube drückt und unser Schlitten Fahrt aufnimmt“), sondern auch von Junioren-Bundestrainer Andreas Zschocke und Landestrainer Tim Restle, der kommentierte: „Diese überragenden Erfolge bei der Junioren-WM sind hochverdienter Lohn für die ehrgeizige und engagierte Trainingsarbeit, bei der Maureen an ihren Fähigkeiten arbeitet
und feilt, um sich zu verbessern. Dazu kommt, dass sie sich unglaublich auf die Rennen fokussiert und Bestleistungen abrufen kann.“
Foto @Dietmar Reker: links Maureen Zimmer, rechts Lauryn Siebert
Ammour Junioren Vize-Weltmeister mit dem Viererbob
Zum Abschluss der Junioren-Weltmeisterschaften gingen 10 Viererbobs aus 5 Nationen an den Start. Darunter gleich 5 Schlitten aus Deutschland, worin sich die ehrgeizigen Ambitionen der BSD-Sportler widerspiegelten. Sie nahmen auch gleich im ersten Lauf das Zepter in die Hand und belegten bei Halbzeit die ersten drei Plätze. Favorit Nico Semmler (BRC Ilsenburg), der nach eigenen Worten nicht angereist war, um in Winterberg Zweiter zu werden und die Scharte vom Zweierbob-Wettbewerb ausmerzen wollte, setzte seine Ansage um, verteidigte die Spitzenposition aus Lauf 1 und gewann mit 15/100 Sekunden Vorsprung. Erfolgreich angeschoben wurde er von Oliver Peschk, Rupert Schenk und Marvin Paul (alle SC Potsdam). Dahinter rangierte wie schon nach dem ersten Lauf Zweierbob Junioren-Weltmeister Adam Ammour (BRC Thüringen) aus Gießen, der mit seinem Team zwar zwei Mal Startbestzeiten schob, diesen Vorsprung aber nicht ins Ziel retten konnte. Als Vize-Weltmeister können sich nun auch Benedikt Hertel, Nick Stadelmann (beide BRC Thüringen), Ole Fiedler (SC Potsdam) und Christoph Peth (Eintracht Frankfurt) feiern lassen. Seinen Bronze-Platz aus Lauf 1 verteidigte Maximilian Illmann (BSC Sachsen Oberbärenburg), der eigentlich auf Sieg gefahren war, aber schon im ersten Lauf entscheidend ausgebremst wurde. Etwas enttäuscht über ihr Abschneiden waren auch seine Teamgefährten Henrik Proske (WSV Königssee), Felix Dahms und Tim Becker (beide Mitteldeutscher SC Magdeburg). Schon etwas abgeschlagen ging Platz 4 wie schon im Zweier an das Team von Hans-Peter Hannighofer, der seine lange Verletzungspause noch nicht ganz verdaut hat, aber mit dem Wiedereinstieg zufrieden war. Immerhin schafften es die Vier, die Schweizer Mannschaft von Timo Rohmer mit dem zweiten Lauf noch zu überflügeln. Sechste und gleichzeitig Weltmeister der U 23 Altersklasse wurde das Team Laurin Zern (WSV Königssee), Jörn Wenzel, Tim Kesseler (beide BSC Sachsen Oberbärenburg) und Marvin Orthmann (BSC Winterberg).
Landestrainer Tim Restle freute sich sehr, dass es Neuling Christoph Peth noch in die Mannschaft von Ammour geschafft hatte und so ziemlich unverhofft aber durchaus verdient nun Vize-Weltmeister geworden ist.
Foto @Dietmar Reker: Siegerehrung Viererbob obere Reihe ganz links Christoph Peth, Vierter von links Adam Ammour